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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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hielt plötzlich an, sackte in sich zusammen und scannte den Rastplatz, um dann stattdessen auf die schindelgedeckten Toiletten zuzuhalten. Das waren die Herausforderungen im Leben eines ein Meter neunzig großen Pixies.
    Ich seufzte und beobachtete, wie er an einem weitläufigen Beet mit Lilien verharrte, um mit den Pixies zu sprechen. Sie schossen in einem Wirbel aus silbernem und goldenem Funkeln um ihn herum und kamen aus dem gesamten Park herangeflogen, wie Glühwürmchen auf einer Mission.
    Momente später hing eine Wolke aus glühendem Staub in der langsam dunkler werdenden Luft über ihm.
    Ich drehte mich um, als ich das Geräusch eines Autos hörte, das ein paar Plätze neben mir einparkte. Drei Jungs, einer kleiner als der andere, explodierten aus dem Auto und stritten sich darüber, wer wessen tote Batterien in die Gameboys eingebaut hatte. Mom sagte nichts, sondern öffnete nur den Kofferraum und beendete den Streit mit einem Zwölferpack AA-Batterien. Dad bot Geld an, und die drei rasten zum Automaten, der unter einem rustikalen Schutzdach stand, und schubsten sich gegenseitig, um als Erster anzukommen. Jenks fing den kleinsten auf, bevor er in die Blumen fiel. Ich hatte so ein Gefühl, dass sich Jenks mehr Sorgen um die Pflanzen machte als um den Jungen.
    Ich lächelte, als sich das Paar gegen ihr Auto lehnte und die Kinder mit einem schweren Aufatmen beobachtete. Ich kannte dieses Gefühl.
    Mein Lächeln wurde langsam melancholisch. Ich hatte immer geplant, Kinder zu haben, aber mit hundert Jahren Fruchtbarkeit vor mir hatte ich keine Eile. Meine Gedanken wanderten zu Kisten, und ich wandte den Blick von den Jungs an dem Süßigkeitenautomaten ab.
    Hexen hatten schon immer außerhalb ihrer Spezies geheiratet, besonders vor dem Wandel. Es gab durchaus akzeptable Optionen: Adoption, künstliche Befruchtung, sich für eine Nacht den Freund der besten Freundin ausleihen.
    Die Frage, was moralisch richtig oder falsch war, spielte kaum eine Rol e, wenn man sich in einen Mann verliebt hatte, der niemals merken würde, dass man nicht menschlich war.
    Irgendwie hing das al es mit der ganzen Für-fünftausend-Jahre-zwischen-Menschen-verstecken-Sache zusammen. Wir versteckten uns jetzt nicht mehr, aber warum sol te man sich einschränken, nur weil es kein Sicherheitsrisiko mehr gab? Es war zu früh für mich, um über Kinder nachzudenken, aber mit Kisten würden sie immer von jemand anderem gezeugt werden müssen.
    Frustriert stieg ich aus dem Van. Mein Körper schmerzte, weil es der erste Tag seit der Schlägerei ohne Schmerzamulett war. Das Paar wanderte davon und unterhielt sich leise. Mit Nick würde es auch keine Kinder geben, erinnerte ich mich selbst, also ist das ja mal nichts Neues.
    Ich dehnte mich, indem ich mich zu meinen Fußspitzen hinunterbeugte, und erstarrte dann, weil mir auffiel, dass ich im Präsens an Nick gedacht hatte. Verdammt.
    Es gab keine Wahl zwischen den beiden. Oh, Gott, dachte ich. Sag mir, dass ich das nur tue, um Jenks zu helfen. Dass da nichts in mir ist, was wieder aufflammen könnte. Aber ein Hauch von Zweifel drängte sich zwischen mich und meine Logik und machte es sich bequem, damit ich mich dumm fühlte.
    Wütend auf mich selbst, machte ich noch ein paar Dehnübungen. Dann zapfte ich eine Linie an und errichtete einen Schutzkreis, weil ich mich fragte, ob das Schwarz auf meiner Aura wohl schon eingezogen war. Ich verzog angewidert den Mund. Die schimmernde Energiebarriere erhob sich schwarz und scheußlich, und das rötliche Licht des Sonnenuntergangs, das zwischen den Bäumen hindurchschien, verlieh dem schwarzen Schimmer ein ominöses Aussehen. Die goldene Färbung meiner Aura war völ ig weg. Angeekelt ließ ich die Linie fal en, der Kreis verschwand, und ich blieb deprimiert zurück. Noch besser, Mom and Dad Mustermann riefen ihre Kinder und stopften sie, mit unnatürlicher Eile und ohne Antworten auf ihre lauten Fragen, ins Auto, um dann mit quietschenden Reifen davonzufahren.
    »Yeah«, murmelte ich und beobachtete, wie ihre Bremsleuchten einmal aufleuchteten, als sie sich in den Verkehr einfädelten. »Lauft weg vor der schwarzen Hexe.«
    Ich fühlte mich wie eine Aussätzige, lehnte mich gegen den warmen Van und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Jetzt fiel mir wieder ein, warum meine Leute in den Ferien immer in große Städte gefahren waren oder in Parks wie Disney World. Kleine Städte hatten normalerweise kaum eine Inderland-Bevölkerung, und diejenigen, die

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