Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
den Raum, hielt die Augen auf den Boden gerichtet, als ich an ihr vorbeiging, und konnte nur hoffen, dass sie mich nicht erkannte und dass sie nicht mit reinkommen würde. Aber warum sol te sie? Lee war ein Experte in Kraftlinienmagie. Er brauchte keinen Schutz vor zwei Tiermenschen.
    Der Raum war großzügig geschnitten und an den Wänden mit Eichenpaneelen ausgestattet. Die hohen Decken und die aufwändigen Verkleidungen an den großzügigen Fenstern waren die einzigen Hinweise darauf, dass der Raum einmal ein Schlafzimmer gewesen war, bevor er in ein Büro umgewandelt wurde. Al es andere war hinter Paneelen, Chrom und hel er Eiche versteckt worden. Das Holz war erst ein paar Jahre alt. Ich war eine Hexe; so etwas konnte ich spüren.
    Die Fenster hinter dem Schreibtisch reichten bis zum Boden, und die tief stehende Sonne umspielte Lee mit ihrem Licht, als er sich aus seinem Schreibtischstuhl erhob. In einer Ecke des Raums stand ein Barwagen, und ein Entertainment-Center nahm den Großteil der anderen Wand ein. Zwei bequeme Stühle standen vor dem Schreibtisch, ein hässlicher stand in einer Ecke des Raums. Es gab einen riesigen Wandspiegel und keinerlei Bücher. Meine Meinung von Lee sank endgültig ins Bodenlose.
    »Mr. Hue«, sagte Lee, als er seine gebräunte Hand über den tiefen, modernen Schreibtisch ausstreckte. Sein Jackett hing an einem Hutständer in der Nähe, aber er hatte zumindest seine Krawatte zugezogen. »Ich habe Sie bereits erwartet. Entschuldigen sie das Missverständnis im Erdgeschoß. Candice kann manchmal sehr beschützend sein.
    Ist ja verständlich, nachdem um mich herum Boote explodieren.«
    David lachte leise und klang ein bisschen wie ein Hund.

    »Kein Problem, Mr. Saladan. Ich werde auch nicht viel von Ihrer Zeit beanspruchen. Es ist nur ein Höflichkeitsbesuch, um Sie wissen zu lassen, dass Ihre Forderung bearbeitet wird.«
    Lächelnd hielt Lee seine Krawatte auf der Brust fest und ging zu dem Barwagen, während er uns zuwinkte, uns zu setzen. »Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?«, fragte er, als ich mich in den bequemen Ledersessel sinken ließ und meine Aktentasche auf dem Boden abstel te.
    »Nein, vielen Dank«, lehnte David ab.
    Lee hatte mir kaum einen Blick geschenkt und nicht einmal angeboten, mir die Hand zu schütteln. Die Männerclub-Atmosphäre war fast greifbar, und wo ich mich normalerweise charmant bemerkbar gemacht, hätte, biss ich nun die Zähne zusammen und tat so, als würde ich nicht existieren. Ganz die brave kleine Hündin am untersten Ende der Rangordnung.
    Während Lee Eis in seinen Drink fal en ließ, zog David eine zweite Bril e hervor und öffnete seine Aktentasche, die er auf dem Schoß balancierte. Sein glatt rasiertes Kinn war verspannt, und ich konnte riechen, dass seine beherrschte Aufregung zunahm. »Nun«, sagte er leise und holte einen Stapel Papier hervor. »Es tut mir leid, Ihnen sagen zu müssen, dass - nach unserer ersten Inspektion und unserem vorbereitenden Gespräch mit einem Überlebenden - meine Firma es ablehnt, die Versicherungssumme auszuzahlen.«
    Lee hatte gerade einen zweiten Eiswürfel in seinen Drink fal en lassen. »Entschuldigen Sie?« Er wirbelte auf einem gewachsten Absatz herum. »Für Ihren Überlebenden steht zu viel auf dem Spiel, als dass er irgendwelche Informationen herausgeben würde, die dem Unfal widersprechen. Und was eine Inspektion angeht? Das Boot liegt auf dem Grund des Ohio.«
    David nickte. »Völ ig richtig. Aber das Boot wurde im Rahmen eines stadtweiten Machtkampfes zerstört, und daher fäl t seine Zerstörung unter die Terrorismus-Klausel.«
    Mit einem bel enden Laut des Unglaubens setzte sich Lee hinter seinen Schreibtisch. »Dieses Boot war brandneu. Ich habe erst zwei Zahlungen geleistet. Ich werde den Verlust nicht hinnehmen. Deswegen hatte ich es versichert.«
    David legte den Papierstapel auf den Schreibtisch. Er schielte über seine Bril e, grub einen zweiten Stapel hervor, schloss seine Aktentasche und unterschrieb auf einem der Blätter. »Das hier ist die Mitteilung, dass die Prämien auf ihre anderen Besitztümer, die wir versichern, sich um fünfzehn Prozent erhöhen. Unterschreiben Sie bitte hier.«
    »Fünfzehn Prozent!«, rief Lee.
    »Rückwirkend zum Ersten des Monats. Wenn Sie mir einen Scheck ausstel en wol en, bin ich bereit, die Zahlung entgegenzunehmen.«
    Verdammt, dachte ich. Davids Firma kämpfte mit harten Bandagen. Meine Gedanken wanderten von Lee zu Ivy. Das hier ging

Weitere Kostenlose Bücher