Band 2 - Blutspiel
diejenige gewesen, die sie so weit getrieben hatte. Möglicherweise hatte Piscary da seine Finger im Spiel. Es wäre al es gut gegangen, wenn Ivy bei meinem ersten Signal den Kampf abgebrochen hätte. Aber viel eicht hatte Piscary herausgefunden, dass sie nicht die dominante Partnerin in unserer merkwürdigen Beziehung war, und von Ivy verlangt, die Situation richtig zu stel en -
dieser kleine Wichser. Das ging ihn, verdammt noch mal, einen Scheißdreck an.
Nick legte den Gang ein, und die Räder quälten sich aus dem Kies. »Kirche?«, fragte er knapp.
Jenks schüttelte den Kopf. Der Anflug von Angst in seinen Augen nahm mir die Entscheidung ab. »Nein.« Ich würde warten, ihr Zeit geben, sich wieder einzukriegen. Nick schien genauso erleichtert zu sein wie Jenks. Wir fädelten uns in den Verkehr ein und fuhren in Richtung Brücke.
»Gute Entscheidung«, meinte Jenks. Er bemerkte, dass ich keine Ohrringe trug und machte es sich auf dem Rückspiegel bequem. »Und jetzt erzähl mal - was ist denn überhaupt passiert?«
Ich kurbelte das Fenster wieder hoch, da der Wind schon die Kälte der hereinbrechenden Nacht mit sich trug. »Wir haben trainiert, und ich habe sie zu sehr provoziert. Sie hat versucht mich zu ihrem - äh - hat versucht mich zu beißen.
Und dann hat Nick ihr mit dem Kessel eins übergebraten.«
»Sie hat versucht dich zu beißen?«
Ich blickte vom Fenster zu Jenks, dessen Flügel vom Licht des Autos hinter uns angestrahlt wurden. Sie standen stil , flatterten wie wild, und standen dann wieder stil . Jenks musterte erst Nicks verlegenes, dann mein besorgtes Gesicht. »Ohhh.« Seine Augen wurden groß. »Jetzt verstehe ich. Ivy wol te dich an sich binden, damit deine Narbe nur auf ihre Pheromone anspricht, und du hast abgelehnt. Gott, muss ihr das peinlich sein. Kein Wunder, dass sie so durch den Wind ist.«
»Halt die Klappe, Jenks.« Ich unterdrückte den Drang, ihn zu packen und aus dem Fenster zu schmeißen. Bei der nächsten roten Ampel hätte er uns sowieso wieder eingeholt.
Der Pixie flitzte auf Nicks Schulter und begutachtete die leuchtenden Anzeigen auf dem Armaturenbrett. »Netter Wagen.«
»Danke.«
»Serienmodel ?«
Nick löste den Blick von der Straße und sah den Pixie herausfordernd an. »Frisiert.«
Jenks surrte beeindruckt mit den Flügeln.
»Höchstgeschwindigkeit?«
»Einhundertfünfzig Meilen, mit getunter Lachgas-einspritzung.«
»Wow«, meinte der Pixie anerkennend, als er wieder auf den Rückspiegel flog. »Aber überprüf besser mal die Leitungen. Ich rieche ein Leck.«
Nick sah besorgt unter dem Armaturenbrett nach. Dort befand sich eine schmierige Druckleitung, die bestimmt nicht serienmäßig war. »Danke, ich hatte mich auch schon gewundert«, meinte er, konzentrierte sich wieder auf die Straße und kurbelte das Fenster ein kleines Stück runter.
»Kein Problem«, erwiderte Jenks.
Ich verkniff mir meine Frage. Das war wohl eine dieser Männersachen.
»Also«, wechselte Jenks das Thema, »jetzt geht's also zu deiner Mum?«
Ich nickte. »Wil st du mitkommen?«
Wir fuhren durch ein Schlagloch, und er wurde ein paar Zentimeter in die Luft geschleudert, wo er im Schneidersitz schwebend verharrte. »Na klar. Ich glaube, ihr Straucheibisch blüht noch. Was meinst du? Ob sie wohl was dagegen hätte, wenn ich ein paar Pol en mit nach Hause nehme?«
»Frag sie doch selbst.«
»Das werde ich auch.« Er grinste breit. »Du sol test übrigens ein bisschen Make-up auf den Knutschfleck tun.«
»Jenks!« Hastig hob ich die Hand an den Hals und errötete, als Nick und Jenks dämliche Machoblicke wechselten. Wil kommen zurück in der Steinzeit: Frau sein mein, also Glurg lassen die pelzigen Tatzen von ihr.
Da ich meine Tasche nicht mit dabeihatte, fragte ich bittend: »Nick, kannst du mir ein bisschen Kohle leihen? Ich brauche was aus einem Zauberladen.« Es gibt nichts Peinlicheres, als mit einem Knutschfleck am Hals einen Make-up-Zauber zu kaufen. Besonders, wenn die meisten Ladenbesitzer einen kennen. Um mir das zu ersparen, bat ich Nick an einer Tankstel e zu halten. Natürlich war das Zauberregal an der Kasse leer, und so musste ich mich damit begnügen, mir konventionel es Make-up auf den Hals zu schmieren. Ein Covergirl der anderen Art, sozusagen.
Nick meinte, es sehe gut aus, aber Jenks lachte sich die Flügel rot. Dann setzte er sich auf Nicks Schulter und ließ sich über die Vorzüge der Pixiemädchen aus, mit denen er zusammen gewesen war, bevor er
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