Band 4 - Blutpakt
entlang.
Keuchend ging ich in Ivys Zimmer, kniete mich vor ihrem Bett auf den Boden und zog ihr Schwert hervor. Ich hatte einmal gesehen, wie sie es dort verstaut hatte.
»Rachel«, protestierte sie aus dem Flur, als ich mich aufrichtete und das sicher in der Scheide verwahrte Katana fest umfasste.
»Kann ich das haben?«, fragte ich kurz angebunden, und sie nickte. »Danke.« Jenks brauchte ein Schwert. Auch wenn er nicht laufen konnte, ohne gegen Dinge zu stolpern. Es würde besser werden, und dann würde er ein Schwert brauchen.
Kisten und Ivy blieben mir auf den Fersen, als ich das Schwert so über meine Schulter hängte, dass es über meiner Tasche baumelte, und den Flur entlangstampfte. Ich musste wütend sein. Wenn ich nicht wütend war, würde ich zusammenbrechen. Meine Seele war schwarz. Ich verwendete Dämonenmagie. Ich verwandelte mich in etwas, das ich hasste und fürchtete, und ich tat es, um jemanden zu retten, der mich angelogen hatte und dann verschwunden war, um den Sohn meines Partners in einen Dieb zu verwandeln.
Im Vorbeigehen lehnte ich mich in mein Bad und knal te meine Kosmetiktasche zu.
Jenks würde eine Zahnbürste brauchen. Zur Höl e, er würde auch Klamotten brauchen, aber ich musste hier raus.
Wenn ich nicht in Bewegung blieb, würde mir auffal en, wie tief ich in der Scheiße saß.
»Rachel, warte«, bat Ivy wieder, nachdem ich die Eingangshal e erreicht, mir meine Lederjacke vom Haken genommen und die Eingangstür geöffnet hatte. »Rachel, stopp!«
Abrupt blieb ich direkt hinter der Tür stehen. Der Frühlingswind ließ mein Haar wehen, die Vögel sangen, ich trug meine Tasche und Ivys Schwert über der Schulter, meine Kosmetiktasche in der Hand und meinen Mantel über dem Arm. Am Randstein spielte Jenks mit der Schiebetür des Vans und machte sie immer wieder auf und zu, als wäre sie ein neues Spielzeug. Die Sonne glitzerte in seinen Haaren, und seine Kinder flogen um seinen Kopf. Mit klopfendem Herzen drehte ich mich um.
Ivy stand in der offenen Tür und sah gehetzt aus. Ihr normalerweise ruhiges Gesicht war streng, und in ihren aufgerissenen Augen stand Panik. »Ich habe einen Laptop für dich gekauft«, sagte sie und senkte den Blick, als sie ihn mir entgegenhielt.
Oh, Gott, sie hatte mir ein Stück ihrer Sicherheit gegeben.
»Danke«, flüsterte ich und konnte kaum atmen, als ich ihn annahm. Er steckte in einer Ledertasche und wog wahrscheinlich nicht mehr als drei Pfund.
»Er ist auf dich registriert«, sagte sie und schaute den Computer an, als ich ihn mir über meine freie Schulter hängte. »Und ich habe dich schon an mein System angeschlossen, also musst du ihn nur anstecken und klicken.
Ich habe eine Liste der Nummern der Städte erstel t, durch die du fährst, damit du dich einwählen kannst.«
»Danke«, flüsterte ich wieder. Sie hatte mir ein Stück von dem gegeben, was ihr Leben geistig gesund hielt.
»Ivy, ich komme zurück.« Das hatte auch Nick zu mir gesagt. Aber ich würde zurückkommen. Bei mir war es keine Lüge.
Impulsiv stel te ich meinen Kosmetikkoffer auf der Treppe ab und lehnte mich vor, um sie zu umarmen. Erst erstarrte sie, dann erwiderte sie die Umarmung. Ihr düsterer Geruch erfül te meine Sinne, und ich trat zurück.
Kisten wartete ruhig hinter ihr. Erst jetzt, wo ich Ivy vor mir stehen sah, mit einem Arm, der leblos herabhing und einem Arm, den sie fest um sich selbst geschlungen hatte, verstand ich, was er versucht hatte, mir zu sagen. Sie hatte nicht Angst um mich, sie hatte Angst um sich selbst, davor, dass sie ohne mich in der Nähe, die sie daran erinnerte, wer sie sein wol te, viel eicht wieder in alte Muster verfal en würde. Wie schlimm war es gewesen?
Wut durchfuhr mich. Verdammt noch mal, das war nicht fair. Ja, ich war ihre Freundin, aber sie konnte auf sich selbst aufpassen! »Ivy«, sagte ich, »Ich wil nicht gehen, aber ich muss.«
»Dann geh!«, explodierte sie. Ihr perfektes Gesicht verzog sich zornig, und ihre Augen schlugen zu Schwarz um. »Ich habe dich nie gebeten, zu bleiben!«
Mit steifen Bewegungen und der Geschwindigkeit eines lebenden Vampirs wirbelte sie herum und stiefelte durch die Tür in die Kirche. Sie knal te hinter ihr zu, und ich blieb blinzelnd zurück. Ich starrte auf die Tür. Das war kein gutes Zeichen. Nein, sie hatte mich nicht darum gebeten, aber Kisten hatte es getan. s Kisten nahm meinen Kosmetikkoffer, und zusammen gingen wir die Treppe runter. Als wir uns dem Van näherten, grub ich
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