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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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hatte mir Sorgen gemacht, ob er mir absagen würde und ich mich wie üblich zur Sonnenwende auf dem Foun-tain Square wiederfinden würde, um am Gewinnspiel teilzunehmen. Die Gewinner durften die Hexen sein, die den zeremoniel en Schutzkreis schlossen. Der große, eingelassene Kreis durfte nur zu den Sonnenwenden und an Hal oween geschlossen werden. Aber jetzt hatte ich das definitive Gefühl, dass wir unsere Sonnenwende zusammen verbringen würden.

    »Tol !«, sagte Takata. »Ich hatte darauf gehofft. Also, ich habe dieses Stück über einen Vampir, der sich nach jemandem verzehrt, den er nicht haben kann, und ich weiß nicht, welcher Refrain besser ist. Ripley mag den dunkleren, aber Arron sagt, der andere passt besser.«
    Er seufzte und zeigte sich seltsam beunruhigt. Ripley, ein Tiermensch, war sein Schlagzeuger und das einzige Bandmitglied, das fast schon Takatas ganze Karriere über bei ihm war. Man munkelte, dass er der Grund war, warum die anderen immer nur ein oder zwei Jahre durchhielten, bevor sie es auf eigene Faust versuchten.
    »Ich hatte vor, es das erste Mal zur Sonnenwende live zu spielen«, fuhr Takata fort. »Aber ich wil es auf WVMP heute Abend schon veröffentlichen, damit Cincinnati die Chance hat, es als Erstes zu hören.« Er grinste und sah dabei um Jahre jünger aus. »Es ist einfach cooler, wenn al e mitsingen.«
    Er warf einen Blick auf die Gitarre in seinem Schoß und schlug einen Akkord an. Die Schwingungen erfül ten den Wagen. Meine Schultern sanken entspannt herab, und Jenks gab ein ersticktes Gurgeln von sich. Takata sah fragend hoch.
    »Sie werden mir sagen, welches ihnen besser gefäl t?«, vergewisserte er sich, und ich nickte. Ein persönliches Konzert, nur für mich? Yeah, damit konnte ich leben. Jenks gab wieder sein ersticktes Gurgeln von sich.
    »Okay. Ich nenne es >Red Ribbons<.« Takata atmete tief ein und fiel in sich zusammen. Mit leeren Augen veränderte er den Akkord, den er gerade gespielt hatte. Seine schmalen Finger bewegten sich elegant. Er hielt den Kopf über die Gitarre gebeugt, während er sang.
    »Hear you sing through the curtain, see you smile through the glass. Wipe your tears in my thoughts, no amends for the past. Didn't know it would consume me, no one said the hurt would last.«
    Seine Stimme fiel und nahm den gequälten Klang an, der Takata berühmt gemacht hatte. »No one told me. No one told me« , schloss er, fast im Flüsterton.
    »Ooooh, schön«, sagte ich und fragte mich, ob er mich wirklich für fähig hielt, ein Urteil zu fäl en.
    Er warf mir ein Lächeln zu und streifte dabei sofort sein Bühnen-Ich ab. »Okay«, sagte er. »Das ist die andere Version.« Er spielte einen dunkleren Akkord, der fast falsch klang. Ein Schaudern kroch mir über den Rücken, und ich versuchte, es zu unterdrücken. Takatas Haltung veränderte sich und schien plötzlich vol er Schmerz. Die vibrierenden Saiten erzeugten ein Echo in mir, und ich ließ mich tiefer in die Ledersitze sinken. Das Brummen des Motors trug die Musik in mein Innerstes.
    »You're mine« , flüsterte er fast, »You're mine, though you know it not. You're mine, bond born of passion. You're mine, yet whol y you. By way of your wil , by way of your wil , by way of your wil .«
    Seine Augen waren geschlossen, und ich bekam das Gefühl, dass er völ ig vergessen hatte, dass ich ihm gegenübersaß. »Ahm . «, stammelte ich, und seine blauen Augen öffneten sich fast in Panik. »Ich denke, die Erste?«, schlug ich vor, und er gewann seine Fassung zurück. Der Mann war schreckhafter als eine Schublade vol er Eidechsen.
    »Ich mag den Zweiten lieber, aber der Erste passt besser zu dem Bild eines Vampirs, der beobachtet, was sie nicht haben kann.« Ich blinzelte. »Ich meine, was er nicht haben kann«, verbesserte ich mich und errötete.
    Gott hilf mir, jetzt stehe ich da wie ein Idiot. Er wusste wahrscheinlich, dass ich mit einem Vampir zusammenlebte.
    Dass sie und ich kein Blut teilten, hatte er in seinem Bericht wahrscheinlich nicht gelesen. Die Narbe an meinem Hals war nicht von ihr, sondern von Big AI, und ich zog meinen Schal hoch, um sie zu verstecken.
    Er sah zittrig aus, als er seine Gitarre zur Seite legte. »Die erste?«, fragte er, wirkte dabei al erdings so als wol te er eigentlich etwas anderes sagen. Ich nickte. »Okay«, sagte er und lächelte gezwungen. »Dann wird es die Erste.«
    Jenks gab noch ein unterdrücktes Gurgeln von sich. Ich fragte mich, ob er sich irgendwann genug erholen

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