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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Rachel.«
    »Ja, Madam.«
    Oh Mann, dachte ich. Das konnte ja noch ein lustiger Abend werden.
    Genervt schnappte ich mir die Königskerzenblätter. Ich stopfte das Gewächs in den von grünen Schlieren durchzogenen Mörser, zerdrückte es mit al er Kraft und warf es anschließend in das Gebräu. Dann wartete ich einen Moment lang, damit der Brei die Creme aufsaugen konnte.
    Warum quäle ich mich hier eigentlich ab, um ihm einen Zauber zu machen? Er wird ihn doch sowieso nicht anwenden.
    Das Gebräu hatte nun den Siedepunkt erreicht, und ich drehte die Flamme runter, um es noch weitere drei Minuten ziehen zu lassen. Ich stel te meinen heiß geliebten kuhförmigen Timer ein. Als ich mich mit dem Rücken an die Ecke der Arbeitsplatte lehnte, beobachtete mich Glenn ruhig und mit vorsichtigem Misstrauen. »Ich braue dir gerade etwas gegen den Juckreiz. Ich weiß zwar nicht warum, aber du tust mir leid.«
    Sein Gesicht wurde hart. »Captain Edden hat mir den Befehl gegeben, dich mitzunehmen. Ich brauche deine Hilfe nicht.«
    Wütend holte ich Luft, um ihm zu sagen, dass er mir mal den Besenstiel runterrutschen könne, aber dann hielt ich lieber die Klappe. »Ich brauche deine Hilfe nicht« war bis vor Kurzem auch mein Mantra gewesen. Aber Freunde machten das Leben doch wesentlich einfacher. Gedankenverloren zog ich die Augenbrauen hoch. Was hatte Jenks damals angestel t, um mich eines Besseren zu belehren? Oh, ja.
    Geflucht und mir gezeigt, wie dumm ich war.
    »Wenn es nach mir geht, kannst du dich wandeln.« In meiner Stimme klang unterschwel iger Hohn mit. »Aber Jenks hat dich angepixt und mir erzählt, dass du darauf sehr empfindlich reagierst. Der Staub breitet sich über dein Lymphsystem im ganzen Körper aus. Wil st du dich etwa eine Woche lang kratzen? Nur weil du zu stur bist, um einen lächerlichen Zauber anzunehmen? Das hier ist Kinderkram!«
    Ich schnipste mit einem Fingernagel gegen den Kupferkessel.

    »Nichts anderes als eine Aspirin, und genauso bil ig.«
    Natürlich kostete das Amulett erheblich mehr, aber Glenn würde es sicherlich nicht annehmen, wenn er wüsste, wie viel man dafür in einem Zauberladen hinblättern musste, immerhin war es ein medizinischer Zauber der Stufe zwei.
    Eigentlich hätte ich für die Herstel ung einen magischen Kreis schließen müssen, aber dazu muss man in Kontakt mit dem Jenseits treten. Und wenn Glenn mich unter dem Einfluss einer Kraftlinie erlebt hätte, wäre er sicherlich total ausgeflippt.
    Der Detective wich meinem Blick aus, und sein Bein zuckte seltsam. Wahrscheinlich wol te er sich nicht durch die Hose kratzen und hampelte deswegen so rum. Der Timer klingelte, oder besser gesagt muhte, und ich machte mich wieder an die Arbeit, sodass er noch ein wenig Zeit hatte, sich zu entscheiden. Ich fügte das Orangeblütige Springkraut und den Löwenzahn hinzu und zerquetschte sie an der Kesselwand, während ich im Uhrzeigersinn - niemals dagegen! - rührte. Schließlich war ich eine weiße Hexe, und das sol te auch so bleiben.
    Glenn gab al e Bemühungen auf, den Juckreiz zu verstecken und rubbelte seinen Arm durch den Hemdsärmel hindurch. »Wird jemand merken, dass ich mit einem Zauber in Kontakt gekommen bin?«
    »Nur wenn jemand dich darauf überprüft.«
    Ich war ein wenig enttäuscht. Er hatte Angst davor zuzugeben, dass er Magie benutzte, ein weit verbreitetes Verhalten. Wenn ich mich al erdings an meine erste und einzige Aspirinerfahrung zurückerinnerte, spürte ich immer noch Widerwil en. Lieber Schmerzen, als noch mal so ein Ding runterwürgen. Ich sol te also wohl besser stil sein.
    »In Ordnung«, stimmte er schließlich zögernd zu.
    »Al es klar.« Ich gab die kanadische Gelbwurz hinzu und drehte die Flamme wieder hoch. Als der Schaum eine gelbe Färbung angenommen hatte und das Gebräu nach Kampfer roch, schaltete ich den Brenner ab. Fast fertig.
    Dieser Zauber ergab die üblichen sieben Portionen, und ich fragte mich, ob Glenn darauf bestehen würde, dass ich eine davon in einem Selbstversuch verschwendete, um ihm zu beweisen, dass ich ihn nicht in eine Kröte verwandeln wol te. Was viel eicht gar keine so schlechte Idee war. Ich könnte ihn dann zum Schutz der Hostapflanzen einsetzen, quasi als Krötenpolizei gegen Nacktschnecken. Edden würde ihn bestimmt erst nach einer Woche vermissen.
    Glenn betrachtete mich wie hypnotisiert, als ich sieben saubere Rotholzscheiben von der Größe eines Fünfcentstücks aus einer Schublade zog. Ich breitete sie

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