Band 4 - Blutpakt
schwarz. Wenn ich erwischt würde, wäre ich als schwarze Hexe abgestempelt, und man würde mich magisch kastrieren. Ich machte mir selbst nicht vor, dass es etwas anderes war als falsch. Kein »Die Welt retten«-Dreck. Es war falsch.
Nur dieses eine Mal, hal te es durch meine Gedanken, und ich runzelte die Stirn und dachte an Nick. AI von mir zu erzählen, hatte wahrscheinlich auch mit einer harmlosen Information angefangen.
Ceri seufzte. »Al es, was du für den Scherzfluch brauchst, ist Staub aus dem Inneren einer Uhr und schwarze Kerzen aus dem Fett von Ungeborenen. Der Rest ist Beschwörung und Ritual.«
»Von Ungeborenen?«, flüsterte ich entsetzt und ungläubig.
»Ceri, du hast gesagt, er wäre nicht so schlimm.«
»Das Fett eines ungeborenen Schweins«, erklärte sie wütend. »Wirklich, Rachel.«
Ich runzelte die Stirn. Okay, es war ein Schweineembryo, dasselbe, was Medizinstudenten sezierten, aber es klang irgendwie, als wäre es nahe an der Schlachte-eine-Ziege-im-Kel er-Art von Magie. Der Übertragungsfluch wirkte harmlos bis auf das Schwarz, das er auf meine Seele legen würde, und der Verkleidungszauber war weiß - il egal, aber weiß. Der Massenträgheit-Dämpfungszauber war der schlimmste von al en - und er war derjenige, der Jenks am Leben halten würde - ein Scherzfluch. Nur dieses eine Mal.
Ich war so dämlich.
Mein Magen rumorte, als ich kurz an Trent und seine il egalen Labore dachte, mit denen er Menschen heilte, um sie hinterher zu erpressen, die Dinge auf seine Weise zu sehen. Er zumindest gab nicht vor, etwas anderes zu sein, als er war. Al es war um einiges leichter gewesen, als ich noch nicht hatte denken müssen. Aber was sol te ich schon tun?
Mich abwenden und die Welt auseinanderbrechen lassen?
Der I.S. davon zu erzählen, würde al es noch schlimmer machen, und die Statue dem FIB zu übergeben, wäre schlichtweg ein Witz.
Wütend und mit einem üblen Gefühl im Magen schob ich mich an Ivy vorbei, um zu den Kerzen zu kommen. An dem Regal war ich schon gewesen, um mir Kerzen für den Überragungsfluch zu besorgen. Hinter den geschnitzten Burgen und farbenfrohen »Dracheneiern« lagen die echten Kerzen, geordnet nach Farbe und Größe. Am Fußende klebte jeweils ein Zettel mit dem Aufdruck, aus welchem Fett sie bestanden oder wo sie zum ersten Mal angezündet worden waren. Die Auswahl im Laden war erstaunlich gut, aber warum die Besitzerin sie hinter so viel Scheiß verbarg, war mir ein Rätsel.
»Kegel oder Fass?«, fragte ich Ceri und ging in die Hocke, um nach einer zu greifen, auf der »Schwein« stand. Nachdem man in einem Schwein keine Kerze anzünden konnte, war das wahrscheinlich das Fett, aus dem sie gemacht worden war. Außer im Uniladen war ich noch nie in einem Kraftlinienzauberladen gewesen. Aber der an der Uni zählte nicht, weil er nur auf Lager hatte, was man für die Kurse brauchte. Viel eicht gab es ja einen Zauber, für den man
»Dracheneier« brauchte, aber ich fand, sie sahen schwachsinnig aus.
»Ist unwichtig«, antwortete Ceri. Ich nahm mir die nächste kegelförmige Kerze, drehte mich um, stand auf und wäre fast in Ivy reingerannt. Sie verzog das Gesicht und wich zurück.
»Mir geht es gut«, sagte ich und legte die Kerze in den Korb. »Hast du irgendwelchen verpackten Staub gesehen?«
Ivy schüttelte den Kopf, und die Spitzen ihrer kurzen Haare streichelten ihre Ohrmuscheln. Es gab ein Regal mit
»Pixiestaub« neben der Kasse, aber das war eigentlich nur Glitzerzeug. Jenks würde sich totlachen. Viel eicht lag das echte Zeug ja dahinter, wie bei den Kerzen.
»Du klingst müde, Rachel«, sagte Ceri, als ich zu dem Regal ging, und die Frage in ihrer Stimme war deutlich zu hören.
»Mir geht's gut«, erklärte ich wieder und fügte noch hinzu:
»Es ist der Stress«. Nur dieses eine Mal.
»Ich wil , dass du mit Kisten redest«, sagte sie bestimmt, als ob sie mir damit einen Gefal en täte.
Oh, Gott. Kisten. Was würde er sagen, wenn er wüsste, dass Ivy mich gebissen hatte? »Ich hab's ja gesagt«, oder viel eicht
»Ich bin dran«?
»Ceri«, protestierte ich, aber es war zu spät. Während Ivy vor einer Ansammlung von bernsteinfarbenen Flaschen für die Lagerung von ölbasierten Tränken stand, hörte ich Kistens warme Stimme.
»Rachel. . wie geht's meinem Mädchen?«
Ich blinzelte mehrmals und war schockiert, als ich spürte, dass mir die Tränen in die Augen stiegen. Woher kamen die denn?
»Ahm, mir geht's gut«, sagte ich und vermisste
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