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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Blut hatte, aber in seiner jetzigen Situation war es nichts. Al erdings blutete er noch, und so öffnete ich die Packung mit den desinfizierenden Tüchern.
    »Halt stil «, befahl ich und zog meine Hand wieder weg, als er zuckte. »Verdammt noch mal, Jenks, halt stil . So schlimm wird es nicht werden. Es ist nur ein Kratzer. So wie du dich benimmst, könnte man meinen, es wäre eine Stichwunde, und du müsstest genäht werden.«
    Er riss seinen Blick von dem blutverschmierten Stück Stoff los und fing meinen ein. Das Licht aus dem Hof ließ seine Augen unglaublich grün aussehen. »Das ist es nicht«, sagte er, und mir fiel wieder ein, dass wir beobachtet wurden.
    »Niemand außer Matalina hat mich jemals versorgt. Außer meiner Mutter.«
    Ich legte meine Hände in den Schoß und erinnerte mich, dass ich mal gehört hatte, dass Pixies sich für das ganze Leben banden. Blut sickerte auf seine Augen zu, und ich streckte die Hand aus, um das Rinnsal zu stoppen.
    »Du ver-misst Matalina?«, fragte ich leise.
    Jenks nickte, und sein Blick wanderte wieder zu dem Lappen, während ich seine Stirn betupfte und seine blonden Locken zur Seite schob. Sein Haar war trocken, wie Stroh.
    »Ich war noch nie so lange von ihr getrennt«, sagte er. »Zehn Jahre, und wir waren nie länger getrennt als viel eicht einen Tag.«
    Ich konnte ein Gefühl von Neid nicht unterdrücken. Hier war ich, die sich um einen Achtzehnjährigen kümmerte, der bald sterben würde und seine Frau vermisste.
    »Du hast Glück, Jenks«, meinte ich sanft. »Ich wäre schon glücklich, wenn es mir gelingen würde, ein Jahr mit demselben Kerl zu verbringen.«
    »Das ist hormonel bedingt«, sagte er, und ich zog mich verletzt zurück.
    »Ich glaube, ich habe hier drin irgendwelchen Alkohol gesehen«, murmelte ich und öffnete wieder den Verbandskasten.
    »Ich meinte das zwischen Matalina und mir«, sagte er hastig, und die Ränder seiner Ohren liefen rot an. »Ich fühle mich schlecht, wenn ich sehe, wie du herumstolperst und nach Liebe suchst. Bei Matalina wusste ich es einfach.«
    Ich zog eine säuerliche Grimasse, nahm mir noch ein desinfizierendes Tuch und fischte einen Blattrest aus dem Kratzer. »Wirklich? Na ja, Hexen haben dieses Glück nicht.«
    Ich warf das Tuch auf den Tisch. Jenks fiel in sich zusammen, entspannte sich, und sein Blick wurde geistesabwesend. »Ich erinnere mich noch an das erste Mal, als ich sie gesehen habe.« Ich gab ein ermunterndes Mmmm von mir, nachdem er endlich aufgehört hatte, zu zappeln.
    »Ich hatte gerade mein Zuhause verlassen. Ich war ein Landei, wusstest du das?«
    »Wirklich?« Der Verband, den ich hervorgeholt hatte, war zu groß, und ich grub nach etwas Kleinerem. Ich sah ein Hygienetuch und gab es ihm, damit er sich die Hände sauber machen konnte.
    »Zu viel Regen und nicht genug Sonne«, sagte er, als er die Packung so vorsichtig öffnete, als enthielte sie Spinnweben.
    »Der Garten war übel. Ich konnte mich entweder al ein durchschlagen, oder meinen Geschwistern das Essen wegnehmen. Also bin ich gegangen. Habe mich von einem landwirtschaftlichen Lastwagen mitnehmen lassen und bin in Cincinnatis Farmermarkt gelandet. Ich wurde zusammengeschlagen, sobald ich mich auf die Straßen gewagt hatte.

    Ich hatte keine Ahnung.«
    »Sorry.« Ich entschied, dass Jenks wahrscheinlich kein Barbie-Pflaster wol te, und suchte herum, bis ich eins mit HeMan drauf fand. Wen genau verpflastern die mit diesem Verbandskasten? Kindergartenkinder?
    »Es war schieres Glück, dass Matalina mich schlafend unter diesem Hasenglöckchen fand, und nicht einer ihrer Brüder.
    Glücklicherweise fand sie mich, weckte mich und versuchte erst dann, mich zu töten. Ich hatte noch mehr Glück, als sie mir erlaubte, über Nacht zu bleiben, und damit die Hauptregel ihrer Familie brach.«
    Ich schaute hoch, und meine Anspannung ließ nach, als ich die Liebe in seinen Augen sah. Es war schockierend, sie so zu sehen, ehrlich und roh in seinem jungen Gesicht.
    Er warf mir ein schwaches Lächeln zu. »Ich verschwand vor Sonnenaufgang, aber als ich hörte, dass sie in der Nähe von Eden Park eine neue Wohnanlage errichteten, bin ich hingeflogen, um mir die Pflanzen anzuschauen. Sie legten große Parkbereiche an. Ich habe Matalina gebeten, mir zu helfen, und als die Trucks kamen, waren wir da. Einer al eine kann nichts halten, aber zwei können die Welt besitzen, Rachel.«
    Ich hatte so ein Gefühl, dass er versuchte, mir mehr zu sagen als nur den

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