Band 4 - Blutpakt
saß auf meinem Stuhl und hatte die Beine so ausgestreckt, dass sie unter der Tischecke hervorstanden. Keiner sagte irgendwas.
»Hey, äh, Kist«, stammelte ich, und er hob den Kopf. »Ich habe in einem der Bücher, die du mir gegeben hast, einen Zauber gefunden, mit dem ich mich verwandeln kann.«
Er schien seine Ruhe wiedergefunden zu haben, und während ich gespannt war wie ein Drahtseil, schien er einfach nur müde.
»Wirklich?«, fragte er.
Ermutigt holte ich das Buch und öffnete es vor ihm.
Jenks flog herüber und landete fast auf meiner Schulter, entschied sich aber im letzten Moment für Kistens. Er warf einen Blick nach unten, und seine Flügel wurden stil , bevor er überrascht zu mir hoch sah. »Ist das nicht. .?«
»Yeah«, unterbrach ich ihn. »Es ist Dämonenmagie. Aber siehst du? Ich muss nichts dafür töten.«
Kisten schnaubte, bemerkte Ivys leeren Gesichtsausdruck und zog sich von dem Buch zurück. »Du kannst Dämonenmagie aktivieren?«, fragte er.
Ich nickte und schob mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Ich wol te ihm nicht sagen, warum, doch auch wenn Kisten zu sehr Gentleman war, um vor anderen zu fragen, mit Jenks war das eine ganz andere Geschichte. Mit klappernden Flügeln stemmte er die Hände in die Hüften und schaute mich in seiner besten Peter-Pan-Pose finster an. »Wieso kannst du Dämonenmagie wirken, wenn niemand anders es kann?«, fragte er.
»Ich bin nicht die Einzige«, sagte ich gepresst, gerade als das metal ische »Bong« der Glocke, die Ivy und ich als Haustürklingel benutzten, durch die feuchte Luft schal te.
Ivy und Kisten richteten sich beide auf, und ich sagte: »Es ist wahrscheinlich Ceri. Ich habe sie gebeten, rüberzukommen, um mir heute Nacht mit meinen Zaubern zu helfen.«
»Deinen Dämonenzaubern?«, sagte Jenks bissig, und ich runzelte die Stirn, weil ich keine Lust hatte, zu streiten.
»Ich lasse sie rein«, sagte Kisten, als er aufstand. »Ich muss gehen. Ich. . habe eine Verabredung.«
Seine Stimme war angespannt. Ich zog mich zurück und fühlte mich wie Dreck, als ich seinen wachsenden Hunger sah. Mist, er würde heute Nacht ein echtes Problem haben, ausgeglichen zu bleiben. So was würde ich nie wieder tun.
Kisten streckte lässig den Arm aus, und ich bewegte mich nicht, als er seine Hände leicht auf meine Schultern legte und mir einen kurzen Kuss gab. »Ich rufe dich an, wenn wir Feierabend haben. Wirst du wach sein?«
Ich nickte. »Kisten, es tut mir leid«, flüsterte ich, und er warf mir noch ein Lächeln zu, bevor er mit ruhigen, gemessenen Schritten aus dem Raum ging. Ihn zu reizen, ohne ihn dann seinen Hunger befriedigen zu lassen, war nicht fair.
Jenks landete auf dem Tisch neben mir, und seine Flügel klapperten, um meine Aufmerksamkeit zu erregen.
»Rachel, das ist Dämonenmagie«, wiederholte er, und seine kampflustige Haltung verbarg nicht seine Sorge.
»Deswegen habe ich Ceri gebeten, sie sich anzusehen«, sagte ich. »Ich habe das unter Kontrol e.«
»Aber es ist Dämonenmagie! Ivy, sag ihr, dass sie etwas Dummes tut.«
»Sie weiß, dass sie etwas Dummes tut.« Ivy fuhr mit ein paar Klicks ihren Computer runter. »Hast du gesehen, was sie mit Kist gemacht hat?«
Ich verschränkte die Arme. »In Ordnung, es ist Dämonenmagie. Aber deswegen ist sie noch nicht automatisch schwarz. Können wir bitte hören, was Ceri sagt, bevor wir irgendetwas entscheiden?« Wir. Yeah, wir. Es war wieder ein wir, und so würde es verdammt noch mal auch bleiben.
Plötzlich stand Ivy auf und streckte sich in ihren engen schwarzen Jeans und dem eng geschnittenen Shirt. Dann schnappte sie sich ihre Tasche und schrie: »Warte, Kist!«
Jenks und ich starrten sie an. »Du gehst mit ihm?«, fragte ich für uns beide.
Ivys missbil igender Blick war auf mich gerichtet. »Ich wil sicherstel en, dass keiner ihn ausnutzt und er sich nicht selbst hasst, wenn die Sonne aufgeht.« Sie zog ihre Jacke an und setzte ihre Sonnenbril e auf, obwohl es draußen dunkel war.
»Wenn du das mit mir abgezogen hättest, hätte ich dich gegen die Wand genagelt und es mir schmecken lassen. Kist ist ein Gentleman. Du verdienst ihn nicht.«
Mir stockte der Atem, als ich mich an meinen Rücken an der Wand und Kistens Lippen auf meinem Hals erinnerte.
Wiedererwecktes Verlangen schoss von meinem Hals in meinen Unterleib.
Ivy keuchte, als ob ich sie geschlagen hätte, denn ihre gesteigerten Sinne konnten meinen Zustand so deutlich wahrnehmen wie ich das Funkeln sehen
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