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Balthazar: Roman (German Edition)

Balthazar: Roman (German Edition)

Titel: Balthazar: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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männliche Variante der toten Ophelia in dem berühmten Gemälde von Millais. Skye zögerte nur einen kurzen Augenblick, ehe sie ihre Lederhandschuhe und ihren dicken Mantel auszog. Sie würden ihr später mehr nützen, wenn sie trocken blieben.
    Sie hockte sich hin und durchstieß mit den Händen das dünne Eis, griff ins beißend kalte Wasser und packte Balthazar.
    Aber, o mein Gott , wie schwer er war! Ihr war nicht klar gewesen, wie schwer ein Toter sein konnte. Selbst wenn Balthazar in der Verfassung gewesen wäre, ihr zu helfen, so war er doch sicher ein Meter neunzig groß und muskelbepackt. Wog er hundert Kilo? Mehr? Skye wusste, dass sie mehr Kraft im Oberkörper hatte als die meisten Frauen, was sie der Tatsache verdankte, dass sie jahrelang Sattel gestemmt hatte, aber sie schaffte es trotzdem nur mit großer Mühe, Balthazar aus dem Wasser zu zerren.
    Auch als er am Ufer lag, regte er sich nicht. Mit klappernden Zähnen zog sich Skye ihren Mantel wieder über ihren klammen Pullover und versuchte einen Moment lang unbeholfen, ihre Handschuhe anzuziehen, dann gab sie auf. Wahrscheinlich waren die anderen Vampire immer noch hinter ihnen her. Es sei denn, Redgrave hätte sie aufgehalten, aber dann hätte er mit Sicherheit selber die Verfolgung aufgenommen. Wie sollte sie nur von hier wegkommen? Eb würde sie beide tragen können, aber es gab keine Möglichkeit für sie, Balthazar auf das Pferd zu hieven. Mit ihren bleichen, tauben Fingern rüttelte sie ihn an der Schulter. »Balthazar. Balthazar, wach auf.«
    »Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis er dich wieder hören kann.« Redgrave kam auf die Lichtung in der Nähe des Ufers geschlendert. Seine zurückgekämmten, goldblonden Haare saßen perfekt, wie gehabt, und auf seinem Gesicht strahlte sein übliches unbekümmertes Lächeln. »Stunden, schätze ich. Wenn er nicht bald Blut bekommt, wird es sogar Tage dauern. Und da unser gemeinsamer Freund lieber Tier- als Menschenblut trinkt, würde ich mich auf eine tagelange Wartezeit einrichten, wenn ich an deiner Stelle wäre.«
    Skye blieb an Balthazars Seite kauern. So sehr sie sich wünschte, dass Redgrave log, wusste sie doch, dass das nicht der Fall war.
    »Du siehst aus wie ein Rehkitz, das man von seiner Mutter getrennt hat. Genauso hilflos.« Er fixierte sie mit seinen schimmernden, haselnussbraunen Augen, und Skye dachte daran, wie er jemanden nur mit seinem Blick fesseln oder hypnotisieren konnte. Dann ließ er seinen Blick hinüber zu Lorenzo wandern, der noch genauso auf dem Boden lag, wie er hingefallen war; der Ast ragte aus seiner Brust.
    »Du bist aber gar nicht so hilflos, nicht wahr? Dann werde ich mich mal um Lorenzo kümmern.«
    Während Redgrave sich über den regungslosen Vampir beugte, fragte sich Skye, ob sie ihm wohl entkommen könnte. Redgrave war schneller, Eb stand mehrere Meter von ihr entfernt, und wenn sie Balthazar allein zurückließe, würde Redgrave vermutlich die Gelegenheit nutzen und ihn zurück in den Fluss schubsen – wenn nicht noch Schlimmeres tun. Nein, sie würde sich etwas anderes einfallen lassen müssen. Konnte sie ihm einen Handel anbieten und ihr Blut dafür einsetzen? Aber was würde es für einen Sinn ergeben, ihm etwas im Tausch anzubieten, was er sich ohnehin mit Gewalt nehmen konnte? Schon bald würde er den Pflock aus Lorenzos Brust ziehen, und dann würden sie sich sofort gemeinsam auf sie stürzen; es gab nichts, was sie dagegen tun konnte.
    Redgrave holte etwas aus seiner Tasche, das im fahlen Schein der Wintersonne silbern aufblitzte, und ließ es mit großer Wucht hinabsausen. Lorenzos Kopf kippte zur Seite … nein, er kippte nicht, sondern er kullerte, von seinem Körper abgetrennt, ein Stück über den Boden.
    Der geköpfte Lorenzo war nun vollkommen und unumkehrbar tot und verfiel sofort. Seine Haut schrumpelte zusammen und wurde schwarz wie Papier im Feuer; sein Fleisch wurde zu Staub, seine Knochen zerfielen. Was da zum Fluss hinabrollte, sah noch immer ein wenig wie ein Schädel aus; es fiel durch die Eisschollen und verschwand. Skye begann zu würgen.
    »Na, na. Das Schlimmste ist doch vorbei. Fürs Erste, meine ich.« Redgrave kam näher, die Hände hinter seinem Rücken verschränkt. »Du brauchst doch sicher Hilfe, um Balthazar auf dein Pferd zu laden, nicht wahr?«
    Skye blieb regungslos stehen und starrte ihn an. Ihre Stimme krächzte, als sie schließlich sagte. »Du würdest ihn … einfach so gehen lassen?«
    »Ich würde sogar euch

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