Band 3 - Blutjagd
Gegensprechanlage. »Candice?« Seine Stimme war eine Mischung aus Wut und Drohung.
Keuchend leckte ich meinen Daumen an und zeigte auf Lee. »David, Sie gehen viel eicht besser. Das hier kann brenzlig werden.«
Meine Laune stieg, als Kistens Stimme aus dem Lautsprecher ertönte, mit der Geräuschkulisse einer Frauenschlägerei im Hintergrund. »Candice hat zu tun, Alter.«
Ich erkannte die Laute von Ivys Angriff, und Kisten gab ein mitfühlendes Geräusch von sich. »Sorry, Liebes. Du hättest nicht streunen sol en. Oh, dass muss wehgetan haben.« Dann war er zurück bei uns und fragte mit dick aufgetragenem Akzent: »Viel eicht kann ich behilflich sein?«
Lee schaltete die Gegensprechanlage aus, rückte seine Krawatte zurecht und beobachtete mich. Er wirkte selbstsicher. Nicht gut. »Lee, wir können den einfachen Weg nehmen oder den harten«, sagte ich ruhig.
Im Flur erklangen schwere Schritte, und ich ließ mich zu David zurückfal en, als vier Männer in den Raum stürmten.
Ivy war nicht bei ihnen. Und meine Amulette auch nicht. Sie hatten stattdessen vier Knarren, al e auf uns gerichtet.
Verdammt.
Lee lächelte und kam hinter seinem Schreibtisch hervor.
»Ich bin für den einfachen«, sagte er, so selbstgefäl ig, dass ich ihn schlagen wol te.
Chad rührte sich wieder, und Lee stieß ihn mit dem Fuß in die Rippen. »Steh auf«, sagte er. »Der Tiermensch hat ein Dokument in seinem Mantel. Hol es.«
Mein Magen überschlug sich, und ich fiel zurück, als Chad auf die Füße kam. Blut tropfte auf seinen bil igen Anzug.
»Geben Sie es ihm einfach«, warnte ich, als David sich anspannte. »Ich hole es später zurück.«
»Nein, das glaube ich nicht«, mischte Lee sich ein, als David es Chad übergab und der es - jetzt blutverschmiert -
an ihn weiterreichte. Seine weißen Zähne leuchteten, als er breit grinste. »Es tut mir leid, von ihrem Unfal zu hören.«
Ich warf einen Seitenblick zu David, weil ich unseren kommenden Tod in seinen Worten hörte.
Lee wischte das Blut an Chads Jacke ab, faltete das Papier zweimal und steckte es ein. Als er zur Tür ging, sagte er beiläufig: »Erschießt sie. Holt die Kugeln raus und schmeißt sie flussabwärts unter das Eis am Dock. Ich gehe zu einem frühen Abendessen und bin in zwei Stunden zurück. Chad, komm mit. Wir müssen reden.«
Mein Herz raste, und ich konnte Davids zunehmende Anspannung riechen. Seine Hände öffneten und schlössen sich, als ob er Schmerzen hätte. Viel eicht war es ja so. Ich keuchte, als ich hörte, wie die Waffen entsichert wurden.
»Rhombusl«, schrie ich, aber mein Wort ging unter in dem Donner der ersten Schüsse.
Ich stolperte, als ich in Gedanken die nächstgelegene Linie anzapfte. Es war die Kraftlinie der Universität, und sie war gigantisch. Ich konnte Pulverdampf riechen, richtete mich auf und betastete mich panisch. Nichts tat weh außer meinen Ohren. Davids Gesicht war weiß, aber es lag kein Schmerz darin. Ein Schimmer von moleküldünnem Jenseits leuchtete um uns herum. Die vier Männer erhoben sich aus der Hocke.
Ich hatte den Kreis noch rechtzeitig errichtet - die Kugeln waren abgepral t und zu ihnen zurückgeschossen.
»Was machen wir jetzt?«, fragte einer.
»Ich wil verflucht sein, wenn ich es weiß«, sagte der größte.
Aus der Diele im Erdgeschoss hörte man Lees Schrei:
»Bringt es einfach in Ordnung!«
»Du!«, erklang leise Ivys Stimme. »Wo ist Rachel?«
Ivy! Panisch musterte ich meinen Schutzkreis. Er war eine Fal e. »Kannst du zwei von ihnen erledigen?«, fragte ich.
»Geben Sie mir fünf Minuten, um mich zu verwandeln, und ich erledige sie al e«, knurrte David.
Kampfgeräusche wurden laut. Es klang, als wäre ein Dutzend Leute da unten, und nur ein wütender Vampir. Einer der Männer schaute zu den anderen und lief aus dem Raum.
Drei übrig. Der Knal einer Waffe im Erdgeschoß brachte mich zur Besinnung. »Wir haben keine fünf Minuten. Bereit?«
Er nickte.
Ich verzog das Gesicht und brach meine Verbindung mit der Linie. Der Schutzkreis fiel. »Jetzt!«
David war nur eine unscharfe Bewegung neben mir. Ich hielt auf den Kleinsten zu und kickte seine Waffe mit dem Fuß zur Seite, als er versuchte, zurückzuweichen. Jetzt stand mein Training gegen seine langsamere Magie, und mein Training gewann. Seine Pistole schlitterte über den Boden, und er sprang hinterher. Idiot. Ich folgte ihm nach unten und rammte meinen El bogen in seine Nieren. Er keuchte und drehte sich zu mir um, ein gutes
Weitere Kostenlose Bücher