Band 3 - Blutjagd
Hemd glänzend aussah. Seine langen schwarzen Haare wurden von einem Stirnband zurückgehalten, und auf seinem Gesicht zeigte sich keinerlei Anstrengung, während er sich hinter mir hielt. s Mist. Mein Herz machte einen Sprung. Selbst ohne den Cowboyhut erkannte ich ihn. Mist, Mist, Mist.
Durch den Adrenalinschub wurde ich noch schnel er. Es war derselbe Tiermensch. Warum folgte er mir? Meine Gedanken wanderten noch weiter zurück als gestern. Ich hatte ihn schon früher gesehen. Sehr oft sogar. Er stand letzte Woche an der Uhrenauslage, als Ivy und ich nach einem neuen Parfüm gesucht hatten, um zu verhindern, dass sich mein natürlicher Geruch mit dem ihren mischte. Vor drei Wochen hatte er gerade Luft in seine Reifen gepumpt, als ich getankt und mich aus meinem Auto ausgesperrt hatte. Und vor drei Monaten hatte er an einem Baum gelehnt, als Trent und ich unsere Unterredung im Eden Park hatten.
Ich biss die Zähne zusammen. Vielleicht ist es Zeit, dass wir uns einmal unterhalten?, dachte ich, als ich am Raubkatzenhaus vorbeilief.
Bei den Adlern ging es einen Hügel hinunter. Ich bog nach rechts ab und lehnte mich beim Abwärtslaufen nach hinten.
Mr. Tiermensch folgte mir. Während ich hinter der Adlervoliere entlangrannte, machte ich eine Bestandsaufnahme von dem, was ich bei mir hatte. In meiner Gürteltasche waren meine Schlüssel, mein Telefon, ein schon aktiviertes mildes Schmerzamulett und meine kleine Splat Gun, vol geladen mit Gute-Nacht-Tränken. Was mir nichts half, weil ich mit ihm reden wol te, nicht ihn schlafen legen.
Der Weg öffnete sich in einen weitläufigen, fast verlassenen Teil des Zoos. Hier lief niemand, weil der Anstieg des Hügels die Höl e war. Perfekt. Mit klopfendem Herzen bog ich nach links ab, um Richtung Hang zu laufen, statt direkt zum Vine-Street-Eingang. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, als er kurz aus dem Tritt geriet. Damit hatte er nicht gerechnet. Ich lehnte mich in die Steigung und rannte jetzt vol es Tempo, auch wenn es mir wie Zeitlupe vorkam.
Der Weg war eng und schneebedeckt. Er folgte mir.
Hier, dachte ich, als ich die Kuppe erreichte. Keuchend warf ich einen kurzen Blick hinter mich und schlug mich seitlich in das dichte Gebüsch. Meine Lungen brannten, als ich die Luft anhielt.
Das Geräusch seiner Füße, begleitet von seinem schweren Atmen, passierte mein Versteck. Als er oben angekommen war, zögerte er, um zu sehen, wohin ich gelaufen war. Seine dunklen Augen waren zusammengekniffen, und sein Gesicht zeigte die ersten Spuren von Anstrengung.
Mit einem tiefen Atemzug sprang ich.
Er hörte mich, aber es war zu spät. Ich rammte ihn, als er herumwirbelte, und nagelte ihn gegen eine alte Eiche. Sein Rücken knal te gegen den Stamm, er keuchte, und seine Augen weiteten sich überrascht. Ich legte meine Hand in einem Würgegriff unter sein Kinn, um ihn dort zu fixieren, und schlug meine Faust in seinen Solarplexus.
Hustend beugte er sich nach vorne. Ich ließ ihn los, und er rutschte nach unten, um schließlich unter dem Baum zu landen und sich den Bauch zu halten. Ein dünner Rucksack glitt über seinen Kopf.
»Wer zum Teufel sind Sie, und warum verfolgen Sie mich seit drei Monaten?«, schrie ich. Wegen der außergewöhnlichen Uhrzeit und weil der Zoo noch geschlossen hatte, vertraute ich darauf, dass unsere Unterhaltung nicht belauscht werden würde.
Den Kopf auf die Brust gesenkt, hob der Tiermensch eine Hand. Sie war klein für einen Mann, mit kurzen Fingern, die sehr kräftig aussahen. Schweiß hatte sein Lycra-Hemd dunkelgrau gefärbt, und langsam verschob er seine Beine in eine weniger unbequeme Position. s Ich trat mit den Händen in der Hüfte einen Schritt zurück.
Ich atmete immer noch schwer, auch wenn ich mich langsam vom Aufstieg erholte. Wütend nahm ich meine Sonnenbril e ab, hängte sie an meinen Gürtel und wartete.
»David«, sagte er mit kratziger Stimme, als er zu mir aufsah. Er ließ den Kopf al erdings sofort wieder hängen und kämpfte um den nächsten Atemzug. In seinen Augen hatten Schmerzen und ein Anflug von Verlegenheit gelegen.
Schweiß überzog sein wildes Gesicht. Die dunklen Bartstoppeln passten gut zu den Haaren. »Lieber Gott«, sagte er zum Boden gerichtet. »Warum mussten Sie mich schlagen? Was ist nur mit euch Rotschöpfen los, dass ihr ununterbrochen zuschlagen müsst?«
»Warum folgen Sie mir?«
Mit immer noch gesenktem Kopf hob er wieder die Hand, und zeigte mir so, dass ich warten musste. Ich trat nervös
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