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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Blick fiel auf mich. »Ich weiß nicht, was passiert ist, aber eines Tages fand ich sie blutüberströmt und weinend auf meinem Küchenboden. Ich hatte sie seit Jahren nicht gesehen, aber ich habe sie aufgenommen. Piscary ließ sie überwiegend in Frieden, und nach einer Weile erholte sie sich. Ich glaube, er hat es getan, damit sie sich nicht für seinen Geschmack zu früh tötete.
    Al es, was ich weiß, ist, dass sie einen Weg gefunden hat, mit dem Blutdurst umzugehen. Sie hält ihn unter Kontrol e, indem sie ihn mit Liebe verbindet. Und dann hat sie dich getroffen und die Stärke gefunden, zu al dem Nein zu sagen.«
    Kisten sah mich an und strich mir über die Haare. »Sie mag sich jetzt. Du hast recht, sie wird al das nicht wegwerfen, nur weil du nicht hier bist. Es ist nur. .« Er kniff die Augen zusammen, und sie wurden wieder leer. »Es war schlimm, Rachel. Es wurde besser. Und als sie dich getroffen hat, hat sie einen starken Kern gefunden, den Piscary nicht korrumpieren konnte. Ich wil nur nicht sehen, dass dieser Kern zerbricht.«
    Innerlich zitterte ich, und irgendwie fanden meine Hände seine. »Ich komme zurück.«
    Er nickte und schaute auf meine Finger in seinen. »Ich weiß.«
    Ich spürte einen Drang, mich zu bewegen. Es war mir egal, dass er daher kam, dass ich vor dem weglaufen wol te, was ich gerade erfahren hatte. Meine Augen wanderten zu den Schlüsseln. »Danke, dass ich deinen Van benutzen darf.«
    »Nicht der Rede wert«, sagte er und zwang ein Lächeln auf seine Lippen, aber seine Augen waren besorgt, tief besorgt.
    »Bring ihn mir nur vol getankt zurück.« Er streckte den Arm aus. Ich lehnte mich gegen ihn und atmete ein letztes Mal seinen Duft ein. Dann neigte ich den Kopf, und unsere Lippen trafen sich, aber es war ein leerer Kuss, da meine Sorge jede Leidenschaft verdrängt hatte. Das ist für Jenks, nicht Nick. Ich schulde Nick überhaupt nichts.
    »Ich habe etwas für dich in deinen Koffer geschmuggelt«, sagte Kisten, als ich mich von ihm löste.
    »Was ist es?«, fragte ich, aber er antwortete nicht, sondern schenkte mir nur ein Lächeln, während er zögernd zurücktrat.
    Seine Hand glitt meinen Arm entlang und hing dann reglos herab.
    »Wiedersehen, Kist«, flüsterte ich. »Es ist nur für ein paar Tage.«
    Er nickte. »Bye, Liebes. Pass auf dich auf.«

    »Du auch.«
    Seine nackten Füße waren lautlos, als er sich umdrehte und zur Kirche zurückging. Die Tür schloss sich mit einem Knarren, und er war weg.
    Ich fühlte mich wie betäubt, als ich mich umdrehte und meine Tür aufriss. Jenks' Kinder flogen aus seinem offenen Fenster. Ich stieg ein und knal te die Tür hinter mir zu. Den Laptop schob ich mit meiner Schultertasche unter den Sitz, dann rammte ich den Schlüssel ins Zündschloss. Der starke Motor startete und verfiel in ein langsames, gleichmäßiges Brummen. Erst jetzt schaute ich zu Jenks und war wieder überrascht, ihn dort zu sehen, in Kistens Jogginganzug und mit seinem schockierend blonden Haar. Das ist wirklich seltsam.
    Er war angeschnal t und nahm gerade die Hände von der Sonnenblende, mit der er herumgespielt hatte. »Du siehst klein aus«, stel te er schließlich fest und sah dabei gleichzeitig undschuldig und weise aus.
    Ein Lächeln zog an meinem Mundwinkel. Ich legte den Gang ein und gab Gas.
    8
    »Bei Tinks Liebe«, murmelte Jenks und schob sich noch ein paar Chips in den Mund. Er kaute sorgfältig und schluckte, bevor er hinzufügte: »Ihre Haare sehen aus wie eine riesige Pusteblume. Man sol te meinen, irgendwer hätte es ihr mal gesagt. Sie hat genug, um daraus eine Decke zu weben.«
    Mein Blick hing an dem Auto vor uns, das auf einer zweispurigen Straße mit Überholverbotsstreifen nervige sechsundfünfzig Meilen die Stunde fuhr. Die Frau, von der die Rede war, hatte weiße Haare, die noch schlimmer gekräuselt waren als meine. Er hatte recht.
    »Jenks«, sagte ich, »du bröselst Kistens gesamten Van vol .«
    Das Knistern von Zel ophan war über die Musik hinweg zu hören - fröhliche, oh, so fröhliche Musik, die absolut nicht meiner Laune entsprach.
    »Sorry«, sagte er, rol te die Tüte zusammen und schob sie nach hinten. Er leckte sich die orangefarbenen Brösel von den Fingern und begann, in Kistens CDs herumzugraben.
    Schon wieder. Dann würde er mit dem Handschuhfach spielen, oder fünf Minuten damit verbringen, sein Fenster auf genau die richtige Höhe einzustel en, oder am Gurt herumspielen, oder ein anderes von dem halben Dutzend Dingen

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