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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Scheinwerfer, und seine blauen Augen waren zusammengekniffen.
    »Rachel. .« Ich hielt den Atem an und hoffte, dass er mir sagen würde, dass al es ein Missverständnis war. »Ich habe arrangiert, dass die Bombe auf dem Heizkessel befestigt wird.«
    Ich schloss die Augen.
    »Es war nicht meine Absicht, dass diese Leute sterben. Ich habe Saladan angerufen«, fuhr er fort, und ich öffnete die Augen, als ein vorbeifahrender LKW das Auto erschütterte.
    »Ich habe Candice gesagt, dass eine Bombe an Bord ist. Zur Höl e, ich habe ihr sogar gesagt, wo sie ist und dass sie explodieren würde, wenn sie sie berühren. Ich habe ihnen jede Menge Zeit gegeben, al e von Bord zu schaffen. Ich wol te niemanden töten. Ich habe versucht, einen Medienrummel zu erzeugen und sein Geschäft zu versenken.
    Es ist mir nie in den Sinn gekommen, dass er verschwinden und sie al e sterben lassen würde. Ich habe ihn falsch eingeschätzt.« In seiner Stimme lag bittere Schuldzuweisung.
    »Und sie haben meine Kurzsichtigkeit mit ihrem Leben bezahlt. Gott, Rachel, wenn ich auch nur vermutet hätte, dass er das tun würde, hätte ich einen anderen Weg gefunden.
    Dass du auf dem Boot warst. .« Er atmete tief ein. »Ich hätte dich fast getötet.«
    Ich schluckte schwer und fühlte, wie der Klumpen in meinem Hals kleiner wurde. »Aber du hast schon früher getötet«, sagte ich, weil ich wusste, dass das eigentliche Problem nicht der heutige Abend war, sondern seine Vergangenheit, dass er Piscary gehörte und dessen Wil en vol strecken musste.
    Kisten lehnte sich zurück, hielt aber weiter meine Hand fest. »Als ich das erste Mal getötet habe, war ich achtzehn.«
    Oh Gott. Ich versuchte, ihm meine Hand zu entziehen, aber er verstärkte sanft seinen Griff. »Du musst das hören«, sagte er. »Wenn du gehen wil st, wil ich, dass du die Wahrheit kennst, damit du nicht zurückkommst. Und wenn du bleibst, ist es keine Entscheidung, die du aus Unwissenheit triffst.«
    Ich wappnete mich und sah ihm tief in die Augen. Sie schienen ehrlich, viel eicht getrübt durch ein wenig Schuld und vergangene Verletzungen. »Du hast so was schon früher getan«, flüsterte ich und hatte Angst. Ich war die letzte in einer Reihe von Frauen. Sie al e waren gegangen. Viel eicht waren sie klüger als ich.
    Er nickte und schloss kurz die Augen. »Ich bin es müde, verletzt zu werden, Rachel. Ich bin ein netter Kerl, der zufäl ig mit achtzehn sein erstes Opfer getötet hat.«
    Ich schluckte und entzog ihm meine Hand unter dem Vorwand, meine Haare hinters Ohr zu streichen. Kisten fühlte, wie ich mich entzog, und drehte sich wieder um. Er sah aus dem Fenster und legte seine Hände zurück aufs Lenkrad. Ich hatte ihm gesagt, dass er keine Entscheidungen für mich treffen sol te; wahrscheinlich verdiente ich jedes schäbige Detail. Mein Magen drehte sich um, als ich sagte:
    »Sprich weiter.«
    Kisten starrte ins Leere, während der Verkehr an uns vorbeiraste und damit die Stil e im Auto nur noch betonte.
    »Das zweite Mal habe ich ungefähr ein Jahr danach getötet«, sagte er ausdruckslos. »Sie war ein Unfal . Ich habe es geschafft, mich davon abzuhalten, irgendjemand anderen zu töten bis letztes Jahr, als. .«
    Ich beobachtete ihn, als er tief ein- und wieder ausatmete.
    Meine Muskeln zitterten, während ich wartete.
    »Gott, es tut mir leid, Rachel«, flüsterte er. »Ich habe geschworen, dass ich versuchen würde, niemals wieder jemanden zu töten. Viel eicht wil Piscary mich deswegen nicht mehr als seinen Nachkommen. Er wil jemanden, der die Erfahrung mit ihm teilt, und ich tue das nicht. Er war derjenige, der sie nicht tatsächlich getötet hat, aber ich war da. Ich habe geholfen. Ich habe sie festgehalten, habe sie beschäftigt, während er sie einen nach dem anderen dahin-gemetzelt hat. Dass sie den Tod verdient hatten, ist kaum eine Entschuldigung. Nicht bei der Art, wie er es getan hat.«
    »Kisten?« Mein Puls raste.
    Er drehte sich um. Ich erstarrte und versuchte keine Angst zu haben. Seine Augen waren bei der Erinnerung völ ig schwarz geworden.
    »Dieses Gefühl von absoluter Macht gibt dir ein verdorbenes, süchtig machendes Hochgefühl«, fuhr er fort, und der verlorene Hunger in seiner Stimme ließ mich frösteln. »Es hat mich viel Zeit gekostet zu lernen, davon loszukommen, sodass ich mich an die unmenschliche Grausamkeit erinnern konnte, die unter dem puren Adrenalin versteckt war. Ich habe mich selbst verloren, als Piscarys Gedanken und Stärke mich

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