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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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es mit einem Vampir aufnahm. »Komm wieder runter, Jenks«, sagte ich fröhlich, »ich denke nicht, dass er wirklich ein Gärtner war.«
    »Tatsächlich?«, erwiderte er sarkastisch und flog zu mir herüber. »Das denkst du also?«
    Hinter seinem Rücken tat Ivy so, als wol te sie ihn zwischen ihren Fingern zerquetschen, und rol te genervt mit den Augen, bevor sie sich wieder auf den Stadtplan konzentrierte. Die einsetzende Stil e war weder angenehm noch unangenehm. Jenks flitzte zu seinem Pilz runter und brachte ihn mir, inklusive Schmutz. Er hatte sich umgezogen und trug ein weites, legeres Outfit. Die wehende Seide hatte die Farbe von nassem Moos und der Schnitt ließ ihn wie einen Wüstenscheich aussehen. Sein blondes Haar war nach hinten gekämmt und ich glaubte, Seife zu riechen. Ich hatte noch nie einen Pixie dabei beobachten können, wie er die Seele baumeln ließ. Irgendwie war es liebenswert.
    »Hier.« Verlegen schob er den Pilz in meine Richtung. »Ich habe ihn im Garten gefunden und dachte, viel eicht kannst du ihn brauchen. Du weißt schon, für die Pizza.«
    »Danke, Jenks.« Ich begann, den Schmutz abzubürsten.
    »Also«, setzte er erneut an und trat unruhig drei Schritte zurück. »Es tut mir leid, Rachel. Immerhin sol te ich dir Rückendeckung geben und nicht gefangen werden.«
    Wie peinlich, dachte ich. Da entschuldigte sich jemand, der nicht größer war als eine Libel e, dafür, dass er mich nicht ausreichend beschützt hatte. »Ist schon gut, wir haben es beide vermasselt«, erwiderte ich widerwil ig. Natürlich musste bei so einer Szene auch noch Ivy anwesend sein.
    Ohne auf ihr vielsagendes Schnauben einzugehen, wusch ich den Pilz ab und schnitt ihn in Stücke. Für Jenks schien die Sache erledigt zu sein, denn er begann, Ivys Kopf zu umkreisen, bis sie nach ihm schlug.
    Daraufhin kehrte er zu mir zurück. »Ich werde herausfinden, wonach Kalamack riecht, und wenn es mich umbringt. Jetzt geht es um meine Ehre!«
    Nun, dachte ich, warum nicht? Ich atmete tief ein. »Ich gehe morgen Nacht noch mal hin«, sagte ich, meine Todesdrohung im Hinterkopf. Irgendwann würde ich einen Fehler machen, und im Gegensatz zu Ivy konnte ich nicht einfach von den Toten zurückkehren. »Wil st du mitkommen, Jenks? Nicht als Backup, sondern als Partner.«
    Jenks erhob sich in die Luft. »Darauf kannst du die Höschen deiner Mutter verwetten.«
    »Rachel!«, rief Ivy, »Was glaubst, was du da tust?«
    Ich öffnete den Beutel mit dem Mozzarel a und verteilte den Käse auf der Pizza. »Ich mache Jenks zum gleichberechtigten Partner. Hast du ein Problem damit? Bei seinen ständigen Überstunden hat er wohl nichts Geringeres verdient.«
    »Ich meine deine Idee, noch einmal zu Kalamack zu gehen.«
    Jenks schwebte an meiner Seite, um seinen Standpunkt zu unterstreichen. »Halt die Klappe, Tamwood. Sie braucht eine von diesen CDs, um zu beweisen, dass Kalamack mit Biodrogen dealt.«
    »Ich habe keine andere Wahl«, bekräftigte ich und drückte so heftig auf den Käse, dass er über den Rand quol .

    Ivy lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. »Ich weiß, dass du ihn unbedingt dran kriegen wil st, aber denk darüber nach, Rachel. Trent kann dich für al es Mögliche vor Gericht bringen: von Hausfriedensbruch über Vorspiegelung der falschen Tatsache, du seiest eine I. S.-Angestel te, bis hin zu Beleidigung seiner Pferde. Wenn er dich erwischt, bist du erledigt.«
    »Wenn ich Trent ohne einen stichhaltigen Beweis anklage, wird er sich mithilfe irgendwelcher Formalitäten aus der Sache rauswinden.« Ich konnte sie nicht ansehen. »Es muss schnel gehen und idiotensicher sein, etwas, worin sich die Presse richtig schön verbeißen kann.« Mit unsicheren Bewegungen sammelte ich den verschütteten Käse auf und legte ihn zurück auf die Pizza. »Ich muss eine von diesen CDs haben, und genau darum werde ich mich morgen kümmern.«
    Ivy gab ein zweifelndes Geräusch von sich und meinte:
    »Ich kann nicht glauben, dass du das einfach so durchziehen wil st, ohne einen Plan, ohne Vorbereitungen, ohne al es. Du hast es schon einmal spontan versucht, und wurdest geschnappt.«
    Mein Gesicht brannte. »Bloß weil ich nicht jeden Gang zum Klo im Voraus plane, heißt das nicht, dass ich kein guter Runner bin.«
    »Das habe ich nie gesagt. Ich meine ja nur, dass ein Plan helfen könnte, peinliche Fehler zu vermeiden. Wie etwa die heutige Panne.«
    »Fehler! Pass mal auf, Ivy. Ich bin ein verdammt guter Runner!«
    Langsam verlor sie die

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