Band 3 - Blutjagd
aufhörte sich zu widersetzen und seine Hände auf meinen Schultern zur Ruhe kamen. »Ich verstehe.«
»Ich glaube nicht, dass du. .«
»Dann beschäftigen wir uns damit, wenn es so weit ist.«
Ich neigte den Kopf, schloss die Augen und lehnte mich zu ihm. Sein Griff an meinen Schultern wurde sanfter, und ich ertappte mich dabei, wie ich ihn festhielt, als unsere Lippen sich trafen. Meine Finger gruben sich in seinen Nacken und zogen ihn näher. Ich erschauerte, und mein Blut kochte und kribbelte in mir, als unser Kuss tiefer wurde, mehr versprach.
Das Kribbeln kam nicht von meiner Narbe, und ich führte seine Hand zu ihr und keuchte leise, als seine Fingerspitzen das kaum sichtbare Narbengewebe berührten. Ich dachte kurz an Ivys Dating-Führer und sah al es aus einem völ ig neuen Blickwinkel. Oh Gott, die Dinge, die ich mit diesem Mann tun konnte.
Vielleicht brauche ich einen gefährlichen Mann, dachte ich, als wilde Emotion in mir aufstieg. Nur jemand, der selbst Falsches getan hatte, konnte verstehen, dass, ja, auch ich fragwürdige Dinge tat und trotzdem einer von den Guten war. Wenn Kisten beides sein konnte, hieß das viel eicht, dass auch ich es konnte.
Und dann verließ mich jeder Gedanke. Seine Hand fühlte meinen Puls, meine Lippen zogen an seinen, und ich ließ zögernd meine Zunge in seinen Mund gleiten, weil ich wusste, dass eine zärtliche Erkundung ihn mehr berühren würde als eine fordernde Berührung. Ich fand einen glatten Zahn und ließ langsam meine Zunge darüber gleiten.
Kisten atmete schwer und entzog sich mir.
Ich erstarrte, als er plötzlich weg war. Seine Wärme war eine Erinnerung auf meiner Haut. »Ich trage meine Kappen nicht«, sagte er. Das Schwarz in seinen Augen nahm zu, und meine Narbe pulsierte verführerisch. »Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht, dass ich mir nicht die Zeit genommen habe. . Ich bin nicht. .« Er atmete zitternd ein.
»Gott, du riechst so gut.«
Mit klopfendem Herzen zwang ich mich in meinen Sitz zurück und beobachtete ihn, während ich mir die Haare hinter die Ohren schob. Ich war mir nicht sicher, ob es mich interessierte, dass er keine Kappen trug. »Entschuldigung«, sagte ich atemlos. Mein Blut brannte immer noch. »Ich wol te nicht so weit gehen.« Aber du hast es irgendwie aus mir herausgekitzelt.
»Entschuldige dich nicht. Du bist nicht diejenige, die die Dinge hat. . schleifen lassen.« Kisten schnaubte und versuchte den Ausdruck von berauschendem Verlangen auf seinem Gesicht zu verbergen. Unter den offensichtlicheren Emotionen lag ein Hauch von dankbarem Verständnis und Erleichterung. Ich hatte seine grausame Vergangenheit akzeptiert, obwohl ich wusste, dass seine Zukunft viel eicht nicht viel besser war.
Wortlos legte er den ersten Gang ein und beschleunigte.
Ich hielt mich an der Tür fest, bis wir wieder auf der Straße waren, und war froh, dass sich nichts geändert hatte, obwohl al es anders war.
»Warum bist du so gut zu mir?«, fragte er leise, als wir schnel er wurden und ein Auto überholten.
Weil ich glaube, dass ich dich lieben könnte?, dachte ich, aber ich konnte es noch nicht aussprechen.
30
Ich hob den Kopf, als ich ein sanftes Klopfen hörte. Ivy warf mir einen warnenden Blick zu, stand auf und streckte sich ausgiebig Richtung Küchendecke. »Ich geh schon«, sagte sie.
»Wahrscheinlich sind es noch mehr Blumen.«
Ich biss ein Stück Zimttoast ab und murmelte mit vol em Mund: »Wenn es etwas zu essen ist, bring es bitte mit.«
Seufzend ging Ivy aus dem Raum, wobei sie in ihren schwarzen Trainings-Leggins und dem schenkel angen weiten Sweatshirt gleichzeitig ungezwungen und sexy aussah. Im Wohnzimmer lief das Radio, und ich hörte mit gemischten Gefühlen, dass der Sprecher über die tragische Bootsexplosion am frühen gestrigen Abend sprach. Sie hatten sogar einen O-Ton von Trent, der darüber sprach, wie ich gestorben war, um sein Leben zu retten.
Das ist wirklich seltsam, dachte ich, als ich mir die Butter von den Fingern wischte. Sachen tauchten plötzlich auf unserer Türschwel e auf. Es war nett zu sehen, dass ich vermisst werden würde, und ich hatte nicht gewusst, dass ich so viele Leben berührt hatte. Es würde al erdings nicht schön werden, wieder aus der Versenkung aufzutauchen und zu verkünden, dass ich am Leben war - ein bisschen so, wie jemanden vor dem Altar sitzen zu lassen und al e Geschenke zurückgeben zu müssen. Andererseits, wenn ich heute Nacht starb, würde ich ins Grab gehen mit
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