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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Abmachung abwich. Das hatte ich vor, aber wenn al es gut lief, würde er niemals erfahren, dass das von Anfang an meine Absicht gewesen war. Die Rudel durften den Fokus nicht bekommen.
    Er war von Dämonen gefertigt, und jede Macht, die er verlieh, war künstlich und würde letztendlich zu ihrer Verdammung führen, und dabei wahrscheinlich einen Großteil der Inderlander mit in den Abgrund reißen. Ich hielt mir das Telefon ans Ohr, während ich mit Ceri einkaufte, die fünfhundert Meilen entfernt mit Kisten in meiner Küche stand. Ivy hatte ihn gebeten auf die Kirche aufzupassen und Anrufe entgegenzunehmen, und ich wol te gar nicht wissen, wie meine Küche inzwischen aussah, wo nichts zwischen dem Pixiechaos und ihr stand außer einem einsamen Vampir. Ceri war dabei, irgendeine Feinheit eines Zaubers zu kontrol ieren, und ich konnte im Hintergrund hören, wie Kisten mit Jenks' Kindern sprach. Die unterdrückten Geräusche von zu Hause waren gleichzeitig beruhigend und deprimierend.
    Ich hob eine große, getönte Flasche mit fertigem Fixiermittel hoch, die ich für den dämonischen Übertragungszauber verwenden konnte, und wurde bleich, als ich das Preisschild sah. Heilige Scheiße. Viel eicht reichte ja auch die kleinere Flasche. Ich drehte das getönte Gefäß in meiner Hand und schielte auf die Flüssigkeit darin. Eigentlich sol te sie Kampfer enthalten, aber ich roch nur Lavendel. Ich kaufte nicht gerne Fertigzeug, aber ich stand ein wenig unter Zeitdruck.
    Als sie mich mit der Flasche in der Hand sah, kam Ivy auf mich zu, um sie in den Korb zu legen, und hielt an, als ich sie zurückstel te und die Stirn runzelte. Gott helfe ihr, aber so schwach war ich jetzt auch wieder nicht. Ich konnte auch ohne einen Brimstone-Schub eine verdammte Flasche Fixiermittel halten.
    Heute hatte ich mir mein eigenes Mittagessen zubereitet, weil ein Sandwich, das Ivy mir gegeben hatte, meine Fingerspitzen hatte kribbeln lassen. Ich wusste nicht, wie es ihr gelungen war, Brimstone darin zu verstecken, ohne dass ich es gemerkt hatte, aber ich war immer noch wütend auf die beiden, weil sie mich ohne mein Wissen unter Drogen gesetzt hatten, selbst wenn der Rausch des normalen Brimstone, das Jenks mir verabreicht hatte, den Unterschied gemacht hatte, wo ich heute Nacht schlief.
    Ich nahm eine kleinere Flasche Fixiermittel und seufzte, als ich fühlte, wie weich meine Knie waren. Viel eicht sol te ich den Brimstone, den Ivy mir aufdrängte, einfach nehmen und es gut sein lassen. Ich war schon vom einfachen Herumgehen hundemüde. Ivy wol te mir nicht sagen, wie viel Blut sie genommen hatte, und Jenks war auch keine Hilfe, nachdem er ja dachte, dass schon das Bluten an einem eingerissenen Fingernagel ein Grund zur Panik war.
    Grauzonen, dachte ich und wusste, dass ich mich in Situationen lavierte, von denen ich geschworen hatte, dass ich sie nie riskieren würde. Verdammt noch mal, früher war es mir möglich, die Dinge schwarz-weiß zu sehen, aber so ziemlich genau, seitdem mein letzter I.S.-Gehaltsscheck mit einem Fluch belegt worden war, war al es irgendwie verschwommen.
    Mein Blick wanderte zum Fenster, das mit der Nacht dahinter wirkte wie ein Spiegel. Ich sah mein Spiegelbild und rückte den Kragen an meiner kurzen roten Jacke zurecht. Sie passte gut zu dem schwarzen STAFF-T-Shirt von Takatas letztem Konzert. Dank meines letzten Schmerzamuletts tat mir nichts weh, aber als ich meine zusammengesackte Haltung sah, entschied ich, dass ich nicht müde aussah, sondern krank. Mein Magen verkrampfte sich, als mir klar wurde, dass ich aussah wie der Schatten eines Vampirs, gut angezogen, dünn, schick - und krank.
    Mit rasendem Puls wandte ich mich ab. Kein Brimstone mehr, dachte ich. Niemals. Es gibt Schwarz. Es gibt Weiß.
    Grau ist nur eine feige Ausrede dafür, das, was wir wol en, mit dem zu vermischen, was wir brauchen. Aber während ich in einem Zauberladen stand und Zutaten für einen schwarzen Fluch kaufte, war ich mir nicht mehr sicher, ob ich es selbst gaubte. Nur dieses eine Mal. Nur dieses eine Mal und dann niemals wieder.
    Ich stel te das Fixiermittel wieder ab. Das Telefon hatte Ich immer noch ans Ohr gepresst. Ich hätte ja aufgelegt und später zurückgerufen, aber mir gefiel die Geräuschkulisse im Hintergrund, sanft und fünfhundert Meilen weit rntfernt. Mir kam es weiter vor. Ich entspannte mich und streckte die Hand nach einer aufwendig mit Einlegearbeiten versehenen Holzkiste aus. Sie war wunderschön. Neugier und meine

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