Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
sind.«
    Nick öffnete die Augen und ächzte: »Du wil st mich umbringen, oder?«
    Kichernd stand ich auf und wickelte mich in die Decke. Ein prüfender Griff an den Hals bestätigte meine Vermutung: Die Haut war wund, aber nicht aufgerissen. Ich hielt es nicht für falsch, die von Ivy ausgelösten Empfindungen so auszunutzen, aber dieses überwältigende Verlangen machte mir Sorgen. Es war fast zu intensiv, fast unkontrol ierbar. .
    Kein Wunder, dass Ivy es so schwer hatte.
    Gedankenversunken durchwühlte ich Nicks Kleiderschrank nach einem alten T-Shirt und machte mich auf den Weg ins Bad.

    14
    »Hal o«, meldete sich Nicks Stimme auf unserem Anrufbeantworter. »Sie sind mit Morgan, Tamwood und Jenks verbunden, Vampirische Hexenkunst, unabhängiger Runnerdienst. Momentan können sie Ihren Anruf leider nicht entgegennehmen. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht mit der Angabe, ob Sie einen Tages- oder Nachtanruf bevorzugen.«
    Angespannt wartete ich auf den Signalton. Es war meine Idee gewesen, ihn den Text aufsprechen zu lassen. Ich mochte seine Stimme, und ich dachte mir, es wäre sowohl schick als auch seriös, den Eindruck zu erwecken, wir hätten eine männliche Empfangsdame. Natürlich war das al es für die Katz, wenn die Kunden das erste Mal die Kirche sahen.
    »Ivy?«, fragte ich behutsam schuldbewusst. »Bitte nimm ab, wenn du da bist.«
    Nick war auf dem Weg von der Küche ins Wohnzimmer und strich mir im Vorbeigehen sanft über den Rücken.
    Am anderen Ende der Leitung blieb es stil , und ich beeilte mich noch schnel etwas zu sagen, bevor sich das Band abschaltete. »Also, ich bin bei Nick. Und, äh. . wegen vorhin, das tut mir leid. Es war meine Schuld.« Ich schaute nervös zu Nick, der Junggesel en-Ordnung schaffte - al es unter die Couch oder hinter die Kissen. »Ich sol dir von Nick sagen, dass es ihm leid tut, dass er dich geschlagen hat.«
    »Tut es nicht«, rief er. Ich legte hastig die Hand über den Hörer, da ich mir nicht sicher war, ob sie das mit ihren Vampohren nicht hören konnte.
    »Ja, äh, ich fahr noch zu Mum, um ein paar Sachen zu holen und bin dann so um zehn zurück. Fal s du früher kommst, wäre es nett, wenn du schon mal die Lasagne auftaust. Essen wir dann so um Mitternacht? Dann könnte ich hinterher noch meine Hausaufgaben machen.« Ich zögerte und wol te noch irgendetwas sagen. »Gut, ich hoffe, du kriegst die Nachricht. Bis dann.« Na, das war ja mal echt kreativ.
    Ich legte auf und drehte mich zu Nick um. »Und wenn sie immer noch ohnmächtig ist?«
    »So heftig habe ich nicht zugeschlagen.«
    Ich ließ mich gegen die Wand fal en. Sie war kackbraun gestrichen und passte nicht zum Rest der Wohnung. Aber hier passte nichts zueinander, und so war es auf eine verdrehte Art wieder harmonisch. Nick hatte durchaus ein Gefühl für die Verbindung zwischen verschiedenen Dingen, aber er folgte dabei einer ganz eigenen Perspektive. Einmal hatte ich ihn darauf aufmerksam gemacht, dass er verschiedenfarbige Socken trug. Er hatte mich verständnislos angesehen und gemeint, sie seien aber doch gleich dick.
    Genauso war es mit seinen Büchern: Sie waren nicht alphabetisch geordnet - die ältesten unter ihnen hatten weder Autor noch Titel -, sondern nach einem System sortiert, das ich erst noch entschlüsseln musste. Die Bände nahmen eine ganze Wohnzimmerwand ein und gaben mir das beunruhigende Gefühl beobachtet zu werden, wann immer ich im Raum war. Nachdem seine Mutter sie eines frühen Morgens vor seiner Tür abgeladen hatte, schlug er vor, sie in meinem Wandschrank zu lagern. Ich gab ihm einen dicken Kuss und lehnte ab. Die Dinger waren mir unheimlich.
    Bereit zum Aufbruch ging Nick in die Küche und schnappte sich seine Schlüssel, während ich mich widerstrebend von der Wand löste und mein Outfit begutachtete, bevor ich ihm in den Flur folgte: Jeans, T-Shirt und die Flip-Flops, die ich normalerweise trug, wenn wir im hausinternen Pool schwimmen gingen. Ich hatte die Klamotten letzten Monat hier gelassen und sie nun gewaschen und ordentlich aufgehängt in Nicks Schrank gefunden.
    »Mit fehlt meine Tasche«, jammerte ich, als er die Tür hinter uns abschloss.
    »Wil st du auf dem Weg an der Kirche halten?«
    Sein Angebot klang nicht sonderlich begeistert, und ich zögerte. Wir müssten quer durch die Hol ows fahren, und jetzt nach Sonnenuntergang wurde es vol auf den Straßen.
    Wir würden eine Ewigkeit brauchen. Geld hatte ich sowieso keins mehr, Zauber brauchte ich auch keine -

Weitere Kostenlose Bücher