Band 2 - Blutspiel
veränderte sich. Er hat mir einige meiner Zauber gelassen. .
Er drückte den Knopf, und die Fahrstuhltüren öffneten sich.
Ich betrat die Kabine, Kist folgte mir, und wir drehten uns synchron um, sodass wir auf die sich schließenden Türen starrten. Sobald sich der Fahrstuhl in Bewegung gesetzt hatte, griff ich nach meiner Tasche und wol te sie öffnen.
»Idiot«, zischte er.
Ich schrie auf, als er auf mich zukam und mich in eine Ecke drückte. Ich hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren und blieb regungslos, aber angespannt stehen.
Kists Zähne waren nur wenige Zentimeter von meinem Hals entfernt, und der Dämonenbiss begann zu pulsieren. Ich hielt den Atem an. Hier drin war die Luft nicht so pheromongetränkt, aber das schien überhaupt keine Rol e zu spielen. Wenn jetzt noch Fahrstuhlmusik kam, würde ich schreien.
»Stel dich nicht so blöd an. Schon mal daran gedacht, dass Piscary hier Kameras instal iert haben könnte?«
Ich begann zu keuchen. »Lass mich in Ruhe!«
»Eher nicht, Liebes«, flüsterte er. Sein Atem löste ein ekstatisches Prickeln an meinem Hals aus, das sich sofort ausbreitete. »Ich werde jetzt herausfinden, wie weit die Narbe an deinem Hals dich treiben kann. . und wenn ich damit fertig bin, wirst du eine Phiole in deiner Tasche finden.«
Mein ganzer Körper verkrampfte sich, als er sich noch enger an mich schmiegte. Der Geruch von Leder und Seide umschmeichelte mich. Als er mir das Haar aus dem Nacken schob, stockte mir der Atem. »Es ist ägyptische Einbalsamierungsflüssigkeit«, hauchte er und ließ seine Lippen über meinen Hals gleiten. Ich traute mich nicht, mich zu bewegen, und wenn ich ehrlich war, wol te ich es auch nicht. Die Narbe schickte immer stärkere, immer erregendere Impulse durch meine Adern. »Wenn es in seine Augen kommt, verliert er das Bewusstsein.«
Ich konnte nicht anders, al es in mir schrie förmlich danach. Also ergab ich mich, schloss die Augen und fuhr mit den Händen über seinen breiten Rücken. Er zögerte verblüfft, dann umschlang er meine Tail e. Ich spürte die glatten Muskeln unter dem Seidenhemd, ließ meine Finger wieder nach oben gleiten und spielte mit den blonden Strähnen in seinem Nacken. Ihre Farbe war so gleichmäßig, dass sie eigentlich nur künstlich sein konnte.
»Warum hilfst du mir?«, flüsterte ich und ließ seine schwarze Halskette durch meine Finger gleiten, sie mich stark an Ivys Fußkettchen erinnerte.
Ich spürte, wie er sich verkrampfte. »Er hat immer gesagt, ich sol e sein Nachkomme werden«, erwiderte Kist und vergrub das Gesicht in meinen Haaren, um die Bewegung seiner Lippen vor der versteckten Kamera zu verbergen -
zumindest redete ich mir das ein. »Er versprach mir, dass wir für immer zusammen sein würden, und hat er mich wegen Ivy einfach fal en gelassen. Sie verdient ih nicht«, erklärte er mit schmerzverzerrter Stimme. »Sie liebt ihn ja noch nicht mal.«
Erschöpft schloss ich die Augen. Ich würde Vampire niemals verstehen. Ohne genau zu wissen warum, streichelte ich tröstend über sein Haar, während sein Atem die Narbe immer stärker stimulierte. Ich hätte mich schleunigst von ihm lösen sol en, aber er war verletzt worden, und ich kannte diesen Schmerz nur zu gut.
Kists Atem wurde unregelmäßig, als ich mit den Fingernägeln sanft seinen Kiefer entlangfuhr. Ein leises Stöhnen drang aus seiner Kehle, und er drückte sich an mich.
Durch mein dünnes Top spürte ich die Hitze seines Körpers.
Seine Anspannung verstärkte sich, wurde gefährlich. »Mein Gott«, flüsterte er kehlig. »Ivy hatte recht. Dich frei und ungebunden zu lassen ist ungefähr so, als würde man einen Tiger ficken.«
»Pass auf, was du sagst«, erwiderte ich atemlos. »Ich steh nicht so auf Gossenslang.« Ich war schon so gut wie tot.
Warum also nicht die letzten Momente genießen?
»Jawohl, Madam«, erwiderte er gehorsam. Die Unterwürfigkeit in seiner Stimme bestürzte mich, aber dann küsste er mich so heftig, dass ich mit dem Kopf gegen die Fahrstuhlwand schlug. Ich erwiderte den Kuss stürmisch.
»Nenn mich nicht so«, murmelte ich schließlich, da mir wieder eingefal en war, was Ivy über ihn erzählt hatte, dass er sich gerne dominieren ließ. Viel eicht konnte man einen unterwürfigen Vampir ja überleben.
Er löste sich von meinen Lippen, und ich sah ihm in die Augen - diese perfekten blauen Augen -, und plötzlich erkannte ich, dass ich keine Ahnung hatte, was als Nächstes passieren
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