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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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war die Hitze, und ich ging nicht davon aus, dass sie nur von dem großen Pizzaofen am hinteren Ende des Raumes kam. Es musste fast dreißig Grad haben, und die Luft war erfül t von dem angenehmen Duft von Räucherstäbchen und anderen, dunkleren Aromen. Ich atmete tief ein, als ich Kistens Mantel öffnete, und es schien, als ob die Atmosphäre direkt in mein Hirn eindrang und mich entspannte wie es ein heißes Bad oder ein gutes Essen tat.
    Ich fühlte mich ein wenig unbehaglich, als ein lebender Vamp mit beunruhigender Flinkheit auf uns zukam. Seine Schultern sahen aus, als wären sie so breit wie ich groß, und er wog mindestens hundertfünfzig Kilo. Aber seine Augen waren scharf und verrieten Intel igenz, und er bewegte seinen muskulösen Körper mit der unwiderstehlichen Eleganz, die fast al en lebenden Vampiren zu Eigen war.
    »Es tut mir leid«, sagte er in einem Slang, der klang, als würde er im Fitness-Studio Gewichte stemmen. Seine Hand war ausgestreckt - nicht, um mich zu berühren, sondern um mir zu bedeuten, dass ich gehen sol te. »Piscarys hat seinen LGP verloren. Nur Vampire.«
    Kisten glitt hinter mich und half mir aus dem Mantel.
    »Hi, Steve. Gibt es Probleme?«
    »Mr. Felps«, rief der große Mann leise aus, und plötzlich sprach er in einem gehobenen Akzent, der besser zu der Intel igenz in seinen Augen passte. »Ich habe Sie noch nicht erwartet. Nein. Keine Probleme, außer bei Mike im ersten Stock. Hier unten ist es schön ruhig.« Er warf mir einen entschuldigenden Blick zu. »Sorry, Ma'am. Ich wusste nicht, dass Sie mit Mr. Felps hier sind.« *
    Ich erkannte eine fantastische Gelegenheit, um ein wenig zu schnüffeln: »Bringt Mr. Felps öfter Frauen mit, die nicht der vampirischen Überzeugung anhängen?«
    »Nein, Ma'am«, versicherte der Mann so ungezwungen, dass ich ihm einfach glauben musste. Seine Worte und Bewegungen waren so harmlos und unvampirisch, dass ich noch zweimal nachroch, ob er wirklich einer war. Mir war nicht klar gewesen, wie viel der vampirischen Identität offensichtlich an der Attitüde hing. Und als ich mich im Erdgeschoss umsah, wirkte es wie jedes bessere Restaurant, sogar weniger fein, als es zu seinen LGP-Zeiten gewesen war.
    Die Bedienungen trugen normale Kleidung, die den Großteil ihrer Narben bedeckte, und sie bewegten sich mit einer effektiven Schnel igkeit, die nicht im Mindesten provokativ war. Meine Augen wanderten zu den Bildern über der Bar. Ich blieb an einem verschwommenen Bild von Ivy in ihrer Ledermontur hängen. Sie saß auf ihrem Motorrad und vor ihr, auf dem Tank, saßen ein Nerz und eine Ratte. Oh Gott. Jemand hat uns gesehen.
    Kisten warf mir einen ironischen Blick zu, als er sah, wohin ich gerade schaute. »Steve, das ist Miss Morgan«, sagte er, als er meinen geliehenen Mantel dem Türsteher überreichte.
    »Wir werden nicht lange bleiben.«
    »Ja, Sir«, sagte der Mann, blieb dann stocksteif stehen und drehte sich noch einmal zu uns um. »Rachel Morgan?«
    Mein Lächeln wurde breiter. »Es ist mir ein Vergnügen, Ihre Bekanntschaft zu machen, Steve.«
    Aufregung durchschoss mich, als Steve meine Hand nahm und sich für einen altmodischen Handkuss darüberbeugte.

    »Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, Miss Morgan.«
    Der große Vampir zögerte, und plötzlich lag Dankbarkeit in seinen ausdrucksvol en Augen. »Danke, dass sie Piscary nicht getötet haben. Das hätte Cincinnati zur Höl e werden lassen.«
    Ich lachte in mich hinein. »Ach, es war ja nicht ich al ein.
    Ich hatte Hilfe bei der Festnahme. Und danken Sie mir noch nicht«, fügte ich hinzu und war mir keineswegs sicher, ob er es ernst gemeint hatte oder nicht. »Zwischen Piscary und mir ist noch eine Rechnung offen, und ich habe mich einfach noch nicht entschieden, ob es die Mühe wert ist, ihn zu töten, oder nicht.«
    Kisten lachte, aber es klang gezwungen. »In Ordnung, in Ordnung«, sagte er und zog meine Hand aus Steves. »Das reicht. Steve, lässt du bitte jemanden meinen langen Ledermantel von unten holen? Wir fahren wieder, sobald ich die Tanzfläche geöffnet habe.«
    »Natürlich, Sir.«
    Ich konnte mein Lächeln nicht verbergen, als Kisten seine Hand an meinen El bogen legte und mich zur Treppe führte.
    Ich kam zu dem Schluss, dass er noch kein Ziel damit verfolgte, dass er mich immer wieder berührte - bis jetzt zumindest -, und dass ich damit leben konnte, wenn er mich durch die Gegend schob wie eine Barbiepuppe. Irgendwie passte das zu dem mondänen Look, den

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