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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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angenommen, als er mir den Hals aufgerissen hatte, um mich zu töten. Er hatte meine Venen mit derselben kraftvol en Mixtur aus Neurotransmittern gefül t, die jetzt durch Quen floss. Es half Vampiren beim Überleben, weil sie dadurch immer einen wil igen Blutspender hatten, und es sorgte dafür, dass Vampirpheromone Schmerzen in Genuss verwandelten. Wenn der Vampir genug Erfahrung hatte, konnte er die Reaktion so sensibilisieren, dass er, und nur er, dafür sorgen konnte, dass der Biss sich gut anfühlte. Sie banden die Person an sich und verhinderten so das Wildern an ihrer privaten Bezugsquel e.
    Algaliarept hatte sich keine Mühe gegeben, die Neurotransmitter zu sensibilisieren – da er ja eigentlich darauf aus war, mich zu töten. Mir blieb eine Narbe, die jeder Vamp manipulieren konnte. Ich gehörte niemandem, und solange ich dafür sorgte, dass jegliche Vampirzähne auf der richtigen Seite meiner Haut blieben, würde es auch so bleiben. Innerhalb der in der Vampirwelt geltenden Hierarchie war ein ungebundener Gebissener das Niedrigste vom Niedrigen, ein Partyspaß, ein pathetisches Überbleibsel, absolut keiner Beachtung wert. Jeder Vampir konnte ihn sich nehmen, wenn er wol te. Als herrenloser Besitz lebte man nicht lange. Man wurde von Vamp zu Vamp weitergereicht, bis einem al e Lebenskraft und jeder Wil e entzogen worden waren, um dann betrogen in verwirrter, schrecklicher Einsamkeit zu verrotten. Ohne Ivys Schutz wäre auch ich zu einem dieser Opfer geworden.
    Und Quen war entweder wie ich gebissen worden und nicht gebunden, oder er war gebissen und an Piscary gebunden. Ich starrte den Mann mitleidsvol an und erkannte, dass er jeden Grund hatte, Angst zu haben.
    Als er mein Verständnis sah, kam Quen geschmeidig auf die Füße. Ivy spannte sich an, und ich hob die Hand, um ihr zu bedeuten, dass es in Ordnung war. »Ich weiß nicht, ob der Biss mich an ihn gebunden hat oder nicht«, sagte Quen, und es gelang ihm nicht, die Angst in seiner Stimme zu verbergen. »Ich kann nicht riskieren, dass Mr. Kalamack sich auf mich verlässt. Ich wäre viel eicht. . abgelenkt, wenn ich es nicht sein sol te.«
    Von der Narbe ausgehende Wel en der Glückseligkeit, die baldigen Genuss versprachen, konnten al erdings eine heftige Ablenkung darstel en. Sogar mitten in einem Kampf.
    Mitleid ließ mich einen Schritt vortreten. Auf seiner Stirn standen Schweißtropfen. Er hatte das Alter, das jetzt auch mein Vater gehabt hätte, wenn er noch am Leben gewesen wäre, aber mit der Stärke eines Zwanzigjährigen und der geistigen Stabilität der Reife.
    »Hat irgendein anderer Vampir Ihre Narbe prickeln lassen?«, frage ich ihn und war mir bewusst, dass das eine verdammt persönliche Frage war. Aber er war zu mir gekommen.
    Er sah mir fest in die Augen, als er sagte: »Ich muss erst noch in eine Situation kommen, wo es passieren könnte.«
    »Rachel?«, rief Jenks und ließ sich mit einem Flügelklappern fal en, um neben mir zu schweben.
    »Dann weiß ich nicht, ob Piscary Sie gebunden hat oder nicht«, sagte ich und erstarrte plötzlich, als mir klar wurde, dass meine Narbe kribbelte. Ansätze von tieferen Gefühlen gingen von ihr aus, die mich sofort wachsam werden ließen.
    Quen versteifte sich. Unsere Blicke trafen sich, und ich konnte an seinen erschrockenen Augen ablesen, dass er es ebenfal s spürte.
    »Rache!«, schrie Jenks. Seine Flügel waren rot, als er mir vor das Gesicht flog und mich zwang, zurückzuweichen.
    »Quen ist nicht der Einzige hier, der ein Problem hat!«
    Ich folgte seinem panischen Blick zu Ivy. »Oh. . Mist«, flüsterte ich.
    Ivy hatte sich in eine Ecke gedrückt. Ihr Morgenmantel stand offen und gab den Blick auf ihr seidenes schwarzes Nachthemd frei. Ihre Kontrol e war weg, ihre Augen schwarz und leer. Ich erstarrte, weil ich nicht wusste, was geschah.
    »Bring ihn hier raus«, flüsterte sie, und ein Tropfen Speichel fiel von ihrem Reißzahn. »Oh Gott, Rachel. Er ist an niemanden gebunden. Piscary. . Er ist in meinem Kopf.« Sie atmete keuchend ein. »Er wil , dass ich ihn nehme. Ich weiß nicht, ob ich ihn aufhalten kann. Bring Quen hier raus!«
    Ich starrte nur, immer noch unsicher, was ich tun sol te.
    »Schaff ihn aus meinem Kopf!«, stöhnte sie. »Schaff ihn raus!« Entsetzt beobachtete ich, wie sie an der Wand herunterglitt, um sich mit den Händen über den Ohren zusammenzukauern. »Schaff ihn weg!«
    Mit klopfendem Herzen wirbelte ich zu Quen herum. Mein Hals schickte brennende

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