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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Entfernung redete eine affektierte Männerstimme scheinbar mit sich selbst und erfül te die Luft mit einer fröhlichen Präsenz. Jonathan antwortete, und ich schaute panisch Quen an, weil ich wusste, dass er vor Jonathan nichts sagen würde.
    »Es war mein Fehler«, sagte Quen leise. »Sie haben zusammengearbeitet. Ich hätte dort sein müssen, nicht Ihr Vater. Piscary hat sie so sicher getötet, als hätte er selbst auf sie geschossen.«
    Mit einem unwirklichen Gefühl trat ich nah genug an ihn heran, um den Schweiß auf seiner Stirn zu sehen. Es war offensichtlich, dass er schon mit diesen spärlichen Informationen seine Grenzen überschritten hatte. Jonathan kam in den Raum, gefolgt von einem Mann, der in hautenge schwarze Sachen und glänzende Stiefel gekleidet war.
    »Oh!«, rief der kleine Mann aus und wuselte mit seinem Gerätekoffer zum Schminktisch. »Es ist rot! Ich finde rotes Haar anbetungswürdig. Und es ist sogar echt. Kann ich von hier sehen. Komm, Täubchen, setz dich. Was ich al es für dich tun kann! Du wirst dich selbst nicht mehr wiedererkennen.«
    Ich wirbelte zu Quen herum. Seine müden Augen blickten gequält, als er sich in den Hintergrund verdrückte und mich atemlos zurückließ. Ich stand hilflos da und wol te mehr, aber ich wusste, dass ich es nicht kriegen würde. Verdammt, Quens Timing war zum Kotzen. Ich zwang meine Hände dazu, ruhig zu bleiben, statt ihn zu erwürgen.
    »Setz dich auf deinen Al erwertesten!«, rief der Stylist in dem Moment, als Quen mir einmal zunickte und ging. »Ich habe nur eine halbe Stunde!«
    Mit einem Stirnrunzeln ignorierte ich Jonathans spöttischen Blick und setzte mich auf den Stuhl, um wenigstens zu versuchen, dem Mann zu erklären, dass ich mein Haar so mochte, wie es war, und ob er viel eicht nur einmal durchkämmen könnte? Aber er zischte nur, sagte mir, ich sol e stil sein, und zog eine Sprayflasche nach der anderen hervor, gefolgt von seltsam aussehenden Instrumenten, deren Verwendung ich nicht mal erahnen konnte. Ich wusste, dass ich den Kampf bereits verloren hatte.
    25
    Ich ließ mich in den Sitz in Trents Limousine sinken, kreuzte die Beine und zupfte an meinem Rock herum, bis einer der Stoffstreifen mein Knie bedeckte. Das Schultertuch, das ich statt eines Mantels trug, rutschte auf meinen Rücken, und ich ließ es da. Es roch nach El asbeth, und mein subtileres Parfüm konnte dem nichts entgegensetzen.
    Die Schuhe waren eine halbe Nummer zu klein, aber das Kleid passte perfekt: das Bustier eng, aber nicht einengend, und der Rock saß gut in der Tail e. Mein Hüfthalfter was so unauffäl ig wie die fliegenden Samen des Löwenzahns und absolut unsichtbar. Randy hatte meine kürzeren Haare hinten hochgenommen und mit einem dicken Golddraht vol er klassischer Zierkugeln nach oben gebunden.
    Herausgekommen war eine aufwändige Frisur, die den Mann zwanzig Minuten ununterbrochenes Geplapper gekostet hatte, um sie fertig zu machen. Aber er hatte recht. Ich fühlte mich völ ig anders als sonst und edel, edel, edel.
    Das war das zweite Mal in einer Woche, dass ich in einer Limo saß. Viel eicht war es ein Trend. Fal s es so war, konnte ich damit umgehen. Als wir uns dem Torhäuschen näherten, warf ich einen unruhigen Blick zu Trent, der auf die düsteren Bäume vor dem Fenster starrte. Ihre dunklen Stämme waren vor dem Schnee deutlich zu sehen. Es schien, als wäre Trent tausend Meilen weit weg und sich nicht einmal bewusst, dass ich neben ihm saß. »Takatas Auto ist schöner«, sagte ich und brach damit das Schweigen.
    Trent zuckte zusammen, erholte sich aber schnel . Die Reaktion ließ ihn so jung aussehen, wie er wirklich war.
    »Meines ist nicht gemietet«, erwiderte er.
    Ich zuckte mit den Schultern, wippte mit dem Fuß und schaute durch die getönte Scheibe des Fensters.
    »Warm genug?«, fragte er.
    »Was? Oh. Ja, danke.«
    Jonathan fuhr am Pförtnerhäuschen vorbei, ohne langsamer zu werden. Die sich öffnende Schranke erreichte genau in der Sekunde ihren höchsten Punkt, als wir darunter durchfuhren, und schloss sich genauso schnel wieder. Ich zappelte herum, kontrol ierte meine Handtasche auf meine Amulette, checkte, ob ich meine Splat Gun fühlen konnte und berührte meine Frisur. Trent sah wieder aus dem Fenster, versunken in seiner eigenen Welt, die absolut nichts mit mir zu tun hatte.
    »Hey, noch mal Entschuldigung für das Fenster«, sagte ich, weil das Schweigen mich wahnsinnig machte.
    »Ich schicke Ihnen die Rechnung, fal s es

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