Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
erleuchteten Altarraum folgte. Ich verharrte im Türrahmen und schaute hinein.
    Sie hatten die Pixies geweckt, die überal herumsausten, besonders um Ivys Klavier, wo sie zwischen den Saiten Fangen spielten. Es lag ein unterschwel iges Summen in der Luft, und mir wurde klar, dass die Vibrationen ihrer Flügel die Saiten zum Klingen brachten.
    Ivy und Kisten standen neben der Tür zum Foyer. Sie zeigte denselben unruhigen, trotzigen Gesichtsausdruck, den sie auch vorher gehabt hatte, als sie sich geweigert hatte, mit mir zu reden. Kisten stand nah zu ihr geneigt und hatte eine Hand auf ihrer Schulter. Es war offensichtlich, dass er besorgt war.
    Ich räusperte mich, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen, und Kistens Hand fiel von Ivys Schulter. Ihre Haltung verwandelte sich in ihren üblichen Gleichmut, aber ich konnte ihr zerstörtes Selbstbewusstsein darunter erkennen.
    »Oh, das ist besser«, sagte Kisten, als er sich umdrehte.
    Sein Blick blieb kurz an meiner Kette hängen.
    Er hatte seinen Mantel aufgemacht, und ich musterte ihn anerkennend, während er auf mich zukam. Kein Wunder, dass er mich hatte anziehen wol en. Er sah fantastisch aus: ein italienischer Nadelstreifen anzug in tiefem Blau, glänzende Schuhe, ein leichter Geruch von Seife. . und er lächelte mich mit dieser attraktiven Selbstsicherheit an. Seine übliche Kette war nur ein kurzes Aufblitzen unter dem Kragen seines gestärkten weißen Hemds. Eine geschmackvol e Krawatte lag um seinen Hals, und eine Uhrenkette zog sich von einer Westentasche durch ein Knopfloch zu der anderen Westentasche. Wenn man sich seine breiten Schultern und seine schmalen Hüften so ansah, gab es nichts zu meckern. Absolut gar nichts.
    Ivy blinzelte, als sie mich musterte. »Wann hast du das gekauft?«, fragte sie, und ich lächelte breit.
    »Kist hat es aus meinem Schrank gezogen«, sagte ich fröhlich, und das war das einzige Geständnis, das er in Bezug auf meinen Mangel an Schliff bekommen würde.

    Es war ein Date, also stel te ich mich neben Kisten; Nick hätte einen Kuss bekommen, aber da Ivy und Jenks über uns schwebten - in Jenks Fal auch wörtlich verstanden -, war wohl ein wenig Diskretion angebracht. Und noch wichtiger war, dass er eben nicht Nick war.
    Jenks landete auf Ivys Schulter. »Muss ich noch irgendwas sagen?«, wandte sich der Pixie mit in die Hüften gestemmten Händen an Kisten, vol in der Pose eines beschützenden Vaters.
    »Nein, Sir«, sagte Kisten völ ig ernst, und ich kämpfte gegen ein Lächeln an. Das Bild eines zehn Zentimeter großen Pixies, der einem eins achtzig großen lebenden Vampir drohte, wäre lächerlich gewesen, wenn Kisten ihn nicht ernst genommen hätte. Jenks Warnung war real und absolut vol streckbar. Das Einzige, was noch unaufhaltsamer war als Fairy-Kil er, waren Pixies. Sie könnten die Welt regieren, wenn sie wol ten.
    »Gut«, sagte Jenks, anscheinend zufriedengestel t.
    Ich stand neben Kisten, schaukelte zweimal auf meinen flachen Absätzen vor und zurück und starrte einen nach dem anderen an. Keiner sagte ein Wort. Das war wirklich seltsam.
    »Fertig zum Aufbruch?«, regte ich schließlich an.
    Jenks kicherte und flog davon, um seine Kinder wieder in den Schreibtisch zu treiben. Ivy warf Kisten einen letzten Blick zu, dann verließ sie den Altarraum. Schnel er als ich erwartet hatte, hörte man den Fernseher brül en. Ich musterte Kisten noch einmal nachdenklich und dachte, dass er heute Abend seinem Biker-Image so ähnlich sah wie eine Ziege einem Baum.
    »Kisten?« Ich hob eine Hand an meine Kette. »Was sagt. .
    das aus?«
    Er lehnte sich zu mir. »Zuversicht. Nicht auf der Suche nach etwas, aber hinter verschlossenen Türen ungezogen.«
    Ich unterdrückte ein von Nervenkitzel ausgelöstes Schaudern, als er sich wieder aufrichtete. Okay, das. .
    funktioniert.
    »Lass mich dir mit deinem Mantel helfen«, sagte er, und ich gab ein betroffenes Geräusch von mir, als ich ihm ins Foyer folgte. Mein Mantel. Mein hässlicher, hässlicher Mantel mit dem falschen Pelz am Kragen.
    »Autsch«, sagte Kisten prompt, und ich konnte in dem gedämpften Licht aus dem Altarraum sehen, wie sich seine Brauen zusammenzogen. »Ich sag dir was.« Er schlüpfte aus seinem Mantel. »Du kannst meinen tragen. Es ist ein Unisex-Schnitt.«
    »Warte mal«, protestierte ich und trat einen Schritt zurück, bevor er ihn mir über die Schultern legen konnte. »So dumm bin ich nicht, du Fangträger. Am Ende werde ich nach dir riechen. Das ist ein

Weitere Kostenlose Bücher