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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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es.«
    »Nein!«, schrie Jenks. »Augmen. Das Wort kenne ich, das heißt groß. Ich werde nicht groß werden. Das könnt ihr vergessen! Ich mag, wer ich bin, und ich kann meinen Job nicht machen, wenn ich groß bin.«
    Er hatte sich dorthin zurückgezogen, wo Matalina auf der Arbeitsfläche stand, ihre Flügel unnatürlich stil . Ich wedelte hilflos mit den Händen. »Jenks«, flehte ich. »Hör einfach zu.«
    »Nein.« Seine Stimme war schril , als er auf mich zeigte.
    »Du bist eine irre, fehlgeleitete, bekloppte Hexe! Ich mache das nicht!«
    Ich richtete mich auf, als ich hörte, wie die Hintertür geöffnet wurde. Die Vorhänge flatterten, und ich erkannte Ivys Schritte. Der Geruch von Pizza vermischte sich mit dem Duft des nassen Gartens. Als Ivy reinkam, sah sie in ihrem regennassen Ledermantel und mit der Pizzaschachtel in der Hand aus wie der feuchte Traum eines jeden Teenagers. Ihre kurzen Haare wippten, als sie die Schachtel auf den Tisch fal en ließ und sich mit ernstem, ruhigem Gesicht im Raum umsah. Sie hängte Ceris Regenmantel über einen anderen Stuhl, und die Spannung im Raum nahm noch ein bisschen zu.
    »Wenn du groß bist«, sagte ich, während Ivy sich einen Tel er holte, »musst du dir keine Sorgen über die Temperaturschwankungen machen. Da oben könnte es schneien, Jenks.«
    »Nein.«
    Ivy öffnete die Schachtel und zog vorsichtig ein Stück Pizza auf ihren Tel er, bevor sie sich in ihre Ecke der Küche zurückzog. »Du wil st Jenks groß machen?«, fragte sie.
    »Können Hexen das?«
    »Äh. .«, stammelte ich, weil ich jetzt eigentlich nicht erklären wol te, wieso mein Blut Dämonenmagie entfachen konnte.
    »Sie kann es«, sagte Ceri und umging damit das Thema.
    »Und das Essen wird kein Problem sein«, fuhr ich fort, um Jenks weiter im Zentrum des Gesprächs zu halten.
    Jenks sträubte sich, obwohl Matalina ihm sanft eine Hand auf den Arm legte. »Ich hatte nie Probleme damit, meine Familie zu ernähren«, sagte er.
    »Ich habe nicht behauptet, dass du welche hättest.« Der Geruch der Pizza sorgte dafür, dass sich mein Magen verkrampfte, und ich setzte mich. »Aber wir reden über fast fünfhundert Meilen - wenn sie da sind, wo wir denken -, und ich wil nicht jede Stunde anhalten müssen, damit du mit den Fairys der Parks am Straßenrand kämpfen kannst, um etwas essen zu können. Zuckerwasser und Erdnussbutter werden nicht reichen, und das weißt du.«
    Jenks holte Luft, um zu protestieren. Ivy aß ihre Pizza, rutschte im Stuhl nach unten, legte ihre Stiefel neben ihrer Tastatur auf den Tisch und schaute zwischen Jenks und mir hin und her.
    Ich schob mir eine Strähne hinters Ohr und hoffte, dass ich unsere zerbrechliche Arbeitsbeziehung nicht zu schwer belastete. »Und du kannst sehen, wie die andere Seite lebt«, sagte ich. »Du musst nicht darauf warten, dass jemand die Tür für dich aufmacht, oder das Telefon für dich benutzt. Zur Höl e, du könntest sogar Autofahren. .«
    Seine Flügel rasten plötzlich, und Matalina sah verängstigt aus.
    »Warum sprechen du und Matalina es nicht durch?«, schlug ich unbehaglich vor.
    »Ich muss es nicht durchsprechen«, sagte Jenks angespannt. »Ich werde es nicht machen.«
    Enttäuscht ließ ich die Schultern hängen, aber ich hatte zu viel Angst, um noch mehr Druck auf ihn auszuüben.
    »Schön«, sagte ich säuerlich. »Entschuldigt mich. Ich muss meine Wäsche umladen.«
    Ich versteckte meine Sorge unter gespieltem Ärger und stampfte aus der Küche und ins Bad. Ich knal te die weiß lackierte Tür härter hinter mir zu, als nötig war, zog Kistens Joggingzeug aus der Waschmaschine und stopfte es in den Trockner. Jenks brauchte es nicht mehr, und ich würde es Kisten nicht nass zurückgeben.

    Ich drehte den Schalter auf »Trocknen«, drückte den Knopf und hörte, wie der Trockner ansprang. Mit ausgestreckten Armen stützte ich mich ab. Niedrige Temperaturen würden Jenks nach Sonnenuntergang schwer einschränken. Noch ein Monat, und es wäre egal, aber der Mai konnte in Michigan ziemlich kalt sein.
    Ich schob mich wieder hoch und fand mich damit ab. Es war seine Entscheidung. Entschlossen ging ich wieder Richtung Küche und zwang mich dazu, mein Gesicht zu entspannen.
    »Bitte, Jenks«, hörte ich Ivy flehen, kurz bevor ich in die Tür einbog, und der ungewohnt emotionale Ton in ihrer Stimme ließ mich anhalten. Sie zeigte niemals so deutlich ihre Gefühle. »Rachel braucht jemanden als Puffer zwischen sich und jedem Vamp, dem sie

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