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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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eine langgliedrige Hand nach mir aus und zog mich von den Füßen und in die Limo. Ich keuchte und versuchte meine Tasche so zu halten, dass ich Jenks nicht zerquetschte, als ich in den weichen Sitz gegenüber von Takata fiel. »Los!«, rief der Musiker, und der Fahrer schloss die Tür und joggte nach vorne.
    »Mein Auto!«, protestierte ich. Die Fahrertür stand offen, und meine Schlüssel steckten im Zündschloss.
    »Arron?« Takata machte eine Geste in Richtung eines Mannes im schwarzen T-Shirt, der in einer Ecke der Luxuskarosse saß. Er schlüpfte an mir vorbei und hinterließ einen Hauch von Blutgeruch, der ihn als Vamp identifizierte.
    Arron stieg aus und ließ noch einmal kalte Luft in den Innenraum, bevor er schnel die Tür hinter sich zuschlug. Ich beobachtete ihn durch die getönten Scheiben, wie er in mein Auto glitt - mit seinem rasierten Kopf und der dunklen Sonnenbril e wirkte er umwerfend raubtierartig. Ich konnte nur hoffen, dass ich hinter dem Steuer auch nur halb so gut aussah. Gedämpft hörte ich zweimal meinen Motor aufheulen, dann fuhren wir genau in dem Moment an, als die ersten Groupies anfingen, an die Scheiben zu klopfen.
    Mit klopfendem Herzen drehte ich mich um, um durch die Heckscheibe zu schauen. Mein Auto schob sich vorsichtig durch die Menschen, die auf der Straße standen und uns hinterherschrien. Langsam erreichte es die freie Straße und holte dann schnel auf. Der Fahrer überfuhr sogar eine rote Ampel, um an uns dranzubleiben.
    Völ ig erschlagen, weil al es so schnel gegangen war, drehte ich mich wieder um.
    Der alternde Popstar trug unglaubliche orangefarbene Hosen und eine passende Weste über einem beruhigend erdfarbenen Hemd. Al es war aus Seide - meiner Meinung nach das einzig Positive an dem Outfit. Um Himmels wil en, sogar seine Schuhe waren orange. Und die Socken. Ich verzog das Gesicht. Irgendwie passte es zu den Goldketten und seinen Haaren, die so auftoupiert waren, dass sie genug abstanden, um kleine Kinder zum Schreien zu bringen. Sein Teint war noch bleicher als meiner, und ich spürte das dringende Bedürfnis, meine Bril e mit dem hässlichen Holzgestel herauszuziehen, die es mir ermöglichte, hinter Erdzauber zu sehen. Ich wol te wissen, ob er Sommersprossen versteckte.
    »Ahm, hi?«, stammelte ich. Der Mann grinste und ließ dabei seine impulsive, scharfe Intel igenz erkennen und seine Veranlagung, in al em den Spaß zu finden, selbst wenn die Welt gerade um ihn herum zusammenbrach. Tatsächlich hatte der innovative Künstler genau das getan: Mit seiner kleinen Garagenband hatte er während des Wandels seinen Aufstieg zum Star begonnen, indem er sich den Fakt zunutze machte, dass sie die erste öffentlich bekannte Inderlander-Band waren. Er war ein Cincy-Junge, der es geschafft hatte, und er gab es seiner Stadt zurück, indem er die Einnahmen aus seinen Wintersonnenwendkonzerten den Wohltätigkeits-projekten der Stadt spendete. Gerade in diesem Jahr war das wichtig, da eine Serie von Brandstiftungen viele der Obdachlosenheime und Waisenhäuser zerstört hatte.
    »Miss Morgan«, sagte Takata nun und berührte kurz seine große Nase. Er schien nicht ganz bei der Sache zu sein und blickte über meine Schulter aus dem Rückfenster. »Ich hoffe, ich habe Sie nicht erschreckt.«
    Seine Stimme war tief und sorgfältig geschult.
    Wunderschön. Ich habe eine Schwäche für schöne Stimmen.
    »Ahm, nein.« Ich legte meine Sonnenbril e zur Seite und wickelte meinen Schal ab. »Wie geht es Ihnen? Ihre Haare sehen. . tol aus.« Er lachte und beruhigte damit ein wenig meine Nerven. Wir waren uns vor fünf Jahren begegnet und hatten uns beim Kaffeetrinken hauptsächlich über die Probleme unterhalten, die krauses Haar mit sich bringt. Dass er sich nicht nur an mich erinnerte, sondern auch mit mir reden wol te, schmeichelte mir sehr.
    »Es sieht schrecklich aus«, sagte er und berührte die wirren Locken, die, als ich ihn damals getroffen hatte, noch in Dreadlocks gebändigt gewesen waren. »Aber meine PR-Frau sagt, dass es meine Verkäufe um zwei Prozent steigert.« Er streckte seine langen Beine aus und belegte damit fast die Hälfte des Platzes in der Limo.
    Ich lächelte. »Brauchen Sie noch einen Zauber, um sie unter Kontrol e zu kriegen?«, fragte ich und griff nach meiner Tasche.
    Kurz stockte mir der Atem. »Jenks!«, rief ich alarmiert und riss die Tasche auf. Wutentbrannt schoss Jenks hervor.
    »Wurde aber auch Zeit, dass du dich an mich erinnerst«, knurrte er

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