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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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er in Michigan?«
    Ivy schob sich näher heran und damit fast zwischen Matalina und mich. »Du hast gesagt, ihr glaubt. Ihr wisst es nicht sicher?«
    Die Pixie wandte ihr tränennasses Gesicht Ivy zu und sah dabei so tragisch und stark aus wie ein trauernder Engel.
    Nick hat Jax gesagt, dass sie in Michigan wären, aber sie haben ihn weggebracht. Jax weiß es nicht sicher.«
    Sie haben ihn weggebracht?
    »Wer hat ihn weggebracht?«, fragte ich und beugte mich zu ihr. »Stecken sie in Schwierigkeiten?«
    Die Augen der winzigen Frau waren angsterfül t. »Ich habe Jenks noch niemals so wütend gesehen. Nick hat Jax mitgenommen, um ihm bei dieser Arbeit zu helfen, aber etwas ist schiefgelaufen. Jetzt ist Nick verletzt, und Jax kann nicht nach Hause. Da oben ist es kalt, und ich mache mir solche Sorgen.«
    Ich warf einen kurzen Blick zu Ivy, deren Augen dunkel waren, weil ihre Pupil en sich erweiterten. Ihre Lippen waren zu einer wütenden Linie zusammengepresst. Arbeit? Nick reinigte Museumsstücke und restaurierte alte Bücher. Für welche Art von Arbeit würde er schon einen Pixie brauchen?
    In Michigan? Im Frühling, wenn die meisten Pixies in diesen Breitengraden gerade mal aus dem Winterschlaf erwachten?
    Meine Gedanken wanderten zu Nicks selbstbewusster Gleichgültigkeit, seiner Abneigung gegen al es, was eine Dienstmarke trug, seiner gefährlichen Klugheit, und seiner unheimlichen Fähigkeit, eigentlich al es zu besorgen, wenn er nur genug Zeit hatte. Ich hatte ihn in einem von Cincys Rattenkämpfen getroffen, nachdem er in eine Ratte verwandelt worden war, weil er von einem Vampir einen Folianten »geborgt« hatte.
    Er war nach Cincinnati zurückgekommen und hatte Jax mitgenommen, ohne mir zu sagen, dass er hier war. Warum sol te er Jax mitnehmen?
    Mein Gesicht wurde heiß, und ich fühlte, wie meine Knie anfingen zu zittern. Pixies hatten noch andere Fähigkeiten neben der Gärtnerei. Scheiße. Nick war ein Dieb.
    Ich lehnte mich gegen die Arbeitsfläche und schaute von Kisten zu Ivy. Ihr Gesichtsausdruck sagte mir, dass sie es gewusst hatte, aber gleichzeitig verstanden hatte, dass ich nur wütend werden würde, außer, ich fand es selbst heraus.
    Gott, ich war so dämlich! Es war die ganze Zeit vor meiner Nase gewesen, aber ich hatte es einfach nicht sehen wol en.
    Ich öffnete den Mund und zuckte zusammen, als Kisten mich in die Rippen piekste. Seine Augen wanderten zu Matalina. Die arme Frau wusste es nicht. Ich schloss den Mund wieder. Mir war kalt.
    »Matalina«, sagte ich sanft. »Gibt es irgendeinen Weg, herauszufinden, wo sie sind? Viel eicht könnte Jax eine Zeitung finden oder so was.«
    »Jax kann nicht lesen«, flüsterte sie, ließ ihren Kopf in die Hände sinken und die Flügel hängen. »Keiner von uns kann es«, sagte sie weinend, »außer Jenks. Er hat es gelernt, damit er für die I. S. arbeiten konnte.« w Ich fühlte mich so hilflos, völ ig unfähig, etwas zu tun. Wie umarmte man jemanden, der zehn Zentimeter groß war? Wie sagt man ihr, dass ihr ältester Sohn von einem Dieb getäuscht wurde? Einem Dieb, dem ich vertraut hatte?

    »Ich habe solche Angst«, sagte die winzige Pixie mit dumpfer Stimme. »Jenks wil zu ihm. Er reist die ganze Strecke nach Norden. Er wird nicht zurückkommen. Es ist zu weit. Er wird nicht genug zu essen finden, und es ist zu kalt, außer, er hat einen sicheren Ort, an dem er nachts bleiben kann.« Sie ließ ihre Hände sinken und die Verzweiflung und der Kummer in ihrem Gesicht verdoppelten meine Angst.
    »Wo ist er?«, fragte ich. Meine zunehmende Wut verdrängte die Furcht.
    »Ich weiß es nicht.« Matalina schniefte und starrte auf das herausgerissene Stück Küchenrol e in ihrer Hand. »Jax hat gesagt, es sei kalt, und jeder mache Bonbons. Es gibt eine grüne Brücke und jede Menge Wasser.«
    Ich schüttelte ungeduldig den Kopf. »Nicht Jax. Jenks.«
    Matalinas hoffnungsvol er Gesichtsausdruck ließ sie schöner aussehen als jeden von Gottes Seraphim. »Du wirst mit ihm reden?«, fragte sie mit zitternder Stimme.
    Ich atmete langsam ein und schaute zu Ivy. »Er hat lang genug geschmol t«, sagte ich. »Ich werde mit dem kleinen Schwachkopf reden, und er wird mir zuhören. Und dann gehen wir beide.«
    Ivy richtete sich auf und trat mit eng an den Körper gepressten Armen zwei Schritte zurück. Ihre Augen waren weit aufgerissen, ihr Gesicht mühsam kontrol iert.
    »Rachel. .«, sagte Kisten, und die Warnung in seiner Stimme ließ meinen Kopf zu ihm

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