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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Sie sich umziehen«, erklärte Jonathan herablassend. »Versuchen Sie, nichts anzufassen.«
    Verärgert ließ ich meinen Mantel auf einen Stuhl fal en und hängte den Kleidersack an einen günstig gelegenen Haken.
    Vorsichtig öffnete ich den Reißverschluss an der Schutzhül e und drehte mich um, weil ich wusste, dass Jonathan ein Urteil fäl en würde. Als er die Kleider sah, die Kisten für mich ausgesucht hatte, wirkte er überrascht. Doch schnel verwandelte sich seine Miene wieder den üblichen Eiskel er.
    »Das werden Sie nicht anziehen«, sagte er ausdruckslos.
    »Schieben Sie es sich in den Hintern, Jon!«
    Mit steifen Bewegungen ging er zu einigen Glasschiebetüren, öffnete sie und zog ein schwarzes Kleid heraus, als wüsste er genau, wo es hing. »Sie werden das anziehen«, bestimmte er und hielt es mir entgegen.
    »Das ziehe ich nicht an.« Ich bemühte mich, meine Stimme kalt klingen zu lassen, aber das Kleid war exquisit, aus einem ganz weichen Material, hinten tief geschnitten, vorne und um den Hals dagegen hochgeschlossen. Es würde mir bis auf die Knöchel fal en und mich groß und elegant aussehen lassen. Ich schluckte meinen Neid runter und sagte: »Es ist hinten zu tief ausgeschnitten, um meine Splat Gun zu verstecken. Und es ist zu eng, um darin zu rennen. Das ist ein blödes Kleid.«
    Sein ausgestreckter Arm sank herab, und ich konnte mich nur mit Mühe davon abhalten, zusammenzuzucken, als der wunderschöne Stoff über den Teppich glitt. »Dann suchen Sie sich eins aus.«

    »Viel eicht tue ich das.« Ich trat zögernd einen Schritt näher an den Schrank heran.
    »Die Abendkleider sind in diesem hier«, erklärte Jonathan gönnerhaft.
    »Nein wirklich. .«, spottete ich, machte aber trotzdem noch einen Schritt und riss dann die Augen auf. Verdammt noch mal, sie al e waren wunderschön und jedes von ihnen war unaufdringlich elegant. Sie waren nach Farben sortiert, und darunter standen sorgfältig aufgereiht passende Schuhe und Taschen. Auf einem Brett darüber lagen für einige der Kleider auch noch Hüte. Zögernd berührte ich ein flammenrotes Kleid, aber Jonathans geflüstertes »Hure« brachte mich dazu, weiterzugehen. Meine Augen rissen sich nur mühsam los.
    »Also, Jon«, sagte ich, während er mich dabei beobachtete, wie ich die Kleider durchsuchte. »Entweder ist Trent ein Transvestit, oder er hat Spaß daran, Frauen mit Kleidergröße achtunddreißig einzuladen, die ihre Abendgarderobe anhaben, nur um sie dann in Lumpen nach Hause zu schicken.« Ich musterte ihn. »Oder reißt er sie nur auf und haut sie wieder weg?«
    Jonathan biss die Zähne zusammen, und sein Gesicht wurde rot. »Die sind für Miss El asbeth.«
    »El asbeth?« Ich zog meine Hand von einem purpurnen Kleid zurück, das zu kaufen mich mindestens die Einnahmen eines ganzen Monats kosten würde. Trent hat eine Freundin
    »Oh, zur Höl e, nein! Ich ziehe nicht die Kleider einer anderen Frau an, ohne zu fragen.«
    Er kicherte, aber gleichzeitig zeigte sein Gesicht eine Spur von Ärger. »Sie gehören Mr. Kalamack. Wenn er sagt, dass Sie sie anziehen können, können Sie es tun.«
    Nicht ganz beruhigt nahm ich meine Suche wieder auf.
    Aber al meine Befürchtungen verschwanden, als meine Hände etwas weiches, zartes Graues berührten. »Oh, sehen Sie sich das an«, hauchte ich, zog das Oberteil und den Rock aus dem Schrank und hielt sie triumphierend hoch. Als ob es ihn auch nur die Bohne interessieren würde.
    Jonathan sah aus der Kommode vol er Schals, Gürtel und Taschen auf, die er gerade geöffnet hatte. »Ich dachte, das hätten wir aussortiert«, sagte er, und ich verzog das Gesicht.
    Ich wusste genau, dass er mir das Gefühl geben wol te, es wäre hässlich, aber das war es nicht. Das enge Bustier und der Rock waren elegant, der Stoff war weich und dick genug für den Winter, ohne erstickend zu sein. Es schimmerte schwarz, als ich es ins Licht hielt. Der Rock fiel bis auf den Boden, teilte sich aber ab dem Knie in viele übereinander liegende Stoffstreifen, so dass er um meine Knöchel wehen würde. Und da die Schlitze ziemlich weit nach oben gingen, konnte ich leicht meine Splat Gun in ihrem Halfter erreichen.
    Es war perfekt.
    »Ist es angemessen?«, fragte ich, als ich es zu dem Haken trug und es über mein Outfit hängte. Ich sah auf, weil er stumm blieb, und entdeckte, dass sein Gesicht zu einer Grimasse verzogen war.
    »Es wird gehen.« Er drückte einen Knopf an seiner Uhr und sprach in das

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