Band 4 - Blutpakt
ihn furchtbar. Schlimme Dinge waren passiert, und seitdem hatte ich den Schmerz in mir getragen. Ich musste mit ihm reden, aber nicht, während ich in einem Zauberladen stand und Ivy zuhörte.
»Gut«, antwortete er, und seine Stimme ging mir durch und durch. »Kann ich mit Ivy reden?«
Überrascht drehte ich mich zu ihr um, aber sie hatte es gehört und schüttelte den Kopf. »Ahm. .«, stammelte ich und fragte mich, ob sie Angst davor hatte, was er sagen würde, wenn er wüsste, was passiert war. Wir waren beide feige, aber zumindest waren wir zusammen feige.
»Ivy, ich weiß, dass du mich hören kannst«, erklärte Kisten laut. »Du hast ein Riesenproblem hier, wenn du aus deinem Urlaub zurückkommst. Jeder weiß, dass du aus der Stadt bist.
Du bist sein Nachkomme, nicht ich. Ich kann mich noch nicht mal den jüngsten Untoten entgegenstel en. Das Einzige, was momentan die Sache unter Kontrol e hält, ist, dass die meisten davon zu meinen Kunden gehören und sie wissen, dass ich ihnen Hausverbot erteile, wenn sie sich aufführen.«
Ivy ging, und ihre Stiefel klapperten auf dem Holzboden.
Ihre passive Reaktion überraschte mich. Irgendwas lag ihr wirklich auf der Seele.
»Sie ist weggegangen«, sagte ich und fühlte mich schuldig, weil Ivy überhaupt hierhergekommen war.
Kisten seufzte schwer. »Sagst du ihr, dass es im Einkaufszentrum in der Innenstadt letzte Nacht einen Aufruhr gegeben hat? Es war vier Uhr morgens, also waren es Gott sei Dank hauptsächlich lebende Vampire und ein paar Tiermenschen. Die I.S. hat es unter Kontrol e bekommen, aber es wird schlimmer werden. Ich wil keinen neuen Meistervampir in der Stadt, und al e anderen auch nicht.«
Ich stel te mich vor das Regal mit Pixiestaub, grub mich durch die hängenden Phiolen und las die winzigen daran befestigten Karten. Wenn Piscary die Kontrol e über Cinciunati verlor, hätte Trent freie Bahn. Aber ich glaubte nicht, dass es Machtspiele der untoten Vampire waren, oder Trent. Wahrscheinlich war der Aufruhr durch die Mackinaw-Werwölfe angezettelt worden, die noch nach mir suchten.
Kein Wunder, dass Walter dem sechsunddreißigstündigen Waffenstil stand zugestimmt hatte. Er musste sein Rudel zusammenrufen.
Müde ließ ich die Phiolen durch die Finger gleiten. »Es tut mir leid, Kisten. Wir brauchen noch ein paar Tage, bevor das hier vorbei ist. Es hängt davon ab, wie schnel ich mit den Vorbereitungen bin.«
Er schwieg, und ich konnte im Hintergrund Ceri mit den Pixies singen hören. »Kann ich helfen?«, fragte er dann, und mein Hals wurde eng, als ich die Sorge in seiner Stimme hörte und gleichzeitig seinen Widerwil en, Cincinnati zu verlassen. Aber es gab nichts, was er tun konnte. Morgen Abend würde es auf die eine oder andere Weise vorbei sein.
»Nein«, sagte ich leise. »Aber wenn wir dich bis morgen um Mitternacht nicht angerufen haben, stecken wir in Schwierigkeiten.«
»Und ich komme in zwei Stunden angeflogen«, versicherte er mir. »Bist du dir sicher, dass es nichts gibt, was ich tun kann. Jemanden anrufen? Irgendwas?«
Ich schüttelte den Kopf und fummelte an einem Buch rum, das sich damit beschäftigte, wie man aus Haaren Liebeszauber fertigte. So was war il egal. Kleinstädte haben kaum kontrol ierende Hexen. Aber dann sah ich, dass es eine Fälschung war, ein Scherzgeschenk. »Wir haben es im Griff«, erklärte ich. »Fütterst du Mr. Fish für mich?«
»Sicher. Ivy hat es mir gesagt.«
»Er braucht nur vier Pel ets«, sagte ich schnel . »Mehr würde ihn töten.«
»Mach dir keine Sorgen. Ich hatte auch mal Fische.«
»Und bleib aus meinem Zimmer raus«, fügte ich hinzu.
Er fing an zu pfeifen und rauschende Geräusche zu machen. »Rachel? Die Verbindung wird schlechter«, sagte er lachend. »Ich glaube, ich verliere dich.«
Zum ersten Mal seit einigen Tagen lächelte ich. »Ich liebe dich auch«, sagte ich.
Er stoppte die Geräusche und zögerte misstrauisch. »Bist du in Ordnung?«, fragte er.
Ich wurde besorgt. Er fing an, aufmerksam zu werden.
»Warum?«, fragte ich, und mir wurde bewusst, dass meine Hand an meinem Hals lag. »Ahm, ja. .«, erklärte ich und klang nach meinem Empfinden schuldig. »Ich bin nur gestresst.
Nick. .« Ich zögerte. Ich konnte ihm nicht sagen, dass Nick mich verraten hatte. Es war peinlich, dass ich so dämlich gewesen war. »Ich habe Nick gesagt, er sol abhauhen, und das hat mich aufgeregt.« Keine Lüge. Keine Richtige.
Er schwieg, dann sagte er: »Okay. Kann ich mit Ivy
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