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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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auch sicherlich nicht unter meinem Kopfkissen liegen haben. Ich runzelte die Stirn und schob ein normales Kochbuch als Puffer zwischen meine Zauberbücher und die Dämonenfolianten. Dann war ich eben abergläubisch.
    Verklagt mich doch.
    Ich schob die anderen zwei Bücher an ihren vorgesehenen Platz, richtete mich auf und wischte mir die Hände ab. Ich schaute sie mir an, wie sie da friedlich standen, zwischen Farmers Cookie Kochbuch, das ich meiner Mum geklaut hatte, und einer Ausgabe von Echte Hexen essen Quiche, das ich vor drei Jahren vom heimlichen Weihnachtsmann in der LS. bekommen hatte. Es war nicht schwer zu erraten, welches ich öfter verwendete.
    Ich schnappte mir meine Tasche und machte mich auf den Weg nach draußen. Meine Stiefelabsätze klapperten, während ich den Flur entlang an meinem und Ivys Zimmern und Bädern vorbeiging und den Altarraum betrat. Die Kirchenbänke waren schon lange verschwunden. Zurück blieb nur der verblichene Abdruck eines Kreuzes über der Stel e, wo einmal der Altar gestanden hatte. Buntglasfenster erstreckten sich von Kniehöhe bis zur fast sieben Meter hohen Decke. Die Decke mit ihren Holzverstrebungen lag wegen der von Regenwolken herbeigeführten Dämmerung bereits im Dunkeln, und ich würde meine Unterhosen als Sonnenhut tragen, wenn ich dort oben nur wieder das flüsternde Kichern von Pixies hören könnte, die einen Streich planten.
    Der riesige Raum nahm fast die Hälfte des geheizten Raumes in der Kirche ein, und war leer bis auf meinen pflanzenübersäten Schreibtisch auf der leicht erhöhten Fläche, wo einmal der Altar gestanden hatte, und Ivys kleinen Flügel, der kurz vor der Tür zur Eingangshal e stand. Ich hatte nur einmal gehört, wie sie gespielt hatte. Ihre langen Finger hatten auf den Tasten eine Gefühlstiefe erzeugt, die ich nur selten in ihrem Gesicht sah.
    Ich packte mir im Vorbeigehen die Schlüssel von meinem Schreibtisch, und sie klingelten fröhlich, als ich in die dunkle Eingangshal e weiterging. Mit zusammengekniffenen Augen schnappte ich mir meine rote Lederjacke vom Haken neben der zehn Zentimeter dicken Doppeltür. Im letzten Moment griff ich mir Ivys Regenschirm mit dem Ebenholzknauf, bevor ich die Tür aufschob. Es gab kein Schloss -nur einen Balken, den man von innen vorlegen konnte -, aber niemand auf dieser Seite der Kraftlinien würde es wagen, von einem Tamwood-Vampir zu stehlen.
    Die Tür fiel hinter mir zu, und ich sprang die Stufen zum Bürgersteig hinunter. Der Frühlingsabend war mild, und die Feuchtigkeit eines aufkommenden Sturms veränderte den Luftdruck, was die Rotkehlchen zum Singen brachte und mein Blut schnel er fließen ließ. Ich konnte Regen riechen und glaubte schon, entferntes Donnergrol en zu hören. Ich liebte Frühlingsstürme, und ich lächelte, als ich die frischen grünen Blätter sah, die sich im Wind bewegten.
    Meine Schritte wurden schnel er, als mein Auto in seinem kleinen Stel platz in Sicht kam: ein leuchtendrotes Cabrio mit zwei Sitzen vorne und zwei unbenutzbaren Sitzen hinten. Ein paar Häuser weiter und auf der anderen Straßenseite stand unser Nachbar Keasley auf der Schwel e seiner vorderen Terrasse. Sein Rücken war von Arthritis gebeugt, aber sein Kopf war erhoben, um den wechselnden Wind zu schmecken. Er hob eine knorrige Hand, als ich winkte, und sagte mir damit, dass bei ihm al es in Ordnung war.
    Unsichtbare Kinder im Kindergartenalter schrien und reagierten damit auf den Luftdruckwechsel mit weniger Zurückhaltung, als ich walten ließ.
    In der ganzen Straße kamen Leute aus ihren amerikanischen Mittelklasse-Häusern, die Köpfe erhoben und die Augen auf den Himmel gerichtet. Es war der erste warme Regen der Saison, und das nur drei Tage nach Neumond. Die l.S. würde heute Nacht viel damit zu tun haben, sie al e zu zügeln.
    Nicht mehr mein Problem, dachte ich fröhlich, als ich mich hinter das Steuer meines Autos schob. Ich würde mir die Zeit nehmen, das Verdeck zu öffnen, damit ich den Wind in den Haaren spüren konnte. Ja, es würde regnen, aber noch nicht sofort.
    Mit einer frechen roten Kappe auf dem Kopf und einer schicken Lederjacke, um den Wind abzuhalten, fuhr ich gemütlich durch die Hol ows und wartete, bis ich über die Brücke war und auf der Schnel straße, bevor ich das Verdeck aufmachte. Der feuchte Wind in meinem Gesicht brachte mir jeden Geruch, schärfer und klarer, als es die ganzen letzten Monate gewesen war. Al ein das Geräusch von Reifen, Motor und Wind, das al es

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