Band 3 - Blutjagd
entspannen und etwas Spaß haben. Keine Verstel ung, keine Spielchen. Ich würde sagen, jede Hexe mit dem Mumm, Piscary zu besiegen und ihn am Leben zu lassen, hat Reißzähne, die lang genug sind, um mit ihr zu feiern. Seid ihr damit al e A-positiv?«
Der erste Stock explodierte vor Begeisterung, sodass die Schal wel en mich gegen Steve pressten. Meine Augen wurden feucht, als meine Gefühle von einem Extrem ins nächste fielen. Sie mochten mich. Wie cool war das denn?
»Dann lasst die Party beginnen!«, schrie Kisten und wirbelte zu dem DJ-Pult herum. »Mickey, gib mir, was ich wil .«
Die Frauen kreischten euphorisch, und ich beobachtete fassungslos, wie die Tanzfläche plötzlich vol er Frauen mit wilden Augen und eleganten Bewegungen war. Kurze, offenherzige Kleider, hohe Absätze und aufwändiges Make-up waren die Regel, obwohl es auch ein paar ältere Vampire gab, die ähnlich stilvol gekleidet waren wie ich. Es waren kaum mehr lebende Vamps als tote.
Musik dröhnte aus den Lautsprechern unter der Decke, laut und eindringlich. Ein schwerer Beat, eine blechern klingende Trommel, ein schmalziger Synthesizer und eine raue Stimme. Es war Rob Zombies »Living Dead Girl«, und ich starrte ungläubig, als sich die verschiedenen Zuckungen der langgliedrigen, spärlich bekleideten Vampire in die rhythmischen, synchronisierten Bewegungen eines cho-reografierten Tanzes verwandelten.
Es sah aus wie Squaredance oder Linedance. Oh - mein
-Gott. Die Vampire machten Linedance.
Wie ein Fischschwarm wiegten und bewegten sie sich miteinander, und das Stampfen ihrer Füße war stark genug, um Staub von der Decke rieseln zu lassen. Nicht eine machte einen Fehler oder einen falschen Schritt. Ich blinzelte, als Kisten sich in einer Michael-Jackson-Imitation an den Anfang der Schlange setzte und darauf noch ein Staying Alive folgen ließ. Er sah unglaublich verlockend aus. Die Frauen hinter ihm folgten ihm nach der ersten Bewegung exakt. Ich war mir nicht sicher, ob sie das geprobt hatten, oder ob ihre schnel eren Reaktionen ihnen solche übergangslosen Improvisationen erlaubten. Nach einem weiteren Blinzeln beschloss ich, dass es keinen Unterschied machte.
Kisten leuchtete fast durch die Macht und Intensität der Hingabe der hinter ihm versammelten Vampire, die ihn vorwärtstrug. Von dem Übermaß an Pheromonen, der Musik und den Lichtern fast betäubt, sah ich nur noch wie durch einen Schleier. Jede Bewegung war von flüssiger Eleganz, jede Geste war präzise und gelassen.
Der Lärm brandete wie eine Wel e über mich hinweg. Als ich beobachtete, wie sie in wilder Ausgelassenheit feierten, verstand ich, dass ihre Freude aus der Tatsache resultierte, dass sie nicht befürchten mussten, dass jemand sie an ihre Rol e als Vampire erinnerte, die gefäl igst düster und depressiv sein mussten und mysteriöse Angst um sich zu verbreiten hatten. Und ich fühlte mich auserwählt, weil sie mich genug respektierten, um mich sie so sehen zu lassen, wie sie sich wünschten, immer sein zu können.
Schwankend lehnte ich mich gegen Steve, während der Bass mein Bewusstsein in wil kommene Benommenheit hämmerte. Meine Augen weigerten sich, offen zu blieben.
Ein lärmendes Donnern schüttelte mich und ließ wieder nach, um sich in den schnel eren Beat eines anderen Liedes zu verwandeln. Jemand berührte meinen Arm, und ich öffnete die Augen.
»Rachel?«
Es war Kisten. Ich schenkte ihm ein schiefes Lächeln.
»Du tanzt gut«, sagte ich. »Tanz mit mir!«
Er schüttelte den Kopf und warf einen Blick auf den Vampir, der mich auf den Beinen hielt. »Hilf mir, sie nach draußen zu bringen. Das ist verdammt seltsam.«
»Schlimme, schlimme Sprache«, lal te ich, und meine Augen fielen wieder zu. »Pass auf, was du sagst.«
Mir entkam ein Kichern, das sich in einen entzückten Schrei verwandelte, als jemand mich hochhob, um mich an sich geschmiegt zu tragen. Ich zitterte, als der Lärm nachließ, und mein Kopf stieß gegen jemandes Brust. Es war warm, und ich kuschelte mich enger an. Der donnernde Beat verwandelte sich in sanfte Gespräche und das Klappern von Geschirr. Eine schwere Decke wurde über mich gelegt, und ich gab ein protestierendes Geräusch von mir, als jemand eine Tür öffnete und kalte Luft mich traf.
Die Musik und das Lachen verklangen hinter mir und wurde ersetzt durch eisiges Schweigen, das nur von den Schritten zweier Personen auf vereistem Schnee und dem Piepen des Autos unterbrochen wurde. »Sol ich jemanden
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