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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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offensichtlichen Inhalt seiner Worte, aber ich wol te nicht zuhören. »Halt stil «, meinte ich nur, schob seine Haare nach hinten und klebte das Pflaster auf. Ich lehnte mich zurück, und sein blutiges Haar fiel nach vorne und versteckte die Wunde. Dann drehte ich mich zum Tisch um und schob den Abfal in einem Haufen zusammen, weil ich nicht wusste, was ich damit tun sol te.
    »Danke«, sagte Jenks leise, und ich warf ihm einen kurzen Seitenblick zu.
    »Kein Problem. Matalina hat mich richtig schön zusammengeflickt, also erwidere ich nur einen Gefal en.«
    Aus dem offenen Torbogen war ein Schlurfen zu hören, und wir drehten uns um. Ein kleiner Mann in langen Hosen und einem roten Polohemd war mit schnel en und selbstbewussten Schritten hereingekommen. Hinter ihm folgten zwei Männer in Tarnanzügen. Sie trugen Pistolen in Beinholstern. Ich stand auf, und Jenks folgte meinem Beispiel, wobei er seine beschmutzten Haare aus dem Gesicht warf.
    Die Haare des Mannes waren in militärischem Stil nah am Kopf geschoren und waren so weiß, dass sie einen heftigen Kontrast zu seiner gebräunten Haut und dem wettergegerbten Gesicht bildeten. Er trug keinen Bart oder Schnauzbart, was mich nicht überraschte. Seine Ausstrahlung umwehte ihn wie Duftwasser, als er die Stufen ins Wohnzimmer herunterging, aber es war nicht wie Trent Kalamacks Selbstbewusstsein, das auf Manipulation beruhte.
    Nein, es war ein Selbstbewusstsein, das daraus geboren wurde, dass er dich auf dem Boden festnageln und dich verletzen konnte. Meiner Schätzung nach war er Anfang fünfzig, und ich hätte ihn als kompakt bezeichnet. Nichts davon war Speck.
    »Boss, nehme ich an?«, flüsterte ich, und er hielt ruckartig einen Meter vor uns an. Zwischen uns stand der Tisch. Seine Intel igenz war offensichtlich, als er Jenks und mich musterte.
    Seine Finger suchten in seiner Hemdtasche nach einer Bril e, während wir in unseren diebesschwarzen Klamotten vor ihm standen.
    Der Mann atmete tief ein und stieß die Luft wieder aus.
    »Zur Höl e«, sagte er mit rauer Stimme zu Jenks, die klang, als würde er heftig rauchen. »Ich habe dich die letzten fünf Minuten beobachtet, und ich weiß einfach nicht, was du bist.«
    Jenks schaute zu mir, und ich zuckte mit,den Schultern, nicht zuletzt, weil ich überrascht war, dass er so offen und ehrlich war. »Ich bin ein Pixie«, sagte Jenks und verschränkte die Hände hinter seinem Rücken, damit der Mann nicht versuchte, sie zu schütteln.
    »Bei Gott, ein Pixie?«, platzte es aus ihm heraus. Er schaute zu mir, setzte seine Bril e auf, atmete tief ein und nickte dann.
    »Ihre Arbeit?«
    »Jau«, sagte ich und streckte die Hand aus, um seine zu schütteln. Ich sog die Luft zwischen den Zähnen ein und zuckte zurück, als die zwei Männer hinter ihm die Waffen anlegten. Ich hatte nicht einmal gesehen, dass sie ihre Pistolen gezogen hatten.
    »Waffe senken!«, brül te der Mann, und Jenks zuckte zusammen, weil seine Stimme schockierend laut und tief war und klang wie ein Peitschenknal . Ich wartete mit klopfendem Herzen, bis die zwei Männer ihre Pistolen senkten. Al erdings steckten sie sie nicht weg. Ich begann langsam, ihre kleinen Kappen zu hassen.
    »Walter Vincent«, stel te der Mann sich vor, wobei er seine Ts hart und forsch aussprach.
    Ich warf einen Blick zu den Männern hinter ihm und streckte wieder meine Hand aus. »Rachel Morgan«, sagte ich mit mehr Selbstvertrauen, als ich momentan empfand. »Und das ist Jenks, mein Partner.« Das war seltsam zivilisiert. Ja, ich wol te sie ausrauben, Sir. Wie schön; möchten Sie noch eine Tasse Tee, bevor Sie es tun?
    Der Werwolf vor mir schürzte die Lippen und zog die weißen Augenbrauen hoch. Ich konnte sehen, dass seine Gedanken rasten, und ertappte mich dabei, wie ich feststel te, dass er trotz seines Alters eine wilde Attraktivität besaß. Und das, obwohl er wahrscheinlich jemandem befehlen würde, mir wehzutun. Ich stand einfach auf kluge Männer, besonders, wenn ihr Gehirn in einem sorgfältig gepflegten Körper verpackt war.
    »Rachel Morgan?« Seine Stimme hob sich vor Erstaunen.
    »Ich habe von Ihnen gehört, auch wenn es Ihnen unwahrscheinlich erscheinen mag. Mr. Sparagmos ist al erdings der Meinung, Sie wären tot.«
    Mein Herz machte einen Sprung. Nick ist hier. Er ist am Leben. Ich leckte mir plötzlich nervös die Lippen. »Ich hatte nur einen schlechten Tag, aber versuchen Sie mal, das den Medien zu erklären.« Ich schnaubte und schaute ihn unverwandt

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