Band 3 - Blutjagd
Versprechungen durch meinen Körper. Ich konnte an seinem Gesichtsausdruck sehen, dass auch seine Narbe aktiv war. Und bei Gott, es fühlte sich gut an.
»Öffne die Tür«, sagte ich zu Jenks. Ich packte mir Quens Arm und zog ihn in den Flur. Hinter uns erklang ein angsterfül tes, kehliges Stöhnen. Ich fing an zu rennen und zog Quen hinter mir her. Er versteifte sich, als wir den Altarraum betraten, und befreite sich aus meinem Griff. »Sie gehen! Jetzt!«
Der Kampfsportmeister stand zusammengekauert und zitternd da, was ihn verwundbar aussehen ließ. Auf seinem Gesicht konnte man den Kampf ablesen, der sich in seinem Inneren abspielte, und seine Augen zeigten einen gebrochenen Geist. »Sie werden Mr. Kalamack an meiner Stel e begleiten«, sagte er mit einem wilden Gesichtsausdruck.
»Nein, werde ich nicht.« Ich griff nach seinem Arm.
Er sprang zurück. »Sie werden Mr. Kalamack an meiner Stel e begleiten«, wiederholte er mit jetzt verzweifelter Miene. »Oder ich gebe auf und gehe zurück in die Küche.«
Sein Gesicht verzerrte sich, und ich befürchtete, dass er auf jeden Fal zurückgehen würde. »Er flüstert mir Dinge zu, Morgan. Ich kann ihn hören, durch sie. .«
Mein Mund wurde plötzlich trocken, und meine Gedanken schossen zu Kisten. Wenn ich mich an ihn binden ließ, könnte ich so enden. »Warum ich?«, fragte ich. »Es gibt eine ganze Universität vol er Leute, die besser in Magie sind als ich.«
»Al e anderen verlassen sich auf ihre Magie«, keuchte er.
»Sie benutzen sie nur als letzte Rettung. Das verschafft Ihnen. . einen Vorteil.« Er schnappte nach Luft. »Sie wird schwächer. Ich kann es fühlen.«
»Okay!«, rief ich panisch. »Ich werde gehen, verdammt noch mal. Verschwinden Sie nur einfach!«
Ihm entkam ein gequältes Geräusch, leise wie ein Luftzug.
»Helfen Sie mir«, flüsterte er. »Ich kann mich nicht mehr bewegen.«
Mit rasendem Herzen schnappte ich mir seinen Arm und zog ihn zur Tür. Hinter uns gab Ivy einen gequälten Schrei von sich. Mir drehte sich der Magen um. Was hatte ich mir nur bei dem Date mit Kisten gedacht?
Ein hel er Schein von auf Schnee reflektiertem Licht fiel in die Kirche, als Jenks und seine Brut das ausgefeilte Fla-schenzugsystem bedienten, das wir instal iert hatten, damit sie die Tür öffnen konnten. Quen scheute vor dem kalten Luftzug zurück, der die Pixies dazu brachte, sich zu verstecken. »Verschwinden Sie!«, schrie ich frustriert und verängstigt, als ich ihn auf die Türschwel e zog.
Eine große Gray Ghost Limousine stand am Straßenrand.
Ich atmete erleichtert auf, als Jonathan, Trents Lakai Nummer eins, die Fahrertür öffnete und ausstieg. Ich hätte nie geglaubt, dass ich einmal glücklich sein würde, den widerwärtig großen, ekelhaften Mann einmal zu sehen. Sie hingen gemeinsam in der Sache drin und handelten hinter Trents Rücken. Das war ein noch üblerer Fehler als sonst. Ich konnte es jetzt schon fühlen.
Quen keuchte, als ich ihm die Stufen runterhalf. »Schaffen Sie ihn hier weg«, befahl ich.
Jonathan riss die Beifahrertür auf. »Werden Sie es machen?«, fragte er. Seine dünnen Lippen waren zusammengepresst, als er meine mit Cookieteig verschmierten Haare und die nassen Jeans musterte.
»Ja!« Ich schob Quen in das Auto. Er fiel auf dem Ledersitz in sich zusammen wie ein Betrunkener. »Fahren Sie!«
Der große Elf schloss die Tür und starrte mich an. »Was haben Sie mit ihm gemacht?«, fragte er kalt.
»Nichts! Es ist Piscary! Schaffen Sie ihn hier weg!«
Anscheinend befriedigt schritt er zur Fahrertür. Bald darauf beschleunigte das Auto erstaunlich leise. Ich stand auf dem vereisten Bürgersteig, zitterte und beobachtete, wie die Limousine um eine Ecke verschwand.
Mein Puls verlangsamte sich, und ich schlang die Arme um mich. Die Wintersonne wärmte mich nicht. Zögernd ging ich wieder hinein, ohne zu wissen, was ich auf meinem Küchenboden vorfinden würde.
10
Ich betrachtete mich im Spiegel über meiner neuen Frisierkommode aus solider Esche, als ich meine ringförmigen Ohrringe anzog. Es waren jene, die groß genug waren, dass Jenks darin sitzen konnte. Das kurze schwarze Kleid stand mir gut, und die über kniehohen Stiefel, die ich dazu angezogen hatte, würden dafür sorgen, dass mir nicht zu kalt wurde. Ich ging nicht davon aus, dass Kisten eine Schneebal schlacht im Park geplant hatte, so schmalzig und bil ig das auch wäre. Und er hatte gesagt, dass ich etwas Hübsches anziehen sol te. Ich drehte
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