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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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für eine Idiotin.
    Mir blieb nur noch eins übrig.
    Ich holte tief Luft, griff nach dem Buch und blätterte zum hinteren Teil, wo ich im Anhang tatsächlich einen Bindungszauber für Schutzgeister fand. Neben dem eigentlichen Ritual gab es Anmerkungen, die sich auf Techniken bezogen, von denen ich noch nie etwas gehört hatte. Die Beschwörungsformel war auf Englisch verfasst, und es wurden weder ein Gebräu noch irgendwelche Pflanzen erwähnt. Das Ganze war mir so fremd wie Geometrie - und ich hasste es, mir dumm vorzukommen.
    Schließlich blätterte ich wieder zum Anfang vor, auf der Suche nach etwas, das ich verstehen konnte. Ich hielt inne, als ich eine Formel für die Ablenkung in Bewegung begriffener Objekte fand. Bingo. Genau dafür hatte ich mir den Zauberstab zulegen wol en.

    Ich richtete mich auf und studierte aufmerksam den Text.
    Wol te man kleinere Objekte manipulieren, musste man mit gespeicherter Energie arbeiten, nur bei schwereren oder sehr schnel en Objekten musste man direkt aus der Kraftlinie schöpfen. Als physisches Hilfsmittel brauchte ich nur einen dinglichen Schwerpunkt, der mich sozusagen erden sol te.
    Ich schaute hoch, als Jenks durch das offene Küchenfenster flitzte.
    »Hey, Rachel«, begrüßte er mich fröhlich. »Was machst du?«
    Ich schob unauffäl ig den Möbelkatalog über das Buch.
    »Nicht viel«, antwortete ich. »Warum bist du so gut gelaunt?«
    »Ich komme gerade von deiner Mum zurück. Die ist ja echt cool.«
    Er flog auf die Arbeitsplatte und postierte sich so in Augenhöhe. »Jax macht sich ganz gut. Wenn deine Mum die Idee watteweich findet, werde ich ihm erlauben, daraus einen eigenen Garten zu machen, der groß genug ist, dass er davon leben kann.«
    »Watteweich?«, fragte ich abwesend und schlug eine Seite mit Telefontischchen auf. Dann sah ich den Preis. Wie konnte so ein kleines Ding nur so viel kosten?
    »Na, du weißt schon . . cool, okay, tol super.«
    »Ich weiß, was du meinst.« Es war ein Lieblingsausdruck meiner Mutter. Komisch, dass Jenks das aufgeschnappt hatte.
    »Hast du schon mit Ivy gesprochen?«, fragte er.
    »Nein.«

    Das eine Wort reichte, um ihm zu vermitteln, wie frustriert ich darüber war. Jenks zögerte kurz und flog einen weiten Bogen, um dann auf meiner Schulter zu landen. »Das tut mir leid.«
    Ich versuchte zu lächeln, als ich den Kopf hob und mir eine Locke hinters Ohr schob. »Ja, mir auch.«
    Er schlug zornig mit den Flügeln. »Also, was versteckst du unter dem Katalog? Stöberst du etwa in Ivys Leder-Outlets?«
    Ich spannte meine Schultern an. »Gar nichts«, antwortete ich ruhig.
    »Du wil st dir Möbel kaufen?«, lachte er. »Wer's glaubt.«
    Genervt wedelte ich ihn weg. »Jawohl, ich wil neue Möbel, mal was anderes als Pressspan, entschuldige, behandeltes Holz. Neben Ivys Zeug sieht mein Kram aus wie Campingmöbel.«
    Jenks lachte mitfühlend. »Dann kauf dir eben was schönes, wenn du wieder Geld hast.«
    »Als ob ich jemals welches hätte«, murmelte ich.
    Jenks flitzte unter den Tisch. Da man diesem Kerl nicht trauen konnte, bückte ich mich, um nachzusehen, was er jetzt wieder anstel te. »Hey, lass das!« Ich zog hastig den Fuß weg, als er an meinen Schnürsenkeln zog. Jenks verschwand, und nachdem ich den Schuh wieder gebunden hatte, musste ich feststel en, dass er den Katalog von dem Buch gezogen hatte. Er stand mitten auf dem Text, die Hände in die Hüften gestemmt, und las ein paar Zeilen.
    »Jenks!«, beschwerte ich mich.
    »Ich dachte, du stehst nicht so auf Kraftlinien«, meinte er und flatterte kurz auf. »Besonders jetzt, wo du sie nicht benutzen kannst, ohne Nick in Gefahr zu bringen.«
    »Das stimmt ja auch«, erwiderte ich. Ich hätte Jenks eben nicht erzählen dürfen, was mit Nick passiert war. »Aber schau mal, das ist kinderleicht.«
    Jenks schwieg und studierte die Anweisungen. Dann ließ er die Flügel hängen. »Wirst du es ausprobieren?«
    »Nein«, antwortete ich schnel .
    »Wenn du die Energie direkt aus der Linie ziehst, kann Nick nichts passieren, er kriegt das nicht einmal mit.« Jenks drehte sich so, dass er sowohl mich als auch den Text im Blick hatte. »Das steht doch hier: Du musst keine gespeicherte Energie benutzen, sondern kannst sie direkt aus der Linie ziehen. Hier hast du es schwarz auf weiß.«
    »Ja, schon«, erwiderte ich skeptisch.
    Jenks grinste hinterhältig. »Wenn du diesen Zauber übst, kannst du es den Howlers so richtig zeigen. Du hast doch noch die Karten für das

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