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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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würde, dass ich mich aber danach sehnte, egal, was es war. »Lass mich einfach machen«, raunte er, fasste mich unterm Kinn und fixierte so meinen Kopf in seiner Hand. Ich sah seine Zähne aufblitzen, dann beugte er sich vor, und ich sah nichts mehr. Als er mich wieder küsste, verspürte ich überhaupt keine Furcht, denn ich hatte plötzlich erkannt, was er wol te.
    Er wol te nicht mein Blut; Ivy wol te mein Blut. Kist wol te Sex. Und gerade das Risiko, dass seine Lust in Blutdurst umschlagen könnte, machte mich waghalsig und ließ mich meine Ängste vergessen.
    Seine Lippen waren warm und feucht, seine Bartstoppeln bildeten einen erregenden Kontrast dazu, als sie über meine Wange kratzten. Ich schlang ein Bein um seinen Oberschenkel und zog ihn an mich. Er keuchte, und mir entfuhr ein lustvol es Stöhnen. Als ich meine Zunge über seine glatten Zähne wandern ließ, spürte ich, wie sich seine Muskeln unter meinen Händen strafften. Neckisch zog ich die Zunge zurück.
    In seinen Augen spiegelte sich fiebriges Verlangen. Noch immer fühlte ich keine Angst.

    »Gib mir nur das. .«, hauchte Kist. »Ich werde deine Haut unangetastet lassen, wenn. . du mir nur das gibst.«
    »Halt die Klappe, Kisten«, erwiderte ich zärtlich und schloss die Augen, um die verwirrende Spannung, die sich um uns herum aufbaute, auszuschalten.
    »Jawohl, Ms. Morgan.«
    Es war ein so leises Flüstern, dass ich mir nicht sicher war, es überhaupt gehört zu haben. Ich wusste, dass ich das Ganze beenden sol te, doch stattdessen fuhr ich mit meinen Nägeln über seinen Hals und hinterließ rote Striemen auf seiner Haut. Kist ließ seine Hände meinen Rücken hinuntergleiten und schloss sie drängend um meinen Hintern. Als er den Kopf neigte und die Narbe küsste, raste flüssiges Feuer durch meine Adern. Er atmete schwer. »Nein, das nicht. . ich werde nicht. .«
    Ich erkannte, dass er auf einem schmalen Grat wandelte.
    Ein Schauer durchzog mich, als er seine Zähne über meinen Nacken führte. Ein kaum auszumachendes Flüstern durchdrang mein Bewusstsein und weckte etwas in mir.
    »Sag ja. .«, drängte Kist verheißungsvol . »Sag es, Liebes.
    Bitte. . gib mir auch das.«
    Meine Knie begannen zu zittern, als die kühlen Zähne sich über meine Haut bewegten, suchend, lockend. Er hatte seine Hände auf meine Schultern gelegt und hielt mich fest. Wol te ich das? Mir stiegen Tränen in die Augen, als ich mir eingestehen musste, dass ich mir nicht mehr sicher war. Bei Ivy war es keine Frage gewesen, aber Kist löste etwas in mir aus. . Ich klammerte mich an seine Arme, als wäre er das Einzige, was mich jetzt noch bei Verstand halten könnte, und hoffte gleichzeitig, dass er nichts von meinem inneren Zwiespalt mitkriegte.
    »Du musst hören, wie ich es sage?«, fragte ich und registrierte wie aus großer Distanz die Leidenschaft in meiner Stimme. Lieber starb ich hier bei Kisten als vol er Angst bei Piscary.
    Der Fahrstuhl gab sein typisches »Bing« von sich und die Türen glitten auf.
    Ein kalter Luftzug wehte um meine Knöchel. Die Realität brach schmerzhaft über uns herein. Es war zu spät. Ich hatte zu lange gezögert. »Habe ich die Phiole?«, fragte ich atemlos, und vergrub noch einmal die Hände in seinen Haaren. Er stand immer noch fest an mich geschmiegt; der Geruch von Leder und Seide würde für mich von nun an untrennbar mit Kist verbunden sein. Ich wol te mich nicht bewegen, diesen Fahrstuhl nicht verlassen.
    Kist schluckte schwer, und ich spürte, wie sein Herz raste.
    »Sie ist in deiner Tasche.«
    »Gut.« Mit zusammengebissenen Zähnen packte ich seine Haare, riss seinen Kopf zurück und zog das Knie hoch. Kist warf sich nach hinten und die Fahrstuhlkabine schaukelte, als er gegen die gegenüberliegende Wand pral te. Ich hatte ihn verfehlt. Verdammt.
    Atemlos und mit zerzausten Haaren richtete er sich auf und tastete seine Rippen ab.
    »Dazu musst du schon schnel er sein, Hexe.« Lässig strich er sich das Haar aus dem Gesicht und signalisierte mir, auszusteigen. Ich befahl meinen Knien, sich zu beruhigen und marschierte auf wackeligen Beinen aus dem Fahrstuhl.
    27
    Piscarys Tagesquartier entsprach überhaupt nicht meinen Vorstel ungen. Als ich aus dem Fahrstuhl trat, sah ich mich neugierig um. Die Decken waren sehr hoch -
    schätzungsweise vier Meter - und weiß gestrichen. An einigen Stel en hingen Stoffbahnen in warmen Farben, die geschmackvol drapiert waren. Hinter eleganten Torbögen waren weitere große Räume zu

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