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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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besser.«
    »Natürlich ist es jetzt besser«, murmelte ich. Ein wenig besänftigt nahm ich die restlichen Amulette und hängte sie in den dafür vorgesehenen Wandschrank. Glenn betrachtete wortlos meinen Vorrat, der sich auf einzelne Haken mit genau beschrifteten Schildchen verteilte. Ein weiterer Beweis für Ivys Ordnungszwang. Wie auch immer. Sie war glücklich damit, und mir tat es nicht weh. Mit einem lauten Knal schloss ich die Tür und drehte mich um.
    »Vielen Dank, Ms. Morgan.« Dieser fast schon emotionale Ausbruch überraschte mich jetzt aber wirklich.
    »Nichts zu danken«, antwortete ich, froh darüber, dass er mich nicht mehr mit Madam anredete. »Achte darauf, dass das Amulett nicht mit Salz in Berührung kommt. Es sol te ein Jahr lang wirken. Es hilft übrigens auch bei Giftefeu.« Ich begann das Chaos um mich herum zu beseitigen. »Tut mir leid, dass ich Jenks erlaubt habe, dich so anzupixen.
    Normalerweise breiten sich die Blasen nicht so aus.«
    »Machen Sie sich keine Gedanken.« Er griff nach einem von Ivys Bestel katalogen am Ende des Tisches, zog aber schnel die Hand zurück, als er die Abbildungen der geschwungenen rostfreien Stahldolche sah, die gerade im Angebot waren.
    Ich schob mein Zauberbuch in die Schublade unter der Arbeitsplatte, froh, dass er endlich etwas lockerer wurde. »Bei Inderlandern gilt: Manchmal können die Kleinsten am härtesten zuschlagen.«
    In diesem Moment wurde mit einem lauten Knal die Vordertür zugeschlagen. Ich erstarrte und kreuzte die Arme vor der Brust. Erst jetzt realisierte ich, dass das Motorengeräusch, das ich kurz zuvor gehört hatte, von Ivys Motorrad stammen musste. Glenn sah mir in die Augen. Als er meine Besorgnis erkannte, richtete er sich auf und blieb kerzengerade sitzen. Ivy war da.
    »Al erdings nicht immer«, beendete ich meine Ausführung.

    5
    Die Augen auf den leeren Flur gerichtet, signalisierte ich Glenn sitzen zu bleiben. Mir blieb keine Zeit mehr für Erklärungen. Wie viel hatte Edden ihm erzählt? Oder war es eine seiner fiesen, aber effektiven Methoden, um Glenns raue Kanten zu glätten?
    »Rachel?«, ertönte Ivys melodiöse Stimme. Glenn schoss in die Höhe und überprüfte die Bügelfalten in seiner grauen Hose. Oh ja, sehr hilfreich. »Wusstest du, dass vor Keasleys Haus ein FIB-Wagen parkt?«
    »Setz dich, Glenn«, warnte ich ihn. Als er meinem Befehl nicht nachkam, stel te ich mich zwischen ihn und die große Tür, die zum Flur führte.
    »Igitt!« Jetzt klang Ivys Stimme gedämpft. »In meiner Badewanne schwimmt ein Fisch! Ist das der von den Howlers? Wann holen sie ihn ab?« Ivy schien auf eine Antwort zu warten. Ich warf Glenn ein gequältes Lächeln zu.
    »Rachel?« Ihre Stimme kam näher. »Bist du da? Hey, wir sol ten heute Abend ins Einkaufszentrum gehen.
    Bath and Bodyworks haben einen Duft auf Zitronenbasis wiederaufgelegt, den es vor einigen Jahren schon mal gegeben hat. Wir müssen uns die Probefläschchen schnappen. Mal sehen, ob das Zeug wirkt. Damit können wir feiern, dass du die Miete zusammengekriegt hast. Was hast du gerade aufgelegt? Zimt? Das riecht nicht schlecht, hält aber nur drei Stunden lang.«

    Das hätte sie mir auch mal früher verraten können! »Ich bin in der Küche«, rief ich. Ivys großer, in schwarz gehül ter Körper glitt am Eingang zur Küche vorbei.
    Über ihrer Schulter hing ein Leinenbeutel mit ihren Einkäufen und ihr schwarzer Seidenmantel flatterte um ihre hochhackigen Stiefel. Jetzt suchte sie offenbar etwas im Wohnzimmer. »Ich hatte mir schon gedacht, dass du den Fisch nicht sofort loswirst.« Nach einer kurzen Pause redete sie weiter. »Verdammt noch mal, wo ist das Telefon?«
    »Hier in der Küche«, antwortete ich und verschränkte unbehaglich die Arme. Als sie Glenn sah, blieb Ivy wie angewurzelt in der Tür stehen. Ihre leicht orientalischen Gesichtszüge wurden vor Überraschung vol kommen ausdruckslos, und ich konnte quasi dabei zusehen, wie sie ihre inneren Mauern hochfuhr, als ihr klar wurde, dass wir nicht al ein waren. Die Haut um ihre Augen zog sich zusammen, ihre zarten Nasenflügel bebten, als sie Glenns Körpergeruch in sich aufnahm. Augenblicklich erkannte sie seine Angst und meine Sorge. Mit zusammengepressten Lippen legte sie die Einkaufstasche auf die Arbeitsplatte und strich sich das Haar aus den Augen. Wie eine geschmeidige schwarze Wel e legte es sich auf ihren Rücken und ich wusste, dass weder Besorgnis noch Nervosität der Grund für diese Geste

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