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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Mund auf. Er konnte gar nicht mehr aufhören zu grinsen.
    Kist lief rot an vor Wut. »Halt's Maul«, sagte er gepresst, als er meine Tasche wieder schloss.
    »Was denn?«, spottete Samuel. »Nur weil du es nie geschafft hast, Piscary so drauf zu bringen, heißt das doch noch lange nicht, dass er sie gleich zu seinem Nachkommen macht.«
    Kist erstarrte. Er hatte also noch niemandem gesagt, dass Piscary das bereits getan hatte. Ich sah ihn erstaunt an, verkniff mir aber jeglichen Kommentar. Er war auch so schon wütend genug.
    »Ich sagte, du sol st die Klappe halten«, zischte Kist warnend.
    Die anderen Vampire zogen sich möglichst unauffäl ig zurück, aber Samuel lachte nur. Offenbar wol te er Kist bis aufs Blut reizen. »Kist ist eifersüchtig«, erklärte er mir nun.
    »Wenn er und Piscary zugange waren, gab es nie mehr als eine kleine Kneipenprügelei.« Seine vol en Lippen verzogen sich zu einem abschätzigen Lächeln und er sah sich beifal heischend nach den anderen um. »Keine Sorge, alter Mann«, wandte er sich an Kist. »Sobald sie tot ist, wird Piscary sich mit ihr langweilen. Und dann bist du wieder ganz oben - oder unten, wie es dir lieber ist. Viel eicht hast du auch Glück, und sie lassen dich zusehen, von Ivy kannst du sicher noch was lernen.«
    Kists Finger begannen zu zittern und im nächsten Moment war er bei Samuel, packte ihn am Kragen und knal te ihn gegen einen der dicken Stützpfeiler. Das alte Holz knarrte bedrohlich. Dann hörte ich ein Knacken in Samuels Brustkorb. Er riss die Augen auf und öffnete den Mund, um zu schreien, obwohl er keine Zeit mehr gehabt hatte, den Schmerz zu spüren.
    »Halt's Maul«, wiederholte Kist leise. Seine Kiefer mahlten und eines seiner Augen hatte begonnen zu zucken. Dann ließ er Samuel fal en und drehte ihm den Arm auf den Rücken, bis der andere vor ihm kniete. Mit einem hörbaren Ploppen kugelte er ihm den Arm aus.
    Samuels Augen traten aus den Höhlen, aber er gab keinen Laut von sich, während er dort kniete, den Arm immer noch in Kists unnachgiebigem Griff. Schließlich ließ Kist ihn los, und er rang nach Luft.
    Ich stand regungslos da, vol kommen schockiert, wie schnel das al es gegangen war.
    Kist tauchte so plötzlich vor mir auf, dass ich zusammenzuckte. »Hier ist deine Tasche.« Ich schnappte sie mir, und er signalisierte mir, vorauszugehen. Die anderen Vampire machten gehorsam Platz, sie waren vorerst eingeschüchtert. Keiner von ihnen versuchte auch nur, Samuel zu helfen, der reglos auf dem Boden kauerte. Sein Keuchen traf mich bis ins Mark.
    »Fass mich bloß nicht an«, warnte ich Kist, als ich an ihm vorbeiging. »Und ihr sol tet besser die Griffel von meinen Sachen lassen, während ich weg bin«, drohte ich den anderen, um meine Angst zu überspielen. Ich schaute noch einmal auf den Tisch, und wäre fast gestolpert, als ich sah, dass dort nur ungefähr die Hälfte der Amulette lag, die ich mitgebracht hatte. Kisten fasste mich am El bogen und zog mich weiter. »Lass mich los«, zischte ich und wol te mich losreißen, dachte dann aber daran, was er mit Samuel gemacht hatte.
    »Sei stil .« Die Anspannung in seiner Stimme ließ mich aufhorchen.
    Verwirrt folgte ich seinen Anweisungen und ging zwischen den Tischen hindurch, dann durch eine Schwingtür in die Küche. Hinter uns machten sich die Kel ner tuschelnd wieder an die Arbeit. Samuel ignorierten sie.
    Obwohl meine Küche viel kleiner war, gefiel sie mir besser als Piscarys. Kist führte mich zu einer stählernen Feuerschutztür. Er öffnete sie und betätigte einen Lichtschalter, woraufhin ein kleiner Raum mit Parkettfußboden sichtbar wurde. In einer Ecke entdeckte ich die silbernen Türen eines Aufzugs, doch der Blick wurde angezogen von einer breiten Wendeltreppe, deren Einstieg fast eine gesamte Wand einnahm. Der elegante Kronleuchter darüber klimperte leise, als er von einem Luftzug erfasst wurde, der von unten aufstieg. Der Treppe gegenüber hing eine riesige Wanduhr, die laut tickte.
    »Nach unten?«, fragte ich sarkastisch, um mir meine wachsende Angst nicht anmerken zu lassen. Fal s Nick meinen Zettel nicht fand, würde ich diese Treppe wohl nicht wieder hochsteigen.
    Mit einem Klicken schloss sich die Feuertür hinter uns, und ich spürte, wie sich der Luftdruck veränderte. Die Luft war vol kommen geruchlos, als sei selbst nur ein Hohlraum.
    »Wir nehmen den Aufzug«, sagte Kist überraschend sanft.
    Es schien an etwas Bestimmtes zu denken, und seine gesamte Haltung

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