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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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bei den großen silbernen Servierlöffeln«, sagte ich und zeigte auf die Schublade. Tut das nicht jeder?
    Jenks schoss in den Raum, und in seiner Aufregung rieselte goldenes Funkeln von ihm. »Das mit der Lampe tut mir leid«, murmelte er. »Und sie werden die Fenster morgen von innen und außen putzen.«
    »Das ist okay. Es war Ivys«, sagte ich und dachte dabei, dass sie meinetwegen jede Lampe in der Wohnung zerstören konnten. Es war mehr als schön, sie zurückzuhaben -es war richtig.
    »AI ist eine wandelnde Pharmafabrik«, sagte Ceri und blätterte zum Inhaltsverzeichnis, um etwas zu überprüfen, während Jenks ein schluckaufähnliches Geräusch der Überraschung von sich gab. »Deswegen wol en Dämonen Vertraute, die das Handwerk beherrschen. Vertraute kochen die Flüche, die sie benutzen, die Dämonen entfachen sie, trinken sie und halten sie in sich, bis sie die Flüche dann mit Kraftlinienmagie aktivieren.«
    Mit einem ersten Hauch von Verständnis zog ich ein anderes Dämonenbuch hervor und blätterte es durch, wobei ich die Muster in Als Magie erkannte. »Also jedes Mal, wenn er die Gestalt ändert, oder einen Zauber anwendet. .«
    ». .oder durch die Linien springt, benutzt er einen Fluch oder einen Zauber. Wahrscheinlich einen, den ich für ihn gemischt habe«, beendete Ceri den Satz für mich. Dann kniff sie die Augen zusammen, schnappte sich einen von Ivys Stiften, änderte etwas im Text und murmelte ein lateinisches Wort, um dafür zu sorgen, dass die Schrift auch auf der Seite hielt. »Durch die Linien zu springen, hinterlässt eine Menge schwarz auf deiner Aura, weswegen sie so wütend sind, wenn man sie ruft. AI hat zugestimmt, den Preis dafür zu zahlen, als er dich das erste Mal durch die Linien gezogen hat, und er wil Informationen, um ihn für den Fleck zu entschädigen.«
    Ich warf einen Blick auf die kreisförmige Narbe auf meinem Handgelenk. Auf meiner Fußsohle hatte ich noch eine von Newt, dem Dämon, von dem ich einen Trip nach Hause gekauft hatte, als ich das letzte Mal im Jenseits gestrandet war. Nervös versteckte ich diesen Fuß hinter dem anderen. Ich hatte Ceri nichts davon gesagt, weil sie Angst vor Newt hatte. Dass sie vor dem offensichtlich wahnsinnigen Dämon Angst hatte und nicht vor AI, verschaffte mir ein richtig warmes und anheimelndes Gefühl.
    Ich würde nie wieder durch die Linien springen.
    »Darf ich eine Locke deines Haares haben?«, fragte Ceri unvermittelt.

    Ich nahm die kleine Schere aus 99,8 Prozent Silber, die mich ein kleines Vermögen gekostet hatte und die sie mir jetzt entgegenhielt, und schnitt mir damit eine dünne Strähne in meinem Nacken ab.
    »Ich vereinfache die Dinge«, sagte sie, als ich ihr die Haare gab. »Und du hast wahrscheinlich gemerkt, dass es einige Gestalten und Zauber gibt, die er mehr mag als andere.«
    »Der britische Adelige im grünen Mantel«, sagte ich, und auf Ceris Gesicht breitete sich eine sanfte Röte aus. Ich fragte mich, was wohl die Geschichte dahinter war, aber ich würde nicht fragen.
    »Ich habe drei Jahre lang nichts anderes getan, als diesen Fluch zu winden.«
    Von der aufgehängten Kel e über uns erklang Jenks'
    Aufmerksamkeit heischendes Flügelklappern. »Drei Jahre?«
    »Sie ist dreitausend Jahre alt«, erklärte ich, und seine Augen wurden groß.
    Ceri lachte, als sie sah, wie verdutzt er war. »Das ist nicht meine normale Lebensspanne«, sagte sie. »Jetzt altere ich wieder, genau wie du.«
    Jenks' Flügel bewegten sich kurz und hielten dann inne.
    »Ich kann zwanzig Jahre leben«, sagte er, und ich hörte die Frustration in seiner Stimme. »Was ist mit dir?«
    Ceri richtete ihre ernsten grünen Augen Rat suchend auf mich. Dass Elfen nicht völ ig ausgerottet waren, war ein Geheimnis, und ich hatte ihr versprochen, dass ich es bewahren würde. Auch, wenn ihr zu erwartendes Alter preiszugeben nicht verraten würde, was sie war, wäre es doch ein weiteres Puzzlestück, das dazu verwendet werden konnte, die Wahrheit herauszufinden. Ich nickte, und sie schloss in einem langsamen, verstehenden Blinzeln die Augen. »Ungefähr hundertsechzig Jahre«, sagte sie leise.
    »Genauso wie Hexen.«
    Ich schaute unruhig zwischen den beiden hin und her, während Jenks offenbar mit sich rang. Ich hatte nicht gewusst, wie lange Elfen leben. Während ich Ceri dabei zusah, wie sie aus meiner Haarsträhne eine komplizierte, scheinbar endlose Kette wand, dachte ich darüber nach, wie alt Trents Eltern wohl gewesen waren, als sie ihn

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