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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Decke.
    Diesmal ging es schnel er. Ich sprach die Beschwörung und fuhr gleichzeitig mit der Hand durch die Luft, und es gelang mir sogar, die Energie so lange zu halten, bis ich sie gezielt freisetzen wol te. Dadurch konnte ich den Vorgang wesentlich besser kontrol ieren, und bald traf ich die Bäl e auch nicht mehr mit so viel Kraft, dass sie an der Wand zerplatzten. Meine Zielgenauigkeit nahm ebenfal s zu, und so war die Spüle nach kurzer Zeit mit Bäl en übersät, die ich am Fliegengitter hatte abpral en lassen. Mr. Fish war nicht gerade glücklich.
    Jenks war die perfekte Bal maschine, flitzte kreuz und quer durch die Küche und warf die roten Kugeln in al en erdenklichen Winkeln an die Decke. Ich riss die Augen auf, als einer der Bäl e direkt auf mich zukam. »Hey!«, schrie ich und schickte ihn durch das Pixieloch im Gitter in den Garten.
    »Nicht auf mich!«
    »Keine schlechte Idee«, meinte Jenks mit einem hinterhältigen Grinsen und stieß einen schril en Pfiff aus. Drei seiner Kinder kamen aus dem Garten hereingesaust und überfielen ihn mit einem Wortschwal . Sie brachten den Geruch von Löwenzahn und Astern mit. »Werft sie auf Ms.
    Morgan«, wies er sie an und reichte dem in pink gekleideten Mädchen einen roten Bal .
    »Moment mal«, protestierte ich und duckte mich schnel , als die Kleine den Bal mit der gleichen Geschicklichkeit und Kraft warf wie ihr Vater. Ich drehte mich kurz weg, um den Schaden an der gelben Wand zu begutachten, und als ich mich wieder den Pixies zuwandte, fiel mir die Kinnlade runter.
    In dem kurzen Moment hatten sie sich al e mit Splat Bal s bewaffnet.
    »Auf sie!«, schrie Jenks kriegerisch.
    Lachend wehrte ich einen der Bäl e ab, die drei anderen verfehlten mich und landeten unbeschadet auf dem Linoleum. Der kleinste Pixie flog dicht über dem Boden und warf sie sofort wieder zu seinen Schwestern hoch, die sie geschickt auffingen. »Vier gegen einen ist nicht fair!«, schrie ich, als sie wieder auf mich zielten.
    Das Telefon läutete, und ich wandte mich dankbar Richtung Flur. »Auszeit!«, erklärte ich lauthals und rettete mich ins Wohnzimmer. Noch immer grinsend nahm ich den Hörer ab. Jenks war mir gefolgt und lauerte im Türrahmen.
    »Hal o, Vampirische Hexenkunst, Sie sprechen mit Rachel Morgan.« Es gelang mir in letzter Sekunde, einem Bal auszuweichen. Aus der Küche war das Kichern der Pixies zu hören und ließ Böses ahnen.
    »Rachel?«, meldete sich Nick. »Was, zur Höl e, geht denn bei euch ab?«
    »Hi, Nick.« Ich unterbrach mich, um die Beschwörung zu murmeln und entließ die Energie genau in dem Moment, als Jenks den nächsten Bal warf. Ich wurde immer besser, diesmal traf ich ihn sogar fast mit dem abgelenkten Bal .
    »Das reicht jetzt, Jenks, ich telefoniere.«
    Grinsend verzog er sich. Ich ließ mich in einem von Ivys bequemen Wildledersesseln nieder, da ich wusste, dass er es nicht riskieren würde, ihn mit Wasser zu bekleckern, denn dann hätte er Ivy am Hals.
    »Du bist schon auf? Hast du irgendwas vor?«, fragte ich, klemmte mir den Hörer an die Schulter und machte es mir bequem. Dabei rol te ich den Schwerpunktbal zwischen den Fingern und erhöhte so lange den Druck, bis er fast platzte.
    »Hmm, weiß noch nicht«, antwortete er. »Kann es übrigens sein, dass du gerade an einer Kraftlinie hängst?«

    Jenks kam gerade zurück, und ich signalisierte ihm, Ruhe zu geben. »Ja«, erwiderte ich vorsichtig und setzte mich auf.
    »Das tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du das spürst. Aber ich leite sie doch nicht durch dich hindurch, oder?«
    Jenks landete auf einem Bilderrahmen. Obwohl der Pixie sich auf der anderen Seite des Raums befand, war ich mir sicher, dass er Nick verstehen konnte.
    »Nein«, meinte dieser, und ich hörte ein Lächeln in seiner Stimme. »Das würde ich mit Sicherheit erkennen. Aber es fühlt sich merkwürdig an. Ich sitze hier und lese, und plötzlich ist es so, als wärst du hier. Es ist schwer zu beschreiben, es ist ein ähnliches Gefühl wie in Situationen, wenn du zwar hier bist, dich aber al ein beschäftigst, zum Beispiel, wenn ich Essen mache und dir dabei zusehe, wie du fernsiehst; du achtest nicht auf mich, bist aber hörbar da. Auf jeden Fal ist es irgendwie störend.«
    »Du beobachtest mich, wenn ich fernsehe?«, fragte ich unbehaglich. Er lachte.
    »Klar, das ist ein Riesenspaß, du zappelst immer so rum dabei.«
    Jenks kicherte, und ich warf ihm einen finsteren Blick zu.
    »Es tut mir leid«, murmelte ich,

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