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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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den Gegner mit einem Schlag gegen den Kopf oder einem Messerstich zu töten, aber würde es eine Seele auch beschmutzen, wenn man ihn nur dazu verwendete, sie zu verlangsamen, damit man ihnen ein Paar Handschel en anlegen konnte? Je mehr ich mich damit beschäftigte, desto schwerer wurde es, das zu sehen. Ich musste natürlich davon ausgehen, dass Dämonenflüche schwarz waren, aber hier konnte ich den Schaden wirklich nicht erkennen.
    Noch beunruhigender war die latente Macht, die sie al e hatten. Der Fluch, den ich vor mir hatte, erzeugte nicht nur die Il usion von Sirup, die schwarze Kraftlinienhexen verwendeten, um Leuten böse Träume zu verursachen, in denen sie unfähig waren, einer Bedrohung zu entkommen, oder einer geliebten Person zu Hilfe zu eilen. Und es war kein Erdzauber, der umständlich gebraut werden und auf eine bestimmte Person als Ziel eingestimmt werden musste um dann zu langsameren Bewegungen zu fuhren, aber nicht zu dieser absoluten Unbeweglichkeit. Der Damonenfluch nahm die schnel e Durchführung und weitläufige Anwendungsmöglichkeit eines Kraftlinienzaubers und verband sie mit einem Paar »polarisierter« Amulette womit der Zauber die Realität und Dauer von Erdmagie bekam. Er war eine Mischung aus beidem, der wahre Zauber. Es war Dämonenmagie, und ich war eine von zwei Personen, die sich im Sonnenlicht bewegen und diese Zauber aktivieren konnte.

    »Danke, Trent«, murmelte ich, als ich mit kribbelnden Fingern umblätterte. »Dein Dad war klasse.«
    Aber ich beschwerte mich nicht. Ich hätte die Pubertät eigentlich nicht erleben sol en. Die genetische Anomalie mit der ich geboren worden war, tötete jede Hexe, die sie in sich trug, bevor sie zwei Jahre alt war. Ich war davon überzeugt, dass Trent Kalamacks Vater nicht gewusst hatte, dass genau das, was mich langsam tötete, auch dafür sorgte dass ich Dämonenmagie aktivieren konnte und de Krankheit damit versehentlich auch genetische Kontrol mechanismen außer Kraft setzte. Al es, was er gewusst hatte, war, dass die Tochter eines seiner Freunde an einer uralten Krankheit starb, und er hatte über das Wissen und die Technologie verfügt, mich zu heilen - auch wenn es il egal war.
    Also hatte er es getan. Und irgendwie beunruhigte es mich, dass die einzige andere Hexe, die Trents Vater geheut hatte, jetzt die Höl e auf Erden durchlebte, weil er im Jenseits Algaliarepts Vertrauter war.
    Schuldgefühle überfielen mich, die ich schnel unterdrückte. Ich hatte Lee gesagt, dass er mich Algaharept nicht ausliefern sol te. Ich hatte ihn gewarnt, dass er uns besser aus dem Jenseits raus schaffen sol te, solange er noch eine Chance hatte. Aber nein. Die böse Hexe des Westens hatte gedacht, er wüsste al es, und jetzt bezahlte er sein Leben lang für diesen Fehler. Ich hatte mich entscheiden müssen: er oder ich. Und mir gefiel, wo ich lebte.
    Ein frischer Windstoß, der eine Andeutung von Regen in sich trug, drang in den Raum und ließ die Vorhänge flattern.

    Ich blickte auf das Buch vor mir und blätterte weiter, wo ich einen Fluch fand, der es möglich machte, jemandem die Intel igenz auszusaugen, bis er nur noch das Denkvermögen eines Wurms hatte. Blinzelnd schloss ich das Buch. Okay, es war bei einigen der Flüche wirklich einfach, zu sehen, dass sie schwarz waren, aber gab es überhaupt so was wie einen weißen Fluch?
    Ich wusste, dass Erdmagie mächtig war, aber wenn man ihr die Geschwindigkeit und Vielseitigkeit von Kraftlinienmagie gab, wurde es beängstigend. Und die beiden Magiearten wurden in jedem Fluch vermischt. In den paar Stunden, die ich hier gesessen hatte, hatte ich Flüche gesehen, die Masse in Kraftlinienenergie verwandelten oder andersherum, sodass man tatsächlich große Dinge verkleinern konnte und kleine Dinge vergrößern, statt nur die Il usion einer Größenänderung zu vermitteln, wie es bei Kraftlinienmagie der Fal war; und da auch ein erdmagischer Trank mit dazugehörte, war die Veränderung real - real wie
    »lebensfähige Nachkommen haben«.
    Nervös schob ich mich vom Tisch weg. Meine Finger klopften in schnel em Rhythmus auf das alte Holz, und ich warf einen Blick auf die Uhr. Fast sechs. Ich konnte hier nicht länger sitzen. Es gab einen Wetterwechsel, und ich wol te mittendrin sein.
    Ich sprang auf die Füße, schnappte mir das Buch und kniete mich vor das unterste Brett unter der Arbeitsplatte der Kücheninsel. Ich wol te es nicht zu meiner normalen Bibliothek stel en, aber ich wol te die drei Bücher

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