Band 4 - Blutpakt
sprechen?«
Erleichtert atmete ich auf. »Sicher.«
Ich gab Ivy das Telefon - die hinter mich getreten war, wahrscheinlich um zuzuhören -, aber sie schloss das Gerät einfach und gab es mir zurück. »Er kann die Sache noch ein paar Tage regeln«, meinte sie und drehte sich dann zur Kasse um. »Hast du al es? Es wird spät.«
Ihre Stimme war angespannt. Sie versuchte, ihre Stimmung zu verbergen, aber es gelang ihr nicht besonders gut.
Besorgt nahm ich ihr den Korb ab. »Al es außer dem Staub.
Viel eicht hat sie welchen unter dem Tresen. Gott, ich bin müde«, sagte ich schließlich, ohne nachzudenken. Ivy sagte nichts, und ich stel te den Korb auf den Tresen und musterte die Flasche mit Aphrodisiakum, die Ivy neben die Katzenminze gelegt hatte.
»Was?«, fragte Ivy, als sie meinen Blick bemerkte.
»Nichts. Warum schmeißt du dein Zeug nicht mit meinem zusammen?«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich besorge noch was, aber danke.«
Die Frau hinter dem Tresen stel te ihre Tasse auf eine dreckige Warmhalteplatte und streckte die Hand aus, um meine Sachen aus dem Korb zu nehmen. »Ist das dann al es, Ladies?«, fragte sie und versteckte ihre Vorbehalte gegenüber Ivy hinter Professionalität.
»Sie haben nicht zufäl ig Uhrenstaub?«, fragte ich mit dem sicheren Gefühl, dass es verlorene Liebesmüh war.
Sofort verlor sie ihre Wachsamkeit. »Von angehaltenen Uhren. Sicher. Wie viel brauchen Sie?«
»Dem Wandel sei Dank.« Ich lehnte mich gegen den Tresen, weil ich die Anstrengung des langen Stehens in meinen Muskeln spürte. »Ich hatte keine Lust, in einem Möbel aden die Uhren abzustauben. Ich brauche nur eine Prise.«
Prise, Spritzer, kleines bisschen. Wirklich supergenaue Mengenangaben. Kraftlinienmagie stinkt.
Die Frau schaute kurz zur Eingangstür. »Nur eine Sekunde«, sagte sie und ging dann, mit dem Fixiermittel noch in der Hand, in ein Hinterzimmer. Ich starrte Ivy an.
»Sie hat mein Zeug mitgenommen«, sagte ich verwundert.
Ivy zuckte mit den Schultern. »Viel eicht glaubt sie, dass du dich sonst damit davonmachst.«
Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, aber schließlich kam die Frau zurück. »Hier«, sagte sie und legte zusammen mit dem Fixiermittel einen kleinen schwarzen Umschlag auf den Tresen. Um den Flaschenhals hing jetzt ein kleiner Anhänger mit einem Ablaufdatum. Ich hob die Flasche hoch und fühlte, dass sie ein anderes Gewicht hatte.
»Das ist nicht dieselbe Flasche«, erklärte ich misstrauisch, und die Frau lächelte.
»Das ist das echte Produkt«, erklärte sie. »Hier oben gibt es nicht genug Hexen, um einen Zauberladen am Laufen zu halten, also mische ich Touristendreck unter das echte Zeug.
Warum sol te man einem Fudgie echtes Fixiermittel verkaufen, wenn er es nur auf ein Regal stel t und so tut, als wüsste er, was man damit tut?«
Ich nickte und verstand endlich, was mich die ganze Zeit gestört hatte. »Es ist al es gefälscht? Nichts davon ist echt?«
»Der Großteil ist echt«, sagte sie, und ihre beringten Finger tippten mit geübter Schnel igkeit die Preise in die Kasse.
»Aber nicht die seltenen Artikel.« Sie schaute meinen Haufen an. »Lassen Sie mich sehen. Sie machen einen Erdmagie-Verkleidungszauber, einen Kraftlinienwitzzauber, und. .«
Sie zögerte. »Wofür zum Teufel brauchen Sie das Fixiermittel? Davon verkaufe ich wirklich nicht viel.«
»Ich bereite etwas vor«, sagte ich wachsam. Scheiße, was, Wenn die Werwölfe es herausfanden? Ihnen könnte aufgehen, dass ich die Macht des Artefakts auf etwas anderes übertragen hatte, bevor wir es in die Luft sprengten. Wenn Ich sie bitten würde, den Mund zu halten, würde sie es wahrscheinlich sofort in der gesamten Stadt herumerzählen.
»Es ist für einen Streich«, fügte ich hinzu.
Ihre Augen schossen zu Ivy, und sie grinste. »Ich werde nichts verraten«, versprach sie. »Ist es für diesen unglaublichen Leckerbissen von Kerl, mit dem Sie unterwegs sind? Al e Heiligen sol en uns bewahren, der ist gut aussehend. Ich würde ihn gern hereinlegen.«
Sie lachte, und mir gelang ein schwaches Lächeln. Kannte denn die gesamte Stadt Jenks? Ivy trat, irritiert einen Schritt zurück. Die Frau wickelte meine schwarze Kerze in passend gefärbtes Seidenpapier und verpackte al es in einer Tüte.
Immer noch lächelnd errechnete sie die Summe.
»Das macht dann inklusive Steuern fünfundachtzig Dol ar dreiunddreißig«, erklärte sie, offensichtlich befriedigt.
Ich unterdrückte ein Seufzen und schwang meine
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