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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Namen gesagt hat. Das kann doch nicht normal sein! Er hat dich als ihr Spielzeug, als ihr Schoßhündchen bezeichnet. Und bist du das etwa nicht? Für mich sieht es jedenfal s so aus.«
    »Ich bin nicht ihr Spielzeug. Sie weiß es. Ich weiß es. Und was Piscary denkt, ist mir scheißegal.« Ich stopfte die Hände in die Manteltaschen, stürmte aus der Kirche und rannte die Treppe runter. Die Tür seines Autos war verriegelt, und ich riss ungeduldig an dem Türgriff. Wutentbrannt wartete ich darauf, dass er aufschloss. »Und dich geht das auch überhaupt nichts an.«
    Schweigend öffnete der FIB-Detective die Fahrertür, hielt inne und betrachtete mich über das Autodach hinweg. »Du hast recht. Es geht mich nichts an.«
    Als endlich auch meine Tür aufging, stieg ich ein und knal te sie hinter mir so heftig zu, dass der ganze Wagen schaukelte. Glenn rutschte lautlos hinter das Lenkrad.
    »Ganz genau, kümmere dich um deinen eigenen Kram«, murmelte ich in der bedrückenden Enge des Autos. »Du hast sie letzte Nacht doch gehört. Ich bin nicht ihr Schatten. Sie hat nicht gelogen, als sie das sagte.«
    »Ich habe aber auch gehört, wie Piscary sagte, fal s sie dich nicht unter Kontrol e brächte, werde er es tun.«
    Tödliche Angst schoss durch meinen Körper - reflexartig und verstörend. »Ich bin ihre Freundin«, sagte ich unnachgiebig. »Sie wil nichts anderes als eine Freundin, der es nicht um die Blutlinie geht. Bist du auf die Idee mal gekommen?«
    »Ein Spielzeug, Rachel?«, fragte er sanft und startete den Wagen.
    Ich schwieg und trommelte mit den Fingern auf die Armlehne. Ich war nicht Ivys Spielzeug. Und nicht einmal Piscary würde sie dazu bringen, mich dazu zu machen.
    10
    Als ich den Arm aus dem Wagenfenster lehnte, konnte ich durch meine Lederjacke die Wärme des Septembernachmittags spüren. Ich justierte den Außenspiegel, um den nachfolgenden Verkehr beobachten zu können. Dabei wurde die winzige Salzphiole, die ich meinem Zauberarmband hinzugefügt hatte, durch den Fahrtwind klimpernd gegen den hölzernen Kreuzanhänger gedrückt. Es war angenehm, einen Chauffeur auf Abruf zu haben. Trotz des Feierabendverkehrs würden wir in fünfzehn Minuten beim FIB sein, mit dem Bus hätte ich vierzig gebraucht.
    »Bieg an der nächsten Ampel rechts ab«, wies ich Glenn an.
    Fassungslos musste ich zusehen, wie er geradeaus über die Kreuzung fuhr. »Was zum Wandel ist mit dir los? Ich habe mich bereit erklärt, mit dir zu fahren, und das heißt, du fährst so, wie ich es wil !«
    Trotz der Sonnenbril e war Glenns Selbstgefäl igkeit nicht zu übersehen. »Eine Abkürzung.« Er ließ seine strahlend weißen Zähne aufblitzen. Es war das erste richtige Lächeln, das ich an ihm sah - ich war geschockt.
    »In Ordnung«, lenkte ich mit einer wegwerfenden Handbewegung ein. »Dann zeig mir mal deine Abkürzung.«
    Ich hatte meine Zweifel, ob wir so wirklich schnel er ans Ziel kommen würden, hielt aber die Klappe. Das Lächeln hatte es in sich gehabt.
    Ich sah im Vorbeifahren an einem der Gebäude ein vertrautes Schild. »Hey, stopp!«, schrie ich und drehte mich hektisch um. »Da ist ein Zauberladen.«
    Glenn sah in den Rückspiegel und machte verbotenerweise einen U-Turn. Ich klammerte mich mit einer Hand krampfhaft am Autodach fest, als er den Wagen noch einmal herumriss und genau vor dem Laden zum Stehen brachte. Schnel schnappte ich mir meine Tasche und stieg aus. »Bin gleich zurück.« Nickend schob er den Sitz nach hinten und machte es sich bequem.
    Ich überließ ihn seinem Nickerchen und betrat das Geschäft. Als die Glöckchen über der Tür ein fröhliches Klimpern von sich gaben, fühlte ich mich augenblicklich wie zu Hause. Zauberläden waren etwas Wunderbares. In diesem hier roch es nach Lavendel und Löwenzahn, und über al em lag der scharfe Duft des Chlorophyl s. Ich ging an den vorgefertigten Zaubern vorbei direkt in den hinteren Teil des Ladens, wo die Rohmaterialien ausgestel t waren.
    »Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Ich schaute von dem kleinen Strauß Kanadischer Blutwurzel auf, den ich gerade in Augenschein genommen hatte. Ein gepflegter und sichtlich bemühter Verkäufer lehnte sich über die Theke. Dem Geruch nach zu urteilen war er eine Hexe, obwohl ich mir da bei den ganzen Aromen hier drin nicht ganz sicher war. »Ja, ich brauche Farnsamen und ein Stück Rotholz, das für Zauberstäbe geeignet ist.«
    »Ah, die verschiedenen Samen finden Sie hier drüben.«
    Ohne seine Stel ung hinter

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