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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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unberührt. Tiermenschen, die lebenden Vampire und die Leprechauns bekamen eine Grippe. Nur die Elfen starben vol ständig aus. Es wurde angenommen, dass ihre gängige Praxis, sich mit den Menschen zu kreuzen um ihre Zahl zu erhöhen, letztendlich nach hinten losging, da sie dadurch anfäl ig wurden für das Angel Virus.
    Als das Virus ausgelöscht war und sich die Situation beruhigt hatte, waren wir, die verschiedenen Lebensformen zusammengenommen, fast so zahlreich wie die Menschen.
    Es war eine Gelegenheit, die wir uns schnel zunutze machten. Der Wandel, wie man es heute nennt, begann zur Mittagszeit mit einem einzelnen Pixie. Er endete um Mitternacht mit fassungslosen Menschen, die sich mit der Tatsache auseinandersetzen mussten, dass sie neben Hexen, Vampiren und Gestaltwandlern lebten, und das schon seit Jahrtausenden.
    Die erste, spontane Reaktion der Menschheit bestand in dem Versuch, uns auszulöschen. Das wurde schnel aufgegeben, als wir ihnen die Tatsache unter die Nase rieben, dass immerhin wir die Zivilisation am Laufen gehalten hatten, als die Welt auseinanderfiel. Ohne uns wäre die Todesrate noch wesentlich höher ausgefal en. Trotzdem ging es in den ersten Jahren nach dem Wandel zu wie in einem Irrenhaus.
    Da sie sich nicht trauten, uns anzugreifen, verdammten die Menschen die medizinische Forschung als die Wurzel al en Übels. Die Biolabore wurden dem Erdboden gleichgemacht und die Forscher, die der Seuche entkommen waren, wurden vor Gericht gestel t und starben durch nichts anderes als legalisierten Mord. Es gab eine zweite, weniger auffäl ige Todeswel e, als die Grundlagen der neuartigen Medikamente versehentlich zusammen mit dem Rest der Biotechnologie vernichtet wurden.
    Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Menschheit darauf bestand, eine ausschließlich von Menschen geführte Institution zur Überwachung der Inderlanderaktivitäten zu gründen. Das Federal Inderland Bureau wurde eingerichtet und löste die herkömmliche Ortspolizei ab. Die Inderlander unter den dadurch arbeitslos gewordenen Polizisten gründeten daraufhin eine eigene Polizeitruppe, die I. S. Die Rivalität zwischen den beiden Organisationen ist selbst heute noch sehr groß, dient aber auch dazu, die aggressiveren Inderlander an der Kandare zu halten, da die I. S. sie streng beobachten lässt.
    Cincinnatis Hauptgebäude des FIB hingegen beherbergt unter anderem eine riesige Abteilung für die Suche nach il egalen Biolaboren, in denen man, gegen das entsprechende Kleingeld, noch sauberes Insulin und Leukämiemedikamente bekommen kann. Das von Menschen geführte FIB ist von der Jagd auf verbotene Technologien ungefähr so besessen wie die LS. von dem Versuch, den il egalen Brimstone, aus dem bewusstseinsverändernde Drogen hergestel t werden, von den Straßen zu kriegen.
    Und al es begann damit, dass Rosalind Franklin bemerkte, dass ihr Stift bewegt worden war und jemand an einem Ort war, wo er eigentlich nicht hätte sein sol en! Ich massierte meinen schmerzenden Kopf mit den Fingerspitzen.
    Kleine Hinweise. Winzige Spuren. Das ist es, was die Welt bewegt. Das machte aus mir einen so guten Runner. Ich erwiderte Rosalinds Fotolächeln, wischte die Fingerabdrücke von dem Rahmen und stel te ihn in den Karton.
    Hinter mir ertönte ein Schwal nervösen Gelächters. Ich öffnete die nächste Schublade und durchwühlte die schmutzigen Notizen und Papierschnipsel. Mein Kamm lag an seinem üblichen Platz und das ungute Gefühl in meiner Magengrube löste sich etwas, als ich ihn in die Kiste warf.
    Haare konnten dazu benutzt werden, Zaubersprüche auf ein bestimmtes Ziel zu lenken. Wenn Denon mich wirklich töten wol te, hätte er sie aus dem Kamm entfernt.
    Meine Finger ertasteten etwas Schweres, Glattes, und ich zog es heraus; die Uhr meines Vaters. Ansonsten gehörte mir hier nichts mehr, also knal te ich die Schublade zu, was ich sofort bereute, da mein Kopf zu explodieren drohte. Die Zeiger der Uhr standen auf sieben Minuten vor Mitternacht.
    Vater hatte mich immer damit aufgezogen, dass die Uhr in der Nacht stehen geblieben war, in der ich gezeugt wurde.
    Ich sank auf meinen Schreibtischstuhl und stopfte sie in die Hosentasche. Fast konnte ich ihn sehen, wie er in der Küchentür stand und von seiner Armbanduhr zur großen Uhr über der Spüle blickte, ein Lächeln auf dem langen Gesicht, während er darüber nachdachte, wie die verlorene Zeit verflogen war.
    In der Hoffnung, dass das Wasser nicht auslaufen würde, setzte ich

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