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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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dafür gegeben hätte, das auch einmal zu hören, wenn ich es gebraucht hätte. Ich verdrängte das hässliche Gefühl und freute mich einfach darüber, dass Jax einen Vater hatte, der fähig war, ihm den Hals zu retten. Erwachsen zu werden war schwer genug, selbst wenn man sich nicht aus jedem Dreck selbst wieder rausziehen musste, in den man sich manövriert hatte, indem man schnel er Entscheidungen traf als dachte. Oder lief.
    Aus der Richtung eines Inkubators in der Ecke erklang ein Zwitschern. Ich hob die Brauen, und Jenks versteifte sich.
    »Da«, sagte ich atemlos und zeigte mit dem Finger. »Unter dem Schrank, wo die Wärmelampe ist.«
    »Jax!«, flüsterte Jenks und tapste über die moosbewachsenen Schieferplatten. »Bist du okay?«
    Ich grinste erleichtert, als mit einem feinen glitzernden Rieseln ein Pixie unter dem Schrank hervorschoss. Es war Jax, und er schoss mit klappernden Flügeln um uns herum.
    »Ms. Morgan!«, rief der junge Pixie, erleuchtete den dunklen Raum mit seinem aufgeregten Stauben und raste um meinen Kopf wie ein verrückt gewordenes Glühwürmchen. »Sie sind am Leben? Wir dachten, Sie wären tot! Wo ist mein Dad?« Er schwebte zur Decke und fiel wieder nach unten. »Dad?«
    Jenks starrte wie gelähmt seinen Sohn an, der in der Ausstel ung herumsauste. Er öffnete den Mund und schloss ihn dann wieder. Offenbar suchte er nach einem Weg, seinen Sohn zu berühren, ohne ihn zu verletzen.
    »Jax. .«, flüsterte er, und seine Augen waren gleichzeitig jung und alt - vol er Schmerzen und Freude.
    Jax gab ein überraschtes Zirpen von sich und warf sich erstmal einen halben Meter zurück, bevor er sich fing.
    »Dad!«, schrie er, und eine weitere Wolke von Pixiestaub rieselte von ihm herunter. »Was ist passiert? Du bist groß!«
    Jenks' Hand, auf der sein Sohn jetzt landete, zitterte. »Ich bin groß geworden, um dich zu finden. Es ist zu kalt draußen, um unterwegs zu sein, ohne einen Ort, an dem man bleiben kann. Und für Ms. Morgan ist es nicht sicher, Cincinnati ohne Begleitung zu verlassen.«
    Ich verzog das Gesicht, weil mir die Wahrheit in seinen Worten nicht gefiel, auch wenn wir noch gar keinen Vampir getroffen hatten, geschweige denn einen hungrigen. Sie mochten Kleinstädte nicht. »Jax«, sagte ich ungeduldig, »wo ist Nick?«
    Der kleine Pixie riss die Augen auf, und sein Ausstoß von Pixiestaub verringerte sich. »Sie haben ihn gefangen. Ich kann Ihnen zeigen, wo er ist. Heiliger Mist, er wird sich freuen, Sie zu sehen. Wir wussten nicht, dass Sie am Leben sind, Ms. Morgan. Wir dachten, Sie sind tot!«
    Das sagte er jetzt schon zum zweiten Mal, und ich blinzelte langsam, als ich verstand. Oh, Gott. Nick hatte in der Nacht angerufen, in der AI die Vertrautenverbindung zwischen uns gebrochen hatte. AI war ans Telefon gegangen und hatte Nick erklärt, dass ich ihm gehörte. Dann hatten die Medien verbreitet, dass ich auf dem Boot, das Kisten in die Luft gesprengt hatte, gestorben war. Deswegen hatte er mir zur Sonnenwende nicht gesagt, dass er zurück war.
    Deswegen hatte er sein Apartment ausgeräumt und war verschwunden. Er dachte, ich sei tot.
    »Gott helfe mir«, flüsterte ich und streckte die Hand nach dem Inkubator vol er Schmetterlingspuppen aus, um mich abzustützen. Die Rosenknospe in dem Marmeladenglas mit dem Schutzpentagramm darauf, die ich auf unseren Stufen gefunden hatte, war von ihm gewesen. Nick hatte mich nicht verlassen. Er hatte gedacht, ich sei gestorben.
    »Rachel?«
    Ich richtete mich auf, als Jenks vorsichtig meinen Arm berührte. »Mir geht es gut«, flüsterte ich, obwohl ich weit davon entfernt war, mich gut zu fühlen. Ich würde später darüber nachdenken. »Wir müssen gehen«, sagte ich und drehte mich weg.
    »Wartet«, rief Jax, ließ sich auf den Boden sinken und spähte unter den Schrank. »Hier, Kätzchen, komm, Kätzchen. .«
    »Jax!«, rief Jenks entsetzt und schnappte sich seinen Sohn.
    »Dad!«, protestierte der und befreite sich ohne Probleme aus dem Gefängnis von Jenks' lose um ihn geschlossenen Fingern. »Lass mich los!«
    Meine Augen weiteten sich, als unter dem Schrank ein orangefarbener Fel bal hervorkroch, blinzelte und sich dann streckte. Ich schaute wieder hin, weil ich es einfach nicht glauben konnte. »Das ist eine Katze«, sagte ich und gewann damit den Pulitzerpreis für intel igente Bemerkungen. Naja, eigentlich war es ein Kätzchen, also gab es dafür Punktabzug.
    Jenks' Mund bewegte sich, aber es war kein Ton zu hören.
    Er

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