Band 4 - Blutpakt
dort lebten, spielten die Unterschiede normalerweise herunter. Extrem herunter.
Das Klappern von Jenks' Flip-Flops wurde laut, als er über den Weg zu mir zurückkehrte. Die Pixies fielen nach und nach zurück, bis er wieder al ein war. Hinter ihm sah man die Umrisse zweier Inseln, beide so groß, dass sie aussahen wie das gegenüberliegende Ufer. Weit hinten links war die Brücke, die mir den Hinweis gegeben hatte, dass Jax wahrscheinlich hier war. Sie fing im Halbdunkel der fal enden Nacht an zu glitzern. Die Brücke war riesig, sogar aus der Entfernung.
»Sie haben Jax nicht gesehen«, sagte Jenks und gab mir einen Schokoriegel. »Aber sie haben versprochen, ihn aufzunehmen, fal s er ihnen begegnet.«
Meine Augen wurden groß. »Wirklich?« Pixies waren sehr territorial, sogar untereinander, daher war das Angebot eine ziemliche Überraschung.
Er nickte, und das halbe Lächeln auf seinem Gesicht ließ ihn verwegen aussehen. »Ich glaube, ich habe sie beeindruckt.«
»Jenks, König der Pixies«, sagte ich, und er lachte. Das wundervol e Geräusch durchfuhr mich und hob meine Laune.
Dann starb es langsam und ließ ein unglückliches Schweigen zurück. »Wir werden ihn finden, Jenks«, versprach ich und berührte seine Schulter. Er zuckte zusammen und schenkte mir dann ein nervöses Lächeln. Schlagartig kehrte die Erinnerung an seine Wut auf mich zurück, und ich ließ die Hand sinken. Kein Wunder, dass er nicht wol te, dass ich ihn berührte. »Ich bin mir sicher, dass sie in Mackinaw sind«, fügte ich unglücklich hinzu.
Mit dem Rücken zum Wasser und ausdruckslosem Gesicht beobachtete Jenks den spärlichen Verkehr.
»Wo sol ten sie sonst sein?« Ich riss meinen Schokoriegel auf und biss ein Stück Karamel -Schokolade ab, weniger aus Hunger, als um etwas zu tun zu haben. Der Van gab Hitze ab, und es fühlte sich gut an, sich gegen die Motorhaube zu lehnen. »Jax hat gesagt, sie sind in Michigan«, sagte ich kauend. »Große grüne Brücke, gehalten von Kabeln. Jede Menge Wasser. Fudge. Mini-Golf. Wir werden ihn finden.«
Tiefer, echter Schmerz glitt über Jenks' Gesicht. »Jax war das erste Kind, das Mattie und ich den Winter über am Leben halten konnten«, flüsterte er, und die Süße des Schokoriegels verwandelte sich in meinem Mund in einen klebrigen Haufen Zucker und Nüsse. »Er war so klein, dass ich ihn in den vier Monaten, in denen wir geschlafen haben, in meinen Händen gehalten habe, um ihn warm zu halten.
Ich muss ihn finden, Rache.«
Oh, Gott, dachte ich und schluckte. Ich fragte mich, ob ich jemals jemanden so bedingungslos geliebt hatte. »Wir werden ihn finden.« Ich fühlte mich absolut unzulänglich und streckte den Arm aus, um ihn zu berühren. Im letzten Moment zog ich die Hand wieder zurück. Er bemerkte es, und das Schweigen wurde unangenehm.
»Bereit zur Abfahrt?«, fragte ich, wickelte die Verpackung um den Rest des Schokoriegels und griff nach der Tür. »Wir sind fast da. Wir besorgen uns ein Zimmer, schnappen uns was zum Essen und dann gehen wir für dich shoppen.«
»Shoppen?« Er hob seine schmalen Augenbrauen und ging zu seiner Seite des Vans.
Unsere Türen schlossen sich gleichzeitig, ich schnal te mich an und fühlte mich erfrischt und wieder entschlossen. »Du glaubst doch nicht, dass ich mich mit einem ein Meter neunzig großen Sahnestückchen sehen lasse, das nur einen alten Jogginganzug anhat, oder?«
Jenks schob sich die Haare aus den Augen, und sein kantiges Gesicht zeigte überraschend viel hinterhältige Belustigung. »Unterhosen wären schon schön.«
Schnaubend startete ich den Van, legte den Rückwärtsgang ein und machte den CD-Player aus, bevor er wieder anfangen konnte, »'tschuldigung deswegen. Ich musste da einfach raus.«
»Ich auch«, sagte er überraschend. »Und ich hatte nicht vor, welche von Kisten zu tragen. Der Mann ist nett und al es, aber er stinkt.« Er zögerte und spielte an seinem Kragen herum. »Hey, ahm, danke für das, was du da gesagt hast.«
Ich runzelte die Stirn. Ich schaute in beide Richtungen, bevor ich auf die Straße auffuhr. »An dem Rastplatz?«
Betreten und verlegen bewegte er die Schultern. »Nein, in der Küche, darüber, dass ich die einzige Rückendeckung bin, die du je gebraucht hast.«
»Oh.« Mir wurde warm, und ich hielt meine Augen auf das Auto vor uns gerichtet, eine schwarze Corvette, die mich an Kistens anderen fahrenden Untersatz erinnerte. »Ich habe es ernst gemeint, Jenks. Ich habe dich in den letzten
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