Band 4 - Blutpakt
hoch. Ich bemühte mich, so zu wirken, als ob ich al es unter Kontrol e hätte, aber ich bezweifelte, dass es mir gelang.
Bret legte den Kopf schräg. »Sie werden ihn mir nicht geben. Das ist nur eine Hinhaltetaktik.«
Jenks fasste mich am El bogen, bevor ich umfal en konnte, und ich zwang mich dazu, meine Angst nicht zu zeigen.
Viel eicht, aber er wird Sie trotzdem umbringen.« Ich zog die Brauen hoch und bemühte mich, tough auszusehen. Was schulden Sie Walter überhaupt?«
Der Werwolf senkte den Blick. Ich wandte mich zitternd ab er hatte mich als ranghöher anerkannt. Verdammt. »Gott helfe mir, Jenks«, flüsterte ich, als ich zur Tür schlurfte. »Ich hoffe, er tut es.«
»Wird er.« Jenks warf einen Blick zurück zu Bret. »Walter wird ihn langsam zerfetzen.« Seine grünen Augen suchten meine. »Das war raffiniert. Wo hast du so viel über Werwöl-fe gelernt?«
»Wenn du zweimal in einer Woche von welchen zusammengeschlagen wirst, gehen dir langsam ein paar Dinge auf«, antwortete ich und lehnte mich schwer auf seinen Arm.
Jenks schwieg, dann fragte er: »Wil st du, dass ich Ivy bitte, dass sie ihren Vampirfreund anruft?«
Ich nickte und ließ auf dem Weg nach draußen meinen Becher in den Mül fal en. Ich fühlte mich, als zöge sich die Schlinge um meinen Hals noch enger, aber ich sah keine andere Möglichkeit. In Gedanken erstel te ich bereits eine Liste: Ceri wegen der Rezepte anrufen, die ich wol te, aber nicht dabei hatte; die Gelben Seiten nach einem Zauberladen durchsuchen, der rohe Zutaten verkaufte. Irgendwann würde ich auch schlafen müssen und einen Plan entwickeln.
Vielleicht, dachte ich, als Jenks die Tür für mich öffnete und ich in die Spätnachmittagssonne trat, habe ich Glück, und er fliegt mir im Traum zu.
27
Es war der seltsamste Zauberladen, in dem ich je gewesen war. Normalerweise ging ich in duftende, dunkle Erdzauberläden, aber dieser hier war hel erleuchtet, großzügig geschnitten und im vorderen Bereich gab es sogar eine kleine Sitzecke, in der man sich eine Tasse von dem fantastischen Kaffee gönnen konnte, den die Besitzerin machte. Die Regalbretter waren aus Glas, und das Zubehör für Kraftlinien-Zauber war aufgereiht wie Ausstel ungsstücke in einem Nippesladen. Jenks würde hier einen Orgasmus kriegen.
Es gab nur eine kleine Abteilung für Erdzauber, und der charakteristische Rotholzgeruch wurde fast völ ig von dem Ingwergeruch aus der Kaffeemaschine der Besitzerin überlagert. Ich fühlte mich seltsam fehl am Platz und war insgeheim der Meinung, dass die Fahnen mit Drachen und weißbärtigen Zauberern darauf neben den Tiegeln irgendwie dämlich aussahen. Eine Erdhexe würde über das meiste rituel e Zeug hier drin die Nase rümpfen, aber viel eicht benutzte die Kraftlinienmagie es ja. Aber irgendwas stimmt nicht mit der Ware. Irgendetwas hier roch seltsam -
wortwörtlich.
Ivy war mit ihrem Korb vol er Zeug auf der anderen Seite des Ladens, nachdem ich sie angefahren hatte, dass sie endlich aufhören sol te, mich zu bewachen. Jetzt tat es mir leid, aber sie hatte sich seltsam benommen, seitdem sie mich und Jenks an der Einkaufsstraße aufgesammelt hatte -fast deprimiert, immer in meiner Nähe und trotzdem, als würde sie mich meiden -, und es ging mir auf die Nerven. Dass ich mich verletzlich fühlte, half da auch nicht weiter. Meine Knie zitterten vom Blutverlust, seitdem Jenks' Straßenbrimstone aufgehört hatte zu wirken.
Ich hatte den Laden in den Gelben Seiten gefunden. Nach einer Dusche und einer ganzen Packung Makkaroni mit Käse hatte mich Ivy hergefahren. Sie hatte darauf bestanden, weil sie erklärt hatte, dass die Werwölfe es sofort wissen würden, wenn ich nur einen Fuß vor die Tür setzte. Wir waren von zwei blau-grünen Motorrädern verfolgt worden. Es war lästig, aber mit unserem sechsunddreißigstündigen Waffenstil stand, meiner Magie und Ivys Gegenwart würden sie uns wahrscheinlich in Ruhe lassen.
Walter hatte sich zurückgezogen, wie ich gehofft hatte. Jax hatte erklärt, dass das Trio Werwölfe, das Bret eingesammelt hatte, zwar rau mit ihm umgesprungen war, aber die Lüge, dass Bret mich davon überzeugt hatte, ihm - undnur ihm -
die Statue zu übergeben, hatte ihm das Leben gerettet. Ich wusste nicht, warum es mich kümmerte. Ich wusste es wirklich nicht.
Ich ging davon aus, dass Walter seine Zeit genauso nutzte wie ich: die Abwehr verstärken und al e in Stel ung bringen für einen letzten Angriff, fal s ich von unserer
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