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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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tut mir leid.«
    Die Ehrlichkeit in ihrer Stimme ließ mich den Kopf heben.
    »Ich dachte, du hasst Nick.«
    »Tue ich«, bestätigte sie, ohne auch nur im Mindesten entschuldigend zu klingen. »Ich finde, er ist manipulativ und verschweigt Dinge, die dich verletzten könnten. Aber du mochtest ihn. Viel eicht. .« Sie zögerte kurz. »Viel eicht kommt er zurück. Er. . liebt dich.« Sie gab ein angewidertes Geräusch von sich. »Oh Gott, Du hast mich dazu gebracht, es zu sagen.«
    Ich lachte. »Nick ist nicht so schlimm«, behauptete ich, woraufhin sie sich zu mir umdrehte. Meine Augen hafteten sich auf den Truck, den wir gleich an einer Ampel rammen würden, und ich stützte meine Hände auf dem Armaturenbrett ab.
    »Ich habe gesagt, dass er dich liebt, nicht, dass er dir vertraut«, betonte sie, bremste geschmeidig ab und hielt ungefähr fünfzehn Zentimeter vor der Stoßstange des Trucks an, obwohl ihre Augen die ganze Zeit auf mich gerichtet waren.
    Mein Magen verkrampfte sich. »Du glaubst nicht, dass er mir vertraut?«
    »Rachel«, redete sie mir gut zu und ließ den Wagen rol en, als die Ampel umschaltete, der Truck sich aber nicht bewegte. »Er verlässt die Stadt, ohne dir etwas zu sagen?
    Dann sagt er dir nicht, wann er zurückkommt? Ich glaube nicht, dass jemand zwischen euch steht. Ich glaube, dass etwas zwischen euch steht. Du hast ihn bis ins Mark verängstigt, und er ist nicht Manns genug es zuzugeben, damit umzugehen und es zu überwinden.«
    Ich sagte nichts und war froh, als wir wieder fuhren. Ich hatte ihm nicht nur Angst gemacht, ich hatte ihn in Krämpfe getrieben. Es musste furchtbar gewesen sein. Super, jetzt würde ich mich den ganzen Tag lang schuldig fühlen.
    Ivy riss das Lenkrad herum und wechselte die Spur.
    Jemand hupte, und sie beobachtete den Fahrer im Rückspiegel. Langsam ließ sich das Auto zurückfal en, zurückgedrängt von der Stärke ihres Blicks. »Stört es dich, wenn ich kurz bei meiner Familie anhalte? Es liegt auf dem Weg.«
    »Kein Problem.« Ich unterdrückte ein Keuchen, als sie den Truck schnitt, den wir gerade überholt hatten. »Ivy, du magst ja blitzschnel e Reflexe haben, aber der Kerl, der den Trück fährt, ist jetzt traumatisiert.«
    Sie schnaubte und vergrößerte den Abstand zum Auto vor uns auf ganze sechzig Zentimeter.
    Ivy bemühte sich sichtlich darum, die geschäftigeren Ecken der Hol ows normal zu durchfahren, und langsam entspannten sich meine völ ig verkrampften Hände. Es war das erste Mal seit ungefähr einer Woche, dass wir zusammen waren und kein Jenks anwesend war, und keiner von uns hatte einen blassen Schimmer, was wir ihm zur Sonnenwende schenken sol ten. Ivy tendierte zu der beheizbaren Hundehütte, die sie in einem Katalog gesehen hatte; was auch immer nötig war, um ihn und seine Brut aus der Kirche zu kriegen. Ich würde mich ja schon mit einem Safe zufriedengeben, über den wir einen Teppich werfen konnten und so tun, als wäre es ein Ecktisch.
    Während Ivy fuhr, wurden die Vorgärten langsam größer und die Bäume höher. Die Häuser wichen von der Straße zurück, bis man hinter dem Nadelbaumbestand nur noch ihre Dächer sah. Wir waren gerade noch innerhalb der Stadtgrenzen, direkt neben dem Fluss. Dieses Viertel lag eigentlich nicht auf dem Weg zum Einkaufscenter, aber die Schnel Straße war nicht weit entfernt und dadurch der Weg in die Stadt völ ig frei.
    Ivy bog ohne zu Zögern in eine Einfahrt mit Tor ab. Zwil-lingsabdrücke zogen eine schwarze Spur durch die dünne Schneeschicht, die seit dem letzten Räumgang gefal en war.

    Ich lehnte mich vor, um aus dem Fenster zu schauen, weil ich das Haus ihrer Eltern noch nie gesehen hatte. Der Wagen hielt vor einem alten, romantisch aussehenden dreistöckigen Haus. Es war weiß mit grün gestrichenen Fensterläden. Vor dem Haus stand ein kleiner roter Zweisitzer, völ ig frei von Schnee.
    »Hier bist du aufgewachsen?«, fragte ich ungläubig, als ich ausstieg. Die Namen auf dem Briefkasten irritierten mich, bis mir einfiel, dass Vampire ihre Namen nach der Heirat behielten, um ihre Blutlinien intakt zu halten. Ivy war eine Tamwood, ihre Schwester eine Randal.
    Ivy schlug die Autotür zu und ließ die Schlüssel in ihre schwarze Tasche fal en. »Yeah.« Sie musterte die jahreszeitlichen Lichterketten, die geschmackvol und unauffäl ig angeordnet waren. Die Sonne würde in knapp einer Stunde untergehen, und ich hoffte sehr, dass wir bis dahin wieder weg waren. Ich wol te nicht unbedingt

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