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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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überflutet haben, aber ich weiß jetzt, wie ich damit umgehen muss, Rachel. Ich kann gleichzeitig sein Nachkomme sein und ein gerechtes Wesen.
    Ich kann sein Vol strecker sein und ein zärtlicher Liebhaber.
    Ich weiß, dass ich das Gleichgewicht halten kann. Momentan bestraft er mich, aber er wird mich zurücknehmen. Und wenn er das tut, bin ich bereit.«
    Was zur Höl e tat ich hier?
    »Okay«, sagte ich mit zitternder Stimme. »Das war al es?«
    »Yeah. Das ist al es«, bestätigte er ausdruckslos. »Das erste Mal war auf Piscarys Befehl. Ich sol te ein Exempel an jemandem statuieren, der Minderjährige verfolgte. Ich bin übers Ziel hinausgeschossen, aber ich war jung und dumm.
    Ich wol te Piscary zeigen, dass ich al es für ihn tun würde, und es hat ihm Spaß gemacht, zu sehen, wie ich mich hinterher deswegen quälte. Das letzte Mal war es, um die Bildung eines neuen Gefolges zu verhindern. Sie vertraten die Ansicht, dass man zu der Mor-Wandel-'l radition zurückkehren sol te, einfach Leute zu entführen, die keiner vermisst. Die Frau. .«, sein Blick flog kurz zu mir, »sie ist diejenige, die mich verfolgt. Das war der Moment, als ich beschloss, ehrlich zu sein, wann immer es möglich ist. Ich habe geschworen, dass ich niemals wieder das Leben eines Unschuldigen nehmen würde. Es macht keinen Unterschied, dass sie mich angelogen hat. .«Er schloss die Augen, und seine Hände am Lenkrad zitterten. Die vorbeihuschenden Lichter betonten die schmerzhaften Linien in seinem Gesicht.
    Oh Gott. Er hatte jemanden aus unkontrol ierter Wut getötet.
    »Und dann habe ich heute Abend sechzehn Leben ausgelöscht.«
    Ich war so dumm. Er gab zu, dass er getötet hatte - Leute, für deren Tod ihm die I. S. wahrscheinlich danken würde, aber trotzdem Lebewesen. Ich hatte mich auf diese Geschichte eingelassen in dem Wissen, dass er nicht der
    »harmlose Typ« war, aber ich hatte den harmlosen Typen gehabt, und irgendwie hatte es doch immer damit geendet, dass ich verletzt wurde. Und trotz der Brutalität, zu der er fähig war, war er ehrlich. Heute Nacht waren in einer schrecklichen Tragödie viele Leute gestorben, aber das war nicht seine Absicht gewesen.
    »Kisten?« Mein Blick fiel auf seine Hände mit den sorgfältig geschnittenen Fingernägeln.
    »Ich habe die Bombe gelegt«, sagte er, und die Schuld ließ seine Stimme rau klingen.
    Zögernd streckte ich den Arm aus, um seine Hände vom Lenkrad zu ziehen. Meine Finger fühlten sich gegen seine kalt an. »Du hast sie nicht getötet, das hat Lee getan.«
    Seine Augen wirkten in dem wechselnden Licht schwarz, als er sich zu mir umdrehte. Ich legte meine Hand an seinen Nacken, um ihn näher zu ziehen, aber er widersetzte sich. Er war ein Vampir, und es war nicht einfach, einer zu sein -das war keine Entschuldigung, sondern eine Tatsache. Dass er ehrlich war bedeutete mir mehr als seine dunkle Vergangenheit. Und er hatte dort gesessen, während er dachte, ich würde ihn anzeigen, und hatte nichts getan. Er hatte ignoriert, was er dachte, und hatte mir vertraut. Jetzt würde ich versuchen, ihm zu vertrauen.
    Ich konnte nicht anders als mit ihm zu fühlen. Ich hatte Ivy beobachtet und war so zu der Überzeugung gekommen, dass der Nachkomme eines Meistervampirs zu sein ungefähr so war wie in einer von Sadismus pervertierten Beziehung zu stecken, in der man psychisch missbraucht wurde. Kisten versuchte, sich von den sadistischen Forderungen seines Meisters zu distanzieren. Er hatte sich distanziert, und zwar so weit, dass Piscary ihn fal en gelassen hatte für eine Seele, die noch verzweifelter nach Akzeptanz suchte: meine Mitbewohnerin. Super.
    Kisten war al ein, er litt, und er war ehrlich zu mir - ich konnte nicht gehen. Wir hatten beide fragwürdige Dinge getan, und ich konnte schlecht sagen, dass er böse war, wenn ich diejenige mit dem Dämonenmal war. Die Umstände trafen manchmal die Entscheidungen für uns. Ich bemühte mich, das Beste daraus zu machen. Genau wie er.
    »Es war nicht deine Schuld, dass sie gestorben sind«, sagte ich wieder und fühlte mich, als hätte ich eine völ ig neue Art des Sehens entdeckt. Vor mir lag dieselbe Welt, aber jetzt schaute ich um Ecken. Was wurde aus mir? War ich dumm, zu vertrauen, oder eine weisere Person, weil ich vergeben konnte?
    Kisten hörte die Akzeptanz in meiner Stimme, und in seinem Gesicht zeigte sich die Erleichterung so deutlich, dass es fast weh tat. Ich zog ihn näher zu mir. »Es ist okay«, flüsterte ich, als er

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