Band 2 - Blutspiel
gesprochen. Was brauchen Sie denn noch?«
Dieser Ausbruch würde mir bei Edden zwar nicht viel bringen, aber diese Korinthenkackerei brachte mich zur Weißglut. Unter anderem deswegen hatte ich bei der LS. den Dienst quittiert, und es machte mich wahnsinnig, dass Ich jetzt schon wieder das »überzeuge-den-Boss-Spiel« spielen musste. Glenn senkte den Blick und trat einen Schritt zurück.
Er ließ mich hängen. Auch egal.
»Es ist nicht ungesetzlich, mit Trent Kalamack zu sprechen.« Edden sah mir direkt in die Augen. »Die halbe Stadt kennt ihn.«
»Wol en Sie etwa ignorieren, dass er mit jedem der Opfer gesprochen hat?«, protestierte ich heftig.
Er lief rot an, wodurch die Bril e in dem runden Gesicht irgendwie zu schrumpfen schien. »Sol ich etwa einen Abgeordneten aufgrund von Telefongesprächen und höflichen Unterhaltungen anklagen? Das ist sein Job!«
Mein Puls stieg dramatisch an. »Trent hat diese Leute umgebracht«, sagte ich gepresst. »Und das wissen Sie auch.«
»Deine Vermutungen sind so viel wert wie Gänsescheiße, Rachel. Ich brauche Beweise, und damit kann ich überhaupt nichts beweisen.« Er fegte einen der Berichte vom lisch, sodass die Blätter durch die Luft flatterten.
Dann durchsuchen wir eben sein Anwesen«, verlangte Ich.
»Morgan!« Edden schrie so laut, dass ich zurückwich. Ich werde keine Durchsuchung veranlassen nur aufgrund der Tatsache, dass er mit den Opfern gesprochen hat. Ich brauche mehr.«
»Dann lassen Sie mich mit ihm reden. Ich werde schon was kriegen.«
»Heilige Scheiße! Wil st du, dass ich meinen Job verliere?
Ist es das? Kannst du dir überhaupt vorstel en, was passiert, wenn ich dich auf sein Anwesen loslasse und du nichts findest?«
»Gar nichts.«
»Da liegst du aber falsch, Schätzchen. Dann habe ich ohne triftigen Grund einen al seits geschätzten Mann des Mordes bezichtigt. Er ist ein Abgeordneter. Ein Wohltäter, der fast al e gemeinnützigen Organisationen und Krankenhäuser in diesem und anderen Bundesstaaten unterstützt. Der Ruf des FIB wäre bei Menschen und Inderlandern ruiniert. Und mich würden sie für verrückt erklären!«
Ich hatte mich direkt vor ihm aufgebaut und starrte ihn wütend an. »Ich wusste gar nicht, dass Sie zum FIB gegangen sind, um Ihren Ruf zu verbessern.«
Glenn bewegte sich unmerklich und räusperte sich warnend. Edden war wie erstarrt und presste so fest die Kiefer aufeinander, dass an seinen Schläfen weiße Flecken auftauchten. »Rachel«, zischte er, »das hier ist eine offiziel e FIB-Ermittlung, und die wird so laufen, wie ich es anordne.
Du bist emotional involviert, dein Urteilsvermögen ist getrübt.«
»Mein Urteilsvermögen? Er hat mich in einen beschissenen Käfig gesteckt und zu den Rattenkämpfen gebracht!«
Edden rückte mir noch näher auf die Pel e und richtete drohend einen Finger auf mich. »Ich werde nicht zulassen, dass du wie eine Dampfwalze in sein Büro rennst und deine durch deine Vendetta motivierten Anschuldigungen raus posaunst, während wir nach handfesten Beweisen suchen.
Selbst wenn wir ihn befragen, wirst du nicht dabei sein!«
»Edden!«
»Nein«, brül te er, »diese Unterhaltung ist beendet!«
Ich holte tief Luft, um ihm unmissverständlich mitzuteilen, dass wir erst fertig wären, wenn ich es sagte, aber er war schon verschwunden.
Wutentbrannt stürmte ich ihm hinterher. »Edden!«, schrie ich, erwischte ihn aber nicht mehr. Für einen so bul igen Mann hatte er ein ganz schönes Tempo drauf. Dann wurde eine Tür zugeschlagen. »Edden!«
Ohne mich um das gaffende Publikum zu kümmern, raste ich durch den Raum, an Roses Tisch vorbei, bis direkt vor die geschlossene Tür. Ich griff nach der Klinke, zögerte dann aber. Es war sein Büro. Wütend oder nicht; ich konnte da nicht einfach so reinplatzen. Ich blieb also, wo ich war, und schob mir gereizt eine Haarsträhne hinters Ohr. »Edden! Wir wissen beide, dass Kalamack bereit und dazu In der Lage ist, einen Mord zu begehen. Wenn Sie mich nicht mit ihm reden lassen, bin ich raus aus dem Geschäft!«
Ich riss melodramatisch den Besucherausweis von meiner Bluse und schleuderte ihn auf Roses Schreibtisch. »Hören Sie? Dann werde ich al ein mit ihm reden.«
Eddens Tür flog auf, und ich zog mich ein Stück zurück. Er trat aus seinem Büro, seine Hose war verknittert, und das Hemd hing aus dem Bund. Wie ein drohendes Gewitter kam er näher und stieß mich mit einem Finger so heftig vor die Brust, dass ich fast auf Roses
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