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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Schreibtisch fiel. »Ich habe dich gewarnt, Morgan. Ich habe dir gesagt, wenn du diesen Fal dazu benutzt, Kalamack abzuschießen, schleife ich deinen Hexenarsch persönlich zurück in die Hol ows. Du hast dich dazu bereit erklärt, mit Detective Glenn zusammenzuarbeiten, und ich nehme dich beim Wort. Aber wenn d u auch nur ein Wort mit Mr. Kalamack wechselst, sperre Ich dich ein wegen Nötigung.«
    Ich wol te noch etwas sagen, aber jeder Widerstand schien zwecklos zu sein.
    »Und jetzt raus hier«, knurrte er. »Du musst morgen in die Uni, und wenn du blaumachst, ziehe ich dir die Studiengebühren vom Honorar ab. Kapiert?«
    Gedanken zum Thema Miete drängten sich auf. Ich konnte nicht auf das Geld verzichten, obwohl sich al es in mir dagegen sträubte. Mit funkelnden Augen sah ich ihn an. »Sie wissen, dass er sie getötet hat«, erwiderte ich knapp.
    Immer noch zitternd vor Wut ging ich. Das Schweigen der Ermittler hinter den Schreibtischen begleitete mich bis zum Ausgang. Jetzt würde ich wohl den Bus nehmen müssen.

    12
    Als Ivy mir die Beine wegriss, schlug ich hart auf dem Boden auf und rol te mit schmerzender Hüfte schnel zur Seite. Die Prel ungen an meinen Waden pochten im Einklang mit meinem Puls. Ich schob die aus dem Stirnband entwischten Haare zur Seite, stützte mich mit einer Hand an der Wand des Altarraums ab und rappelte mich langsam wieder auf. Keuchend wischte ich mir die Schweißperlen von der Stirn.
    »Rachel!«, rief Ivy mahnend. Sie stand drei Meter entfernt.
    »Konzentrier dich! Diesmal hätte ich dich beinahe verletzt.«
    Beinahe? Ich schüttelte den Kopf, um wieder klar sehen zu können. Sie war so schnel , dass ich nicht einmal bemerkt hatte, wie sie zurückgewichen war. Das konnte al erdings auch daran liegen, dass ich damit beschäftigt gewesen war, auf den Hintern zu fal en.
    Drei schnel e Schritte und sie stand wieder vor mir. Hastig Warf ich mich nach links und rammte ihr den rechten Fuß in die Magengrube.
    Sie stöhnte, hielt sich den Bauch und stolperte zurück.
    »Aua«, ächzte sie aus sicherer Entfernung. Ich stützte die Hände auf die Knie, um ihr zu signalisieren, dass ich eine kleine Verschnaufpause brauchte. Gehorsam ging sie noch ein paar Schritte zurück und wartete, ohne irgendwie erkennen zu lassen, dass ich sie gerade getroffen hatte.
    Die Strahlen der Nachmittagssonne, die durch die Buntglasfenster fielen, tauchten Ivy in grün-goldenes Licht.
    Der schwarze Body und die weichen Slipper, die sie bei unseren Sparringsessions trug, unterstrichen ihre Ähnlichkeit mit einer Wildkatze, und mit den straff zurückgebundenen Haaren wirkte sie noch schmaler und noch größer. Mit ausdruckslosem Gesicht wartete sie darauf, dass ich wieder zu Atem kam, damit wir weitermachen konnten.
    Diese Übungen waren eher für mich gedacht als für sie. Sie betonte immer wieder, dass ich so eine wesentlich größere Überlebenschance hätte, fal s ich einmal bösen Buben über den Weg laufen sol te und weder Zauber noch eine Fluchtmöglichkeit hätte. Aber nach jedem Sparring war ich so zerschunden und mit blauen Flecken übersät, dass ich schnurstracks zu meinem Zauberschrank humpelte. Es war mir schleierhaft, wie das mein Leben verlängern sol te, es verschaffte mir höchstens zusätzliche Übung mit Schmerzamuletten.
    Ivy war heute früher von dem Treffen mit Kist zurückgekommen und überraschte mich mit dem Angebot zu trainieren. Ich war immer noch stinksauer über Eddens Verbot, Trent zu verhören und musste Dampf ablassen, also nahm ich es an. Wie immer taten mir nach fünfzehn Minuten al e Knochen weh, und ich pfiff auf dem letzten Loch, während ihr noch nicht einmal der Schweiß ausbrach.
    Ivy tänzelte ungeduldig von einem Fuß auf den anderen.
    Ihre Augen strahlten in beruhigendem Braun. Beim Training beobachtete ich sie immer sehr genau, weil ich Angst hatte, zu nahe an ihre Instinktgrenzen zu geraten. Aber es ging ihr gut.
    »Was ist los mit dir?«, fragte sie, als ich mich wieder aufrichtete. »Du bist heute aggressiver als sonst.«
    Ich drückte das Bein durch, um den Muskel zu dehnen und die Trainingshose wieder über den Knöchel zu ziehen. »Al e Opfer haben vor ihrem Tod mit Trent gesprochen«, erklärte ich. Das war nur eine ganz kleine Ausschmückung der Wahrheit. »Und Edden wil nicht, dass ich ihn befrage.« Ich dehnte das andere Bein und gab ihr dann das Signal.
    Ivys Atem beschleunigte sich. Als sie wie ein Pfeil nach vorne schnel te, ließ ich mich in die Hocke

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