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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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auf den anderen und wünschte mir, woanders zu sein. Jonathan starrte mich wütend an, als wäre das al es meine Schuld. Trents Gesicht zeigte gleichzeitig Leid und Sorge, und Quen zuckte zusammen, als sein Arbeitgeber ihm eine beruhigende Hand auf die Schulter legte. Mit zögerlicher Langsamkeit ließ Trent die Hand wieder fal en. »Steck sie in eine Corsage und schau nach, ob es in der grünen Suite etwas Angemessenes für sie gibt. Sie sieht aus, als hätte sie ungefähr dieselbe Größe.«
    Die Erleichterung, die über Quens Gesicht huschte, wurde schnel von einem tiefen, besorgniserregenden Selbstzweifel ersetzt. Quen wirkte gebrochen, und ich fragte mich, was er tun würde, wenn er das Gefühl hatte, Trent endgültig nicht mehr beschützen zu können. »Ja, Sa'han«, murmelte er.
    »Danke.«
    Trents Blick fiel auf mich. Ich hatte keine Ahnung, was er dachte. Mir war kalt, und ich fühlte mich unwohl. Das Gefühl verstärkte sich, als Trent Quen einmal zunickte und fragte:
    »Hast du einen Moment?«
    »Natürlich, Sa'han.«
    Die zwei gingen in einen der unsichtbaren Räume im Erdgeschoß und ließen mich mit Jonathan al ein. Der unglückliche Mann warf mir einen Blick zu, der vor Abscheu triefte. »Lassen Sie Ihr Kleid hier liegen«, sagte er, »und folgen Sie mir.«
    »Ich habe mein eigenes Outfit, danke«, motzte ich, sammelte meine Tasche, meinen Mantel und den Kleidersack ein und folgte ihm. Am Fuß der Treppe drehte Jonathan sich um. Seine kalten Augen wanderten über mich und meinen Kleidersack, und er rümpfte herablassend die Nase.
    »Es ist ein schönes Outfit«, sagte ich. Als er höhnisch lachte, wurde mir heiß.
    Er ging schnel die Stufen hinauf und zwang mich so dazu, ihm hinterher zu rennen. »Sie können, wenn Sie wol en, wie eine Hure aussehen«, sagte er. »Aber Mr. Kalamack hat einen Ruf zu verlieren.« Er beäugte mich über die Schulter, als er oben ankam. »Beeilen Sie sich. Sie haben nicht viel Zeit, sich präsentabel zu machen.«
    Schäumend vor Wut machte ich jeweils einen Schritt, wo er zwei machte, als er scharf nach rechts in einen großen Raum abbog, von dem ein normalgroßes Wohnzimmer abging. Im Hintergrund sah ich eine Küchenzeile und etwas, das wie eine Frühstücksnische aussah. Eine von Trents Live-Kameras übertrug eine Ansicht des Gartens. Mehrere stabil aussehende Türen gingen von dem Bereich ab, und ich ging davon aus, dass das Trents »normaler« Wohnbereich war.
    Meine Annahme wurde zur Gewissheit, als Jonathan eine der ersten Türen öffnete. Dahinter lag ein zweites, kleines Wohnzimmer, das an ein extravagantes Schlafzimmer angeschlossen war. Es war ausschließlich in Schattierungen von Grün und Gold gehalten und wirkte edel, ohne in den Protz abzurutschen. Noch ein falsches Fenster zeigte den Wald, dämmrig und im Zwielicht grau.
    Ich nahm an, dass die anderen Türen zu weiteren, ähnlichen Suiten führten. Auch der Reichtum konnte nicht verbergen, dass der gesamte Bereich darauf ausgelegt war, gut verteidigt werden zu können. Wahrscheinlich gab es in der Bude nicht ein einziges richtiges Fenster außer dem unten, und das bestand aus Kraftlinienenergie.
    »Nicht da lang«, bel te Jonathan, als ich einen Schritt in Richtung Schlafzimmer machte. »Das ist das Schlafzimmer.
    Bleiben Sie da raus. Das Ankleidezimmer ist da drüben.«
    »Tut mir leid«, sagte ich sarkastisch. Dann zog ich meinen Kleidersack höher auf die Schulter und folgte ihm in ein Badezimmer. Zumindest ging ich davon aus, dass es ein Bad war. Es war so vol er Pflanzen, dass es schwer zu sagen war.
    Und es war ungefähr so groß wie meine Küche. Unzählige Spiegel reflektierten das Licht, das Jonathan angeschaltet hatte, und ich blinzelte. Die Hel igkeit schien auch ihn zu stören, da er eine Reihe von Schaltern betätigte, bis sich die Unmenge von Spots auf ein Licht über der Kommode und eines über dem ausladenden Waschbeckenbereich reduzierte. Meine Schultern entspannten sich ein wenig.
    »Hier entlang«, sagte Jonathan, als er durch einen offenen Torbogen ging. Ich folgte ihm und blieb abrupt stehen, kaum, dass ich drin war. Wahrscheinlich war es ein Schrank -
    es hingen Kleider drin -, aber der Raum war riesig. Ein Reispapier-Paravent stand in einer Ecke und daneben ein Schminktisch. Rechts von der Tür stand ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen, und links ein dreiteiliger Spiegel. Al es, was dem Raum noch fehlte, war eine Bar. Verdammt. Ich hatte so dermaßen den falschen Job.

    »Hier können

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